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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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Schuldigen zu zeigen, und er schüttelte den Kopf. Ich spürte einen Adrenalinschub, als ich aus dem Gebäude des NOPD rannte und den Regen vom Motorradsitz wischte. Das war das Problem bei Motorrädern, selbst mit so coolen Maschinen wie meiner. Sie waren nicht vor Wind und Wetter geschützt. Ich schwang mich auf den nassen Ledersitz, setzte den Helm auf, ließ den Motor an und gab Gas. In der Nacht zuvor hatte ich nicht viel Schlaf bekommen und brauchte jetzt ein Nickerchen.
    Das Haus roch göttlich. Der Duft von langsam garendem Rindfleisch durchzog alle Räume. Bei diesem Geruch wurde Beasts Drang, sich zu wandeln und zu jagen, noch stärker. Das letzte Mal war schon einige Zeit her, und sie war unruhig, und damit wurde die Gefahr größer, dass sie die Kontrolle übernahm, dass sie mit mir spielte wie mit ihrer Beute, bevor sie sie erlegte. »Noch nicht«, sagte ich zu ihr. Sie schnaubte und melkte mich mit ihren Krallen. Als ich den Schmerz ignorierte, rollte sie sich beleidigt herum.
    Aus meinem Schrank förderte ich eine Karte der Stadt mitsamt der angrenzenden Gemeinden zutage. Louisiana war nicht in Countys unterteilt, sondern in Gemeinden, was auf das Gleiche herauskam. Ich befestigte sie kurzerhand und ohne Rücksicht auf dem makellosen Anstrich der Schlafzimmerwand. Dann markierte ich die Angriffe junger Rogues in den letzten zwanzig Jahren. Es gab drei Punkte, an denen sich alles konzentrierte, und seltsamerweise war ich an zweien von ihnen gewesen. Mir wurde ganz heiß vor Aufregung. Ich lud die Fotos, die ich an mich selbst geschickt hatte, auf meinen Laptop und sortierte sie in Ordner, um sie auszudrucken, wenn es wieder längere Zeit am Stück Strom gab.
    Als ich feststellte, dass ich Empfang hatte, machte ich ein paar Anrufe per Handy, hinterließ Nachrichten und fiel ins Bett, als ein zweiter Sturm im Gefolge von Ada über die Stadt hinwegfegte.
    Im Obergeschoss brachte Molly die Kinder ins Bett. Dass ich tagsüber den Schlaf nachholte, den ich verpasste, wenn ich nachts in Katzengestalt herumstreifte, war nichts Neues für mich. Doch dass sich alle Hausbewohner gemeinsam zu Bett begaben, war neu und seltsam beruhigend. Ich schloss die Augen, und der Schlaf zupfte verführerisch und friedlich an mir.
    Ebenfalls schläfrig rollte Beast herum. Das Gefühl war so real, dass ich spürte, wie ihr Fell über die Innenseite meiner Haut strich. Mein letzter Gedanke galt Beast, die sich in der Dunkelheit zusammenrollte, ihr/mein Schwanz eng um meinen Körper gelegt. Kleine, pelzige Gestalten schmiegten sich an meinen Bauch, zwischen meinen vier Pfoten, schlafende Junge, die atmeten, schnupperten und nach Milch und Erschöpfung rochen.
    Als ich aufwachte, roch es nach dem Rauch von Mariengras, eine Trommel schlug einen langsamen Viervierteltakt, und mein Handy klingelte. Der Traum glitt davon wie Seidenlaken, die langsam von mir gezogen wurden. Ich öffnete die Augen. Der Sturm war vorbei, draußen klimperte und plätscherte der Regen, und die Welt war heller als vor zwei Stunden. Ich tastete in meinen Boots herum, die neben dem Bett standen, und nahm ab. »Hallo?«, presste ich mit kratziger, schläfriger Stimme hervor. Okay, zugegeben, so kurz nach dem Aufwachen war ich einfach nicht in Topform.
    »Hier ist George Dumas. Sie haben mir eine Nachricht hinterlassen« – ein Hauch von Belustigung sickerte in seine Stimme – »bevor Sie ein … Schläfchen gemacht haben?«
    Eine Hitzewelle erfasste meinen Körper und kam in meinem Unterleib zur Ruhe. Der Mann hatte aber auch wirklich eine wunderbare Stimme. Mich räuspernd, rollte ich mich auf den Rücken und starrte zur Decke, die drei Meter sechzig über mir war. Oder besser, drei Meter, denn ich lag ja nicht auf dem Boden. Ich riss mich zusammen. Wenn ich mit Bruiser zu tun hatte, musste ich auf Zack sein, kein Pfützchen geschmolzener Hormone. Aber ich konnte die Wärme in meinem Ton hören, als ich sagte: »Bin ich so durchschaubar?« Mist . Das hörte sich an, als würde ich flirten. Auf keinen Fall durfte ich mit diesem Mann flirten. Ich musste professionell bleiben. Bei diesem Gedanken fiel mir das Foto von Leo und Katie ein. Wie professionell sie gewesen war.
    »Sie klingen wie ein Kind kurz nach dem Aufwachen«, sagte er mit sanfter Stimme.
    Ich werde nicht mit diesem Mann flirten . Aber offenbar konnte ich nicht anders. »Ja, Bruiser. Ich bin wirklich niedlich.« Ich rollte mich zum Sitzen hoch und stellte die Beine auf den Boden. Im Schlafen

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