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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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Beute , sagte Beast. Ich packte die Tür und wollte mich losreißen, doch es war zu spät, Bethanys Hände hielten mich fest, Hände so kalt und hart wie schwarzer Marmor. Meine Herzfrequenz verdreifachte sich. Ich sog die Luft ein, um zu schreien.
    Sie leckte über meinen Hals. Und mit derselben Schnelligkeit, mit der ihre kalte Zunge mich berührt hatte, schlug Bethany ihre Fangzähne in mich. Ich erstarrte, die Hand in stiller Abwehr erhoben. Beast fauchte. Eine elektrische Kälte erfasste meine Brust, als würde ein eiskalter Fluss meine Lunge und mein Herz füllen und durch meine Adern fließen, knisternd und brennend wie feinster Rum auf Eis. Meine Nerven und Muskeln krampften sich zusammen.
    Bisher hatte der Schock den Schmerz gedämpft. Jetzt traf er mich mit einer Wucht, als kratze gefrorener Stahl über alle Nerven gleichzeitig. Es dauerte nur einen schrecklichen Moment lang, dann wich er einer Kühle und einem Hochgefühl wie geeister Wodka, in dem Schneeflocken schwimmen. Und diese Empfindung durchströmte mich und sammelte sich in meinem Bauch wie Sattheit nach dem Hunger, als würde ich an der Spitze der Welt durch kalte Luft fallen, wie nichts, was ich schon einmal erlebt hatte.
    Vorsichtig holte ich Luft, um Kehle und Rippen nicht zu sehr zu bewegen. Ich befand mich zwischen den Kiefern eines Raubtiers, jede zu schnelle Bewegung konnte zur Folge haben, dass mir die Gurgel herausgerissen wurde. Wieder einmal.

11
    Bissige Dinger. Zu klein zum Fressen
    Stärke strömte in meinen Körper, durch meine Venen und Arterien, eine überwältigende, berauschende, arktische Kraft, so mächtig wie der Nachthimmel über der Spitze eines schneebedeckten Berges. Die Schwäche war fort und kalter Kraft und Macht gewichen. Obwohl sie mich an Mollys Magie erinnerte, war es keine Hexenmacht, sondern etwas anderes. Etwas, das nur zu Bethany gehörte oder nur zu Schamanen. Beast hechelte, ihr Atem ein kalter Nebel, die tödlichen Zähne gebleckt. Sie rollte sich herum wie in Pulverschnee. Unter ihr war es kalt, kalt, kalt. Ihr raues Fell strich über die Innenseite meiner Haut, kratzte an Knochen und Nerven entlang. Die stärker werdenden Energien brachten sie an den Rand des Wandels, den sie so dringend brauchte.
    So plötzlich, wie sie zugebissen hatte, zog Bethany sich von mir zurück. Ihre Zähne, ihr Mund, ihre Hände lösten sich, und ich blieb zusammengesunken auf dem Sitz zurück, den Kopf gegen das Seitenfenster gelehnt. Langsam sah ich wieder klar und erkannte den düsteren Nachthimmel. Der zunehmende Mond hing in den Ästen einer jungen Eiche. In der Ferne funkelten die Lichter der Stadt.
    Mein Herzschlag war ein nasses Flüstern, eine schwaches Pulsieren, das ich am ganzen Körper spürte. Meine Haut kribbelte und spannte sich, erwartungsvoll, als wartete sie auf den nächsten Schmerz oder die nächste Wonne. Ich holte Luft. Die Nachtluft war feucht, schwül, obwohl die Klimaanlage des Porsches stetig summte. Ich drückte mich mit beiden Händen von dem Sitz in eine aufrechte Position hoch und schluckte vorsichtig. Ich fasste mir an den Hals und spürte verkrustetes Blut und straffe junge Haut unter meinen Fingerspitzen. Geheilt. Ich fühlte mich … gut. Ich warf Bethany einen Blick zu und wusste nicht, was ich sagen sollte.
    Sie hatte sich zu mir gewandt, den Rücken zur Tür, die bodenlosen dunklen Augen auf mich gerichtet. In ihrem Gesicht war keine Spur eines Gefühls zu sehen. Sie atmete nicht, machte keine Bewegung. Als wäre sie eine schwarze Marmorstatue.
    Als sie sich dann doch rührte, um Luft zu holen und zu sprechen, war es wie ein Schock. »Sie schmecken nach mehreren Vampiren. Und Gewalt. Und Wildheit von Bäumen und Felsen und rauschenden Flüssen. Sie sind kein Mensch und sind es nie gewesen.« Sie legte den Kopf auf die Seite, mehr wie eine Eidechse als wie ein Vogel. »Ich glaube nicht, dass ich schon einmal jemanden wie Sie geschmeckt habe, und ich habe schon viele geschmeckt.« Als ich nichts erwiderte, sondern nur die Finger an meinen Hals legte, sagte sie: »Ich habe Ihnen ein wenig von meiner Essenz gegeben. Sie werden sich eine Zeit lang energiegeladen und stärker fühlen.«
    Ich schluckte wieder und presste besorgt hervor: »Was ist eine Essenz? Ich hoffe, Sie haben nicht versucht, mich zu wandeln. Ich will nicht tot und mit Fangzähnen aufwachen.«
    Bethany lachte. Ihre Augen weiteten sich, als würde der Laut sie überraschen. Als es vorbei war, blieb ein leichtes Lächeln auf

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