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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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als Meister dieser Stadt herausfordern? Oder ist es an der Zeit, dass du das Licht siehst?«
    Sie zischte wütend. »Ich bin kein alter Rogue«, sagte sie, jedes Wort auf seltsame Weise betonend.
    »Vielleicht nicht, aber du säst Zwietracht. Man sagt, dein Blutmeister sucht Verbündete und will den Bluteid, der ihn an mich bindet, brechen. Wirst du ihm in die Schande folgen?«
    »Ich bin nicht ohne Ehre«, sagte sie und bleckte die Fangzähne. Was, das war ich mir ziemlich sicher, keine Antwort auf Leos Frage war.
    Ich presste die Faust auf meine Halswunde. Meine Fingerknöchel rutschten in dem Blut ab. Ich wimmerte. Leo hörte das schwache Jammern und erstarrte für einen Moment, wurde reglos wie ein Marmorgrabstein. Als er Luft holte, fühlte sich die Bewegung seiner Rippen an meinen seltsam und fremd an, als würde dieser Grabstein auf einmal beschließen zu atmen. Er witterte mich wie ein Räuber seine Beute. Ein leises Beben durchlief seinen Körper.
    Er atmete aus und bewegte den Kopf zwischen den beiden verbrannten Vamps hin und her, die sich angstvoll duckten. »Lanah und Hope«, flüsterte er, und seine Worte waren von einer dunklen, fordernden Macht erfüllt. »Ist dies der Wille eures Clanmeisters?« Die beiden Vamps sahen sich an und dann schnell zu Adrianna, die mit dem Gesicht zu ihm und mit dem Rücken zum Waschbecken stand. »Seht nicht eure Schöpferin an, damit sie euch die Antwort sagt.« Leos Stimme war wie eine Peitsche. Ihre Augen zuckten wieder zu ihm hin.
    »Nein«, sagte eine der Vampirinnen, die am Boden kauerten. Und ihre Pupillen zogen sich zusammen, und sie verwandelte sich wieder zurück. Sie schob die Schultern vor, sank tiefer und legte den Hals schief, um die weiche Haut an ihrer Kehle freizulegen, eine gleichzeitig schützende wie devote Position. Die andere duckte sich gekrümmt weg, Leos starren Blick meidend.
    »George«, blaffte er. Bruiser erschien auf Höhe meiner Schulter, die Augen auf Leo gerichtet, als wäre ich gar nicht da. »Bring Jane zu Bethany. Sorge dafür, dass ihre Wunden behandelt werden.«
    »Ja, Sir.« Bruiser hob mich hoch, als wäre ich ein Kind.
    Ich schnappte nach Luft vor Schmerzen und wehrte mich. Doch Bruiser drehte sich mit mir auf den Armen zu dem hell erleuchteten Flur um. Fünfzig Vampiraugenpaare richteten sich auf mich. Auf meine Kehle. Mein Bein. Das strömende Blut. Fangzähne fuhren mit einem leisen Klicken aus. Meine Herzfrequenz verdreifachte sich, und ich wusste, dass sie es hörten, konnte aber nichts gegen meine Reaktion tun. Die Angst glitt über meine Haut wie eisiger Nebel während eines Wintersturms. Ich begann zu zittern und zu hyperventilieren. Das war der Schock. Ich brauchte Hilfe, nicht nur ärztliche, denn es sah nicht so aus, als würde ich es in diesem Zustand allein und mit Blut aus einem Lagerhaus voller Vamps in den Adern schaffen. Ich ließ mich gegen Bruiser sinken, als er auf die Vamps zumarschierte. Widerstrebend traten sie zur Seite, um eine Gasse für uns zu bilden. Die Faust immer noch gegen meinen Hals gepresst, blickte ich über Bruisers Schulter zurück.
    Die beiden eingeschüchterten Vampirinnen huschten mit vor Hast spinnenhaft verrenkten Gliedern aus der Damentoilette. Leo hob den Arm und zeigte auf Adrianna. Ein plötzlicher Machtstoß kräuselte die Luft, und meine Haare sträubten sich wie kurz vor einem Blitzeinschlag. Als er das Wort ergriff, war seine Stimme volltönend, unheilvoll wie Sturmwolken und so erfüllt von Macht, dass sie durch mich hindurchfuhr wie ein Blizzard durch winterliche Bäume. »Adrianna vom Clan der St. Martins, knie nieder.« Ich hörte, wie er tief Luft holte. Macht flutete den Raum. Er donnerte: »Unterwirf dich mir!«
    Ich sah rotes Haar aufblitzen, als Adrianna Leo zu Füßen sank. Um mich herum fielen die Vamps auf die Knie, von Leos Stimme und seiner Autorität zu Boden gezwungen. Seine Energie, scharf wie Schwertspitzen, schneidend wie Krallen, durchbohrte die Luft. Der Blutmeister der Stadt hatte gesprochen. Nichts war zu hören außer dem dumpfen Aufschlagen der fallenden Körper, dem Rascheln von Stoff und dem Klacken von Bruisers schicken Schuhen auf dem Boden, als er mich wegtrug. Nicht einmal Atemgeräusche unterbrachen die Stille.
    Das Gefühl, kontrolliert, beherrscht zu werden, ließ nach. Ich legte den Kopf an Bruisers Brust. Sein Herz schlug schnell und regelmäßig. Bald hatten wir den Flur hinter uns gelassen und waren auf der leeren freien Fläche. Nur das Echo

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