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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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unserer Schritte war zu hören. Ein Ort voller Toter. Ich wusste, eigentlich hätte ich einer von ihnen sein müssen und wäre es auch gewesen, wenn nicht Vampspeichel meine Blutgefäße zusammengezogen und die Blutung verlangsamt hätte. Auch wenn es bizarr war, es lag in der Natur der Sache, dass Opfer von Vampiren länger überlebten.
    Ich versuchte zu sprechen, doch zuerst musste ich mit der Zunge über meine trockenen Lippen fahren, um sie zu befeuchten. »Warum hat er mich gerettet? Er will doch meinen Tod, weil ich das Ding getötet habe, das sein Sohn war.«
    »Wenn Leo dich tot sehen will, wird er dich selbst vernichten und nicht erlauben, dass andere dich für ihn töten. Er mag tief in Dolore sein, aber er ist immer noch der Meister dieser Stadt. Noch kennt er seine Pflichten und das Machtgefüge, auf das er sich stützt, noch braucht er dich.«
    »Und wenn er der Dolore wieder nachgibt?«
    Bruiser zuckte leicht die Schultern. »Dann wird er vielleicht von der Trauer beherrscht, und du stirbst.«
    »So ein Mist«, flüsterte ich.
    Bruiser schmunzelte. Und trug mich nach draußen in die wohltuende Wärme der Nacht. Alle Menschen, Blutdiener, Blutsklaven und Junkies hatten sich auf dem Rasen versammelt oder standen neben den Autos, auf ihren Gesichtern war Angst, Sorge oder gespielte Langeweile zu erkennen, je nach ihrer Natur oder Lebenserfahrung. Wie auf Kommando drehten sie sich zu uns hin und sahen zu, wie Bruiser die Treppe zum Gehweg hinunterging. Das Stimmengewirr verstummte. Der Wind frischte auf, unsicher, welche Richtung er einschlagen sollte, und trieb dann den Geruch des Flusses herüber.
    Brian und Brandon traten zu uns. »Wie geht es ihr?«, fragte Brian.
    »Gut«, log ich.
    »Wohl kaum«, sagte Bruiser trocken, und seine Arme legten sich fester um meine Oberschenkel und meine Brust. Zu den Männern sagte er: »Sie verliert zu viel Blut. Ihre Wunden sollten sich nicht schließen.«
    »Und die Meister?«, rief eine Frau von der dunklen Rasenfläche herüber.
    »Bekommen jetzt mächtig Ärger«, sagte er mit einem Akzent, der seine britische Herkunft verriet. An die Zwillinge gewandt sagte er: »Ruft Bethany an. Ich nehme an, sie sitzt in Leos Porsche, wahrscheinlich gleich um die Ecke.«
    Brian bedachte ihn mit einem seltsamen Blick. »Bist du sicher? Bethany?«
    »So lauten Leos Befehle«, sagte Bruiser. Die Zwillinge betrachteten mich zweifelnd. Brandon tippte etwas in sein Handy ein, wandte sich ab und sprach leise. Mit lauter Stimme sagte Bruiser: »Die wenigen Stunden bis zum Sonnenaufgang werden nicht leicht werden. Ich schlage vor, dass ihr die anderen Diener und Sklaven der Clans zusammenruft. Die Mithraner brauchen uns heute Nacht.«
    »Blutrausch«, murmelte eine Stimme in der Menge.
    »Vielleicht nicht. Wir wollen es hoffen«, sagte ein anderer.
    Handys wurden gezückt und Nummern eingetippt. Überall wandte man sich ab, um ungestört sprechen zu können. Auf einmal waren Bruiser und ich allein in einem Meer von Menschen. Ein Porsche in der braunroten Farbe von getrocknetem Blut bog in die Straße ein und fuhr langsam weiter, die Scheinwerfer erfassten Diener, Security-Leute und Fahrer. In dem scharfen Licht war ihren Körpern die Anspannung anzusehen. Köpfe drehten sich und starrten ins Dunkel, als würden sie nach Angreifern Ausschau halten. Die meisten hatten offensichtlich schon einmal erlebt, wenn Vamps die Gewalt über sich verloren.
    In der Überlieferung fand man nichts über einen Blutrausch bei Vampiren, nur Haie waren dafür bekannt. Aus eigener Erfahrung wusste ich, dass Raubtiere in diesem Zustand nur ans Töten dachten und alles rissen, was sie zu packen bekamen. Vamps waren nichts anderes als Raubtiere, wenn auch besonders intelligente und grausige. Trotz der warmfeuchten Luft wurde mir kalt, und ich begann zu zittern.
    Auf der anderen Seite des Weges sah ich den blassblauen, grau funkelnden Schimmer von Magie. Fünf undeutliche Gestalten standen im Schatten eines viergeschossigen Lagerhauses, das zu Eigentumswohnungen umgebaut worden war. Um sie herum ergoss sich das Licht aus den unzähligen Fenstern. Fünf Hexen, so angeordnet, als würden sie an den Spitzen eines Pentagramms stehen, über denen ein Zauber schimmerte, der sie ältlich und altbacken aussehen ließ. Obwohl sie nichts Bedrohliches an sich hatten, fragte ich mich, warum sie hier waren und was sie wollten. Vermutlich waren es dieselben fünf Hexen, die Bliss und Tia gesehen hatten. Ich witterte und

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