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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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gefragt und wäre gleich ums Haus herum in den Garten gestürmt, um seiner Fährte zu folgen. Mein Herz hämmerte vor Ungeduld. Der Rogue war ganz in der Nähe . Der Wald hinter Aggies Haus war nicht nur sein Jagdgebiet; er hatte dort irgendwo sein Nest!
    Von drinnen erklangen Schritte. Aggie wich erschrocken zurück, als sie die Tür öffnete, die Hand erhoben, als wollte sie einen Schlag abwehren. Vielleicht lag es an der Benelli auf meinem Rücken. Oder an meinem Gesichtsausdruck. »Schon gut « , sagte ich.
    Sie blieb stehen, schluckte, die Faust ans Herz gepresst, und fasste sich wieder. »Was willst du ?« , fragte sie mit immer noch leicht bebender Stimme. Was willst du? Nicht: Komm rein . Sie hielt die Tür mit einer Hand fest und versperrte mir so den Weg.
    Ich schüttelte den Kopf. Jetzt war keine Zeit für die Höflichkeiten, die einer Ältesten gebührten. »Der Rogue ist durch deinen Garten gekommen. Ich muss unbedingt – « Ich brach ab. So würde ich nichts erreichen, das wusste ich. » Gestattest du mir, auf dem Land hinter deinem Haus zu jagen ?«
    Sie musterte mich von oben und bis unten und sammelte sich auf eine Weise, wie ich glaubte, sie früher bei den Ältesten gesehen zu haben: Sie entspannte die Gesichtsmuskeln und Schultern, eine Hand an der Tür, um mich draußenzuhalten, die andere immer noch mit schützender Geste an der Brust, zur lockeren Faust geballt. Plötzlich sah ich ein Bild vor mir, nebelhaft, verschwommen, von einer sehr alten Frau, die dieselbe Bewegung machte. Für einen kurzen Moment war die Erinnerung fast greifbar, bevor sie sich auflöste wie Rauch. Wann war das? Wie lange ist es her, dass ich diese Frau wirklich gesehen habe?
    Aggie blickte mir forschend ins Gesicht. Ihre Hand senkte sich flatternd wie ein Vogel auf einen Ast. Mit Mühe zügelte ich meine Ungeduld und atmete tief durch. Sie musterte mich. Ich wartete – eine Ewigkeit, wie mir schien, auch wenn es nur ein paar Sekunden währte.
    Endlich war sie zufrieden und sagte: »Ja. Du darfst dort jagen. Aber zuerst wünscht meine Mutter dich zu sehen .« Sie zog die Tür ganz auf und trat zur Seite.
    Nun konnte ich nicht mehr an mich halten. »Dafür ist keine Zeit « , sagte ich. »Er ist hier vorbeigekommen .«
    »Ich weiß. Meine Mutter kann nicht mehr ruhig schlafen, seit du mir gesagt hast, dass er hier jagt. Sie war wach und hat gelauscht. Sie hat ihn gehört. Und seinen Hunger gespürt. Seine Wut. Wir haben dich erwartet .«
    Leicht gereizt, aber ohne eine Idee, was ich sonst tun sollte, stieß ich einen tiefen Seufzer aus und wollte eintreten, doch da hob Aggie eine Hand. »Bitte. Lass deine Waffen vor der Tür .«
    Ich schloss die Augen, damit sie meinen Zorn nicht sah. Die Zeit drängte! Doch dann erinnerte ich mich. Waffen ins Haus eines Ältesten zu bringen, das war, als würde man die Gewalt hineintragen. Es wurde als tiefe Beleidigung aufgefasst, egal ob man vorhatte, die Waffen auf jemand anderen zu richten. »Tut mir leid « , stieß ich hervor. Und es stimmte, es tat mir leid, auch wenn ich in Eile war. Es lag nicht in meiner Absicht, Aggie One Feather zu beleidigen. Egini Agayvlge i . Aber der Rogue war nicht weit …
    IchschnalltedieBenelliabundlegtesieaufdenBodenderVeranda.Wennjemandvorbeikamundsiemitgehenließ,gingmireinkleinesVermögenverloren.DiePflöckelegteichdaneben,danndieVampkiller.Alledrei.MeineBewegungenwurdenlangsamer.MeineFrustrationschwand,alswürdeichsiezusammenmitmeinemSchweißausdünsten.OderalshättesieandemStahl,HolzundSilberderWaffengehaftetundfielemitihremBeiseitelegenvonmirab.
    Ich nahm den Kettenkragen ab. Die Lederhandschuhe. Setzte mich auf den Verandaboden und zog die Stiefel von den Füßen. Das hatte ich vergessen, als ich das letzte Mal das Haus betreten hatte. Ich blickte zu Aggie hoch. »Sind Kreuze Waffen ?«
    »Glaubst du, dass es welche sind ?«
    »Ja .« Ich zog die Kreuze über den Kopf. Dann stand ich auf Socken da und neigte abwartend den Kopf. » Gi yv ha « , sagte sie mit leiser Stimme. Komm herein . Ich betrat das Haus. Aggie schloss die Tür, sperrte die Welt aus. Ich folgte ihr durch das kleine Haus in ein winziges Schlafzimmer. Die Wände strahlten in einem lichten Sonnengelb. Auf dem Doppelbett lag eine handgemachte Quiltdecke. Die Stoffstücke waren so zusammengenäht, dass es aussah, als wüchse ein Baum am Fuß des Bettes und streckte seine Äste bis hoch zu den Kissen. In der Ecke stand eine Kommode neben einem gemütlich aussehenden Sessel.

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