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Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Titel: Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Rubin
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entblößte sie ihre Schultern. Als Irian sein Wams ablegte und sich anschließend seines Beinkleides entledigte, ließ sie ihr Gewand zu Boden gleiten. Sie schraken zusammen, als jäh ein Blitz den Himmel auseinander riss und für einen Augenblick den Wald grell beleuchtete.
    Ihre nackten, weißen Leiber bildeten einen hellen Kontrast zu den schwarzen Schatten der Tannen. Der Regen setzte so heftig ein, dass kaum Zeit blieb, einen Unterstand zu suchen. Rasch sammelte Irian die Kleider auf und zog Skiria mit sich, tiefer in den Wald hinein. Dort, wo das dichte Blattwerk ein wenig Schutz bot, breitete Irian die Gewänder aus, um Skiria darauf zu betten. Schließlich ließ er sich neben ihr nieder und wärmte ihre ausgekühlte Haut mit seinem Körper. Skiria fühlte seine Hand, die sich auf Stellen zu bewegte, die zuvor noch niemals ein Mann ertastet hatte. Doch sie ließ es geschehen, streckte sich seinen Zärtlichkeiten entgegen, um ihn zu ermutigen, nur nicht damit aufzuhören. Als er sich auf sie legte, nahm das Mädchen die ungewohnte Schwere wahr, die nun auf ihr lastete. Sanft drückten seine Hüften ihr Becken in das Moos. Der Schmerz, den sie dabei empfand, war schnell vergessen. Über ihnen peitschten Zweige im Sturm. Krachende Donnerschläge übertönten das Heulen des Windes.
    Regentropfen prickelten kalt auf Irians Rücken, während sich die Liebenden umklammert hielten, als wollten sie sich nie mehr voneinander lösen.
     

     

    Ramin langweilte sich im Wald fern der Stadttore. Er hatte sich an die Menschen gewöhnt und vermisste nun deren Gesellschaft. Um sich abzulenken, beschloss Ramin, ein wenig an seinen Flugfähigkeiten zu arbeiten.
    Er übte so ausdauernd, dass er schließlich erhebliche Fortschritte erzielte und oft lange in der Luft blieb, um beinahe elegant über den Baumspitzen zu kreisen.
    An diesem Abend entlud sich die aufgestaute Hitze des Tages in einem heftigen Unwetter. Der Regen ergoss sich in dichten Schnüren, während grelle Blitze am Himmel zuckten. Ramin fürchtete sich nicht vor Gewittern, doch anstatt sich einen geschützten Platz zu suchen, wanderte er unruhig umher. Während seines Marsches schlugen nasse Zweige gegen den Drachenkörper, aber seine dicke Schuppenschicht hielt die Hiebe ab, sodass er sie kaum spürte. Immer wieder bemühte sich Ramin, lästige Tropfen abzuschütteln, die ihm seitlich über den Stirnkamm in die Augen rannen. Im aufgeweichten Waldboden hinterließen seine Klauen wassergefüllte Spuren, deren Größe ausreichte, um darin ein kleines Kind zu baden.
    Missmutig erkannte Ramin, dass dies sein Fortkommen behinderte, stak er doch mehrere Handbreit tief im Schlamm. Widerstrebend lösten sich seine Pranken aus dem Morast, nur um beim nächsten Schritt wieder tief darin einzusinken. In das ferne Donnergrollen mischten sich unvermittelt andere Geräusche. Es klang, als befände sich jemand ganz in seiner Nähe. Ramin sah auf und schnupperte die klare Luft, die roch, als hätte der Regen allen Staub darin fortgespült. Dennoch erkannte Ramin ein Aroma heraus, das ihm bekannt erschien. Er witterte Menschen. Sie mussten sich in unmittelbarer Nähe aufhalten. Etwa Drachenjäger?
    Gespannt lauschte er auf weitere Anzeichen, doch die Laute waren verstummt. Ob sich die Störenfriede schon außer Reichweite befanden? Oder hatten sie Ramin entdeckt und lauerten nun stumm im Gebüsch, bereit für einen Angriff? Er musste sich Gewissheit verschaffen. Vorsichtig bemühte sich der Drache, eine Klaue vor die andere zu setzen, verfluchte das schmatzende Geräusch, das dabei entstand und reckte seinen Hals weit vor, um dicht beblättertes Grün zur Seite zu schieben. Ihm bot sich ein Anblick, der ihn zutiefst erleichterte.
    Unter einem Baum lag Skiria neben dem jungen Mann, den sie Irian nannten. Überrascht registrierte das Riesentier, dass sich die beiden ihrer Umhüllungen entledigt hatten. Vermutlich trieften ihre Gewänder vor Nässe und konnten so schneller trocknen, folgerte er. Neugierig drückte Ramin seinen Kopf weiter durch das Dickicht, um besser sehen zu können. Womöglich hatten sie nach ihm gesucht. Wie groß ihre Freude sein musste, wenn er sich nun zu erkennen gab! Doch Ramin hatte so lange nicht mehr gesprochen, dass aus seiner Kehle nur ein heiseres Krächzen drang.
    Erschrocken fuhr Skiria auf, während Irian geistesgegenwärtig nach seinem Schwert griff. Der Anblick des Kolosses verunsicherte ihn, denn er konnte Ramin schlecht von anderen Drachen

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