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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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»Derek hat einmal die Crips erwähnt. Wenn er sich mit ihnen anlegt, tut er es vielleicht mit Leos inoffizieller Unterstützung.«
    Derek war es gewesen, den ich angerufen hatte, bevor ich das Haus verlassen hatte. Nachher würde ich den Ex-Marine und sein Team treffen, um in ein paar leer stehenden Lagerhäusern nach einem Nest zu suchen, in dem eine Vampirin ihre Kinder in Ketten hielt, um die Öffentlichkeit vor ihnen zu schützen. Doch das wollte ich einem Polizisten nicht auf die Nase binden. Und Leo auch nicht. Es sei denn, er hatte mich von Anfang an genau da haben wollen. Hatte er mich etwa vor sich hergetrieben wie ein Beutetier? Beast schnaubte beleidigt.
    »Ich weiß ja nicht, woran du gerade denkst, Lady, aber langsam kriege ich wieder Angst.«
    Ich warf Rick einen Blick zu. Der mich genau auf die Art ansah, wie eine Frau angesehen werden möchte. Ich kann es nicht in Worte fassen, aber es ist ein Blick, den ich immer sofort erkenne. Er hielt mir die Hand hin, und ich legte meine hinein. Ich lächelte, und der harte Zug um meinen Mund verschwand.
    Ich wusste, dass ich vermutlich etwas Gutes vermasselte, bevor ich ihm auch nur den Ansatz einer Chance gegeben hatte. Trotzdem sagte ich: »Hat Leo dir gesagt, du sollst mich verführen?«
    Rick ließ meine Hand fallen. Ich ließ sie in der Mitte des Tisches liegen. Er fuhr sich mit einer Papierserviette über den Mund, als würde er Bier – oder den Geschmack meines Mundes von unserem Kuss – wegwischen. »Niemand sagt mir, mit wem ich schlafen soll.« Und dann ließ er mich allein in Raum 666.
    Ich zog die Hand in meinen Schoß. »Das ist ja gut gelaufen.« Beast lachte hustend. Ich erhob mich. Es gab einiges zu tun, vor allem am Computer und in den Akten, die ich fotografiert und an mich selbst geschickt hatte, die Akten aus eben diesem Raum. Seltsam, dass ich immer wieder hier, in dem Hokuspokus-Raum, landete. Als ich das Polizeigebäude verließ, entdeckte ich, dass ich einen Anruf von Derek Lee verpasst hatte. Und was er mir zu berichten hatte, brachte mich zum Lächeln.
    Eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang hielt ich vor dem Breaux-Mart-Supermarkt und stellte die Beine rechts und links von Mischa auf das Pflaster. Derek hatte gesagt, er wollte mich hier treffen. Der schwarze stahlverkleidete Lieferwagen, der neben mir hielt und den Motor weiterlaufen ließ, hätte wohl jede andere Frau in Unruhe versetzt. Unter Polizisten lief dieses Modell auch als »Bärenfalle« – unter anderem, aber nichts davon war besonders nett – , weil es sich perfekt dazu eignete, eine Frau oder ein Mädchen unbemerkt hineinzuziehen. Ich griff mir über die Schulter und legte die Hand auf die Flinte, um sie zu ziehen, falls nötig. Ich hatte keine Angst, ich war nur vorsichtig. Sehr vorsichtig. Ein leises Klicken ertönte, und die getönte Scheibe fuhr mit elektronischer Geschmeidigkeit herunter. Ich stellte den Motor ab und klappte den Ständer aus. Derek schob sich die dunkle Sonnenbrille in die Stirn. »Jane mit dem komischen Nachnamen.«
    »Derek von den Marines. Wie lange arbeiten Sie schon mit Leo Pellissier zusammen?« Ich und mein vorlautes Mundwerk.
    »Sechs Monate. Seitdem die Crips beschlossen haben, meine Jungs zu ihren Jungs zu machen und jeden kaltzumachen, der ihr Angebot nicht annehmen wollte. Warum fragen Sie? Haben Sie ein Problem damit?«
    Wieder die Crips. Konnte das Zufall sein? Unwahrscheinlich. Die Puzzleteilchen begannen, sich zusammenzufügen. Doch noch hatte ich keine Vorstellung, wie das Bild am Ende aussehen würde. »Nö. Ich mag die Crips nicht, genauso wenig wie jede andere Gang, die mit Schwarzmagiern und ein paar rebellischen Vamps, die einen Krieg anzetteln wollen, gemeinsame Sache macht.
    »Und das tun sie?«
    »Ich glaube, ja.«
    »Ich bin nicht dumm, Indianerprinzessin. Ich mag die Langzähne nicht. Aber der Teufel … Sie wissen schon«, sagte er mit einem bitteren Lächeln.
    »Die Geschichte meines Lebens. Wie viele haben Sie mitgebracht?«
    Die Seitentür glitt auf und gab den Blick auf sechs junge Männer frei – drei von ihnen kannte ich schon von neulich Abend, als wir zusammen das Jagdrevier der Rogues ausgemessen hatten – , die im Laderaum des Wagens saßen, alle außer einem in schwarzen Kampfanzügen und bis an die Zähne bewaffnet mit Armee-Geräten oder Armee-Restbeständen. Ich sah Flinten, ein Sturmgewehr, zahlreiche Messer und Vampkiller, aber nichts, das so aussah wie ein Körperpanzer. Als ich sie darauf hinwies,

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