Skinchanger: Wildes Blut - Winter, P: Skinchanger: Wildes Blut
Jugendlichen litten unter der unterschwelligen Anspannung, die seit Paytons Auftauchen jeder spürte. Das Warten zermürbte und zerrte an den Nerven. Auch wenn Jackson es sich nicht anmerken ließ, die Beklemmung konnte auch er nicht verleugnen. Die wölfischen Sinne waren zu sensibel, um die Veränderung im Rudel nicht wahrzunehmen.
„Wir müssen mit allen sprechen und ihnen sagen, was los ist.“
Reece bestätigte ihren Gedanken, und gemeinsam machten sie sich auf die Suche nach Jackson. Er hielt den Jugendlichen eine Standpauke, die Peter, Lila und Corina seufzend über sich ergehen ließen. Devin legte dem Leitwolf sanft ihre Hand auf die Schulter.
„Sei nicht zu streng mit ihnen. Du warst selbst einmal jung und hast garantiert schon mal Unfug angestellt.“
Jacksons Gesichtsausdruck entspannte sich, und er rieb sich erschöpft die Augen.
„Du hast recht. Ihr könnt gehen.“
Mit gesenkten Köpfen verließen die beiden Mädchen die Scheune. Peter blieb am Eingang stehen und warf einen Blick zurück.
„Es tut mir leid, Lycan.“
Jackson winkte ab.
„Schon gut.“
Devin sah dem Jungen an, dass er sich erklären und rechtfertigen wollte. Peter biss sich schuldbewusst auf die Unterlippe und schwieg. Zögernd ging er und ließ die Erwachsenen allein.
„Sie wissen, dass etwas los ist, Jackson. Wir müssen mit den Leuten reden. Seit Payton hier ist, kann man die Anspannung fast greifen.“
Sie berührte seine überkreuzten Arme, während Jackson nachdenklich ins Leere blickte.
„Wir müssen sie vorbereiten. Uns bleibt nur der Kampf, und sie müssen sich darauf einstellen, dass Thorne bald hier sein wird.“
„Oder wir verschwinden. Wir könnten die Sachen packen und einfach weiterziehen.“
Reece hob die Schultern, als wäre es die einfachste Lösung. Jackson schien beide Möglichkeiten gleichermaßen abzuwägen. Er schüttelte den Kopf.
„Nein, sie müssen für sich entscheiden, was sie tun wollen. Heute Abend werden wir reden. Ich kann von Cecile nicht erwarten, dass sie kämpft und ihr Leben verliert. Sie hat Kinder, und es wäre nicht richtig, einfach über ihren Kopf hinweg zu entscheiden. Das Gleiche gilt für die anderen.“
Für den Rest des Tages zog sich Jackson von allen zurück, blieb verschwunden und schien sogar seine Fährte verwischt zu haben. Devin vermutete, dass er noch immer wütend auf sie war, versuchte jedoch, den Gedanken beiseitezuschieben. Sie brachte den beiden Wachen das Abendessen über die Brücke, die von ihnen notdürftig repariert worden war. Das kurze Gespräch wurde von Jacksons Auftauchen unterbrochen.
„Ihr könnt euer Abendbrot am Feuer einnehmen. Wir müssen etwas diskutieren.“
Einer der Männer runzelte seine Stirn und schob den Pappteller beiseite.
„Und wer passt dann auf?“
„Es ist wichtig, dass alle anwesend sind.“
Sein Tonfall duldete keinen Widerspruch, und er wirkte kühl und distanziert. Devin sah ihm nach, als Jackson allein zurück zur Farm ging und folgte in Begleitung der beiden Männer ein wenig später.
„Weißt du, was los ist?“
Sie nickte, vermied aber, sie anzusehen, und erklärte auch nichts. Dem Blickwechsel der beiden Wachen folgte ein synchrones Schulterzucken. Alle saßen um das Lagerfeuer vor dem Haus zusammen, und Devin nahm neben Lila auf einem umgelegten Holzstamm Platz. Mit einer Schere hätte man die Spannung zerschneiden können, und das erwartungsvolleSchweigen der Versammelten lag schwer in der Luft. Alle Augenpaare waren auf ihren Leitwolf gerichtet, der mit dem Rücken zu ihnen stand. Langsam drehte sich Jackson um.
„Thorne und seine Männer sind auf dem Weg hierher. Sie werden kommen, und wir werden hier und jetzt entscheiden, was zu tun ist.“
Leises Murmeln breitete sich unter der Gruppe aus. Einer der Männer stand auf. Sein Name war Parker, ein rothaariger Ire mit schwerem Akzent.
„Woher wisst ihr das? Hat er euch das gesagt?“
Er zeigte mit dem Finger auf Payton, der sich abseits hielt und die Situation beobachtete. Er bedachte den schmächtigen Iren mit einem Grinsen.
„Du magst mich nicht, das kann ich riechen. Aber ich habe die Wahrheit gesagt. Ich bin mir sicher, sie haben eure Fährte gefunden.“
„Du redest Scheiße, wenn du dein Maul aufmachst, alter Mann. Du hast recht, ich mag dich nicht und traue dir nicht.“
Payton näherte sich Parker. Der eisige Blickkontakt der beiden ließ Devin frösteln. Es war eindeutig, wohin diese Konfrontation führen würde, wenn niemand
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