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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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inneren Schlange nach, die in den Knochen und Zähnen der Halskette verborgen war: die biegsame, gewundene Schlange tief in den Zellen, in den Resten vom Knochenmark. Die Wissenschaft hatte ihr einen Namen gegeben. RNA . DNS . Die Genketten einer ganz bestimmten Art, einer bestimmten Kreatur. Für mein Volk, die Skinwalker, war es seit jeher einfach »die innere Schlange« – diese Bezeichnung gehörte zu dem Wenigen, was ich aus meiner Vergangenheit noch wusste.
    Ich sank in das Mark im Inneren des Knochens. Ich griff nach der Schlange, die in den Tiefen aller Geschöpfe liegt. Und ließ mich hineinfallen. Wie Wasser in einem Fluss. Wie Flocken im Schnee, der als immer schneller werdende Lawine den Berghang hinunterrollt, unaufhaltsam. Grau umgab mich, Schwarz, glitzernd und kalt, als die Welt wegrutschte. Und ich glitt an den grauen Ort des Wandels.
    Meine Atmung wurde tiefer. Mein Herzschlag beschleunigte sich. Und meine Knochen … verschoben sich. Meine Haut kräuselte sich. Mir wuchs Fell, gelbbraun, grau und braun mit schwarzen Spitzen. Wie ein Messer fuhr der Schmerz zwischen Muskeln und Knochen. Meine Nasenlöcher blähten sich, sogen tief die Luft ein.
    Jane fällt von mir ab. Nacht ist voller köstlicher Gerüche, die wie Forellen in einem Strom tanzen, jeder verschieden. Ich hechle. Lausche – Autos, Musik, die Geräusche der Menschen und die Geräusche der Tiere. Springe von den Steinen. Rieche am Fressen. Huste. Lange totes, gegartes Fleisch. Tote Beute. Will Jagen. Fleisch von Knochen reißen. Aber mein leerer Bauch tut weh. Hunger . Ich fresse.
    Mit ruhigem Magen klettere ich ganz oben auf die Steine, sind zerbrochen und scharf. Springe auf große Mauer, Backstein warm und hoch wie Ast in der Sonne. Lasse mich fallen, in den Garten von dem Haus ohne kleinen Hund. Gutes Fressen, aber Jane sagt Nein. Nur Opossum, Reh, Biberratte, Kaninchen. Alligator. Wenn ich einen fangen kann. Bin Große Katze, aber unter Wasser ist der Alligator groß.
    Lange Zeit später, fast Sonnenaufgang. Mein Herz ist froh, genug Jagd, genug Blut. Mein Bauch ist voll mit kleinem Reh, Hufe und Knochen und Nicht-Fressen-Teile liegen auf dem Boden. Ein letztes Mal mit der Zunge lecken, saubere Pfoten, sauberes Gesicht, dann rolle ich mich auf Kiefernnadeln herum, Pfoten in die Luft, starre in den Nachthimmel. Bin in der Nähe des Schamanenhauses. Kein Schamane von weit weg, nicht neuer Schamane, der auch Vampir ist, sondern Schamanin aus Janes Volk. Cherokee-Schamanin. Aggie One Feather. Jane muss hier sein. Jane braucht Schamanin, auch wenn sie es nicht weiß.
    Janes Geist erwacht, neugierig. Warum?, denkt sie. Warum brauche ich Aggie?
    Antworte nicht. Manchmal ist Jane töricht, als sie sich nicht gepaart hat, zum Beispiel, obwohl ihr Körper und ihre Seele einen Partner brauchen. Drei Männchen wollen sich mit ihr paaren. Alle schnell und stark und gesund. Aber sie will nicht. Eigenartig.
    Gähne und rolle auf die Pfoten, schnüffele an dem Kadaver. Kein gutes Fleisch mehr übrig. Zufrieden tappe ich durch Bäume und Gebüsch auf dem Weg der Schamanin, achte darauf, dass ich nicht auf tiefe Nadelhaufen trete oder in Matsch und dass ich meine Spuren verberge. Hier hat der Leberfresser sich einst versteckt. Ich suche seinen Geruch. Er wird schwächer. Leberfresser ist endgültig tot.
    Gehe um das Schwitzhaus herum. Hunde der Schamanin schlafen auf Hintertreppe, schnarchen. Leichte Beute, wenn ich Hunger hätte. Sehe zum Himmel hoch, Dämmerung nicht mehr lang. Zeit, sich zu wandeln. Zeit, Jane Alpha sein zu lassen.
    Finde guten Platz unter Baum mit tiefen Ästen. Sicher, geschützt. Lege mich auf Blätter und Nadeln, sie riechen frisch und stark. Denke an Jane. Mensch. Finde ihre Schlange. Und wandle mich. Schmerzschmerzschmerz, als würde Messer über Knochen kratzen, tief schneiden.
    Im Dunkelgrau der frühen Dämmerung lag ich auf einem Bett aus Kiefernnadeln, deren scharfe Enden in meine nackte Haut stachen. »Warum brauchen wir Aggie?«, fragte ich meine andere Hälfte mit kratziger, trockener Stimme, als wäre sie lange nicht benutzt worden. Tief in meinem Geist rollte sich Beast auf den Rücken und schloss die Augen. Ich räusperte mich, sagte: »Du bist wirklich eine große Hilfe«, und stemmte mich auf die Knie hoch. Dann streifte ich die Hüfttasche ab, schüttelte meine Kleider heraus – T-Shirt, eine leichte Hose und Flip-Flops – und zog mich eilig an, denn ich roch schon gebratenen Speck und Eier.
    Trotz des

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