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Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition)

Titel: Skiria: Am Berg der Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Rubin
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Worte fände.
    „Hat Andakor dich das gelehrt?“, fragte der schwarze Magier lockend, als freute er sich bereits darauf, seinen Gefährten zu bestrafen.
    „Aber nein, Meister!“, rief Andakor dazwischen, bevor Gwendol in seiner Ungeschicktheit etwas verrate konnte. „Mitnichten!“
    „Ich habe abgeschaut, wie du es machst und dann einfach nachgemacht“, mischte sich Gwendol leise ein, sah dabei aber ins Feuer, als spräche er mit den Flammen.
    „So?“ Rutam musterte ihn mit hochgezogenen Brauen.
    Der eisige Blick aus dem blassen, hohlwangigen Gesicht ließ Gwendol frösteln, doch er wartete vergeblich auf einen Zornesausbruch.
     

    In dieser Nacht schlief Gwendol schlecht. Er hörte, wie Rutam und Andakor miteinander tuschelten, konnte aber keines ihrer Worte verstehen.
     

    Am nächsten Morgen verhielten sich die beiden seltsam. Andakor wirkte unschlüssig, Rutam eher ungeduldig. Schließlich holte Andakor tief Luft und teilte ihm mit brüchiger Stimme mit: „Gwendol, es tut uns Leid, aber...“
    Rutam unterbrach ihn barsch, während er seinen jüngeren Kollegen grob beiseite schubste.
    „Spar dir deine Worte!“, rief er ärgerlich.
    Gwendol wich zurück. Wollten sie ihn bestrafen? Mit wenigen flinken Schritten ging Rutam auf ihn zu, packte seine Arme und drehte sie auf den Rücken.
    „Los!“, befahl der Schwarzmagier. „Fessle ihn!“
    Zu Gwendols größtem Erstaunen zog Andakor einen Strick aus seinem Umhang und begann, damit die Handgelenke des Jungen zusammenzubinden, ohne dabei seinen Schüler auch nur einmal anzublicken.
    „Nein!“, schrie der Knabe aus Leibeskräften. „Gnade! Warum macht ihr das? Ich habe nichts Unrechtes getan!“
    Doch Andakor fuhr scheinbar ungerührt fort, ohne ihm zu antworten. Heftig strampelnd bemühte sich Gwendol, seine Freiheit wiederzuerlangen. Doch weder sein Flehen noch die Versuche, den Fängen seiner Lehrherrn zu entkommen, zeigten Erfolg. Rasch riss Rutam ein Stück Stoff aus seinem schmutzigen Umhang, um es dem winselnden Gwendol als Augenbinde überzustreifen.
    „Trage du ihn das letzte Stück!“, befahl Rutam.
    Sein Gefährte schulterte das gut verschnürte Bündel wie einen Mehlsack und setzte sich mit bekümmerter Miene in Bewegung.
     

     

     

    Ramin glitt beinahe elegant durch die regennasse Luft und behielt dabei den stattlichen Hirsch stets im Auge, der unter ihm galoppierend floh. Die Beute scharfäugig im Visier, hoffte Ramin, dass sich bald ein freies Feld bot, auf dem er zustoßen konnte. So jagte er sein Opfer von oben, reckte, fast in der Luft stehend, den Hals, wenn zuviel Tannengrün die Sicht versperrte und nahm, kaum dass die Enden des mächtigen Geweihs durch die lichten Äste schimmerten, augenblicklich wieder die Verfolgung auf.
    Ramins Flügelschwünge wirkten bereits kraftlos, als der Hirsch die Bäume hinter sich ließ, um endlich eine Lichtung zu überqueren. Sofort wieder hellwach, schoss der Drache steil nach unten, doch seine Beute schlug geschickt einen Haken. Das anschließende Landemanöver nahm Ramins Konzentration völlig in Anspruch, sodass er nur mehr aus den Augenwinkeln bemerkte, wie das Tier aus seinem Sichtfeld entschwand.
    Verärgert schüttelte er Regentropfen von seinem Kopf wie ein Hund und bemerkte erst jetzt, dass sich vor ihm ein Berg aus nass glänzenden Felsen erhob. Neugierig trabte Ramin näher heran. Sollte er etwa schon am Drachenberg angelangt sein? Dicht vor der Erhebung blieb Ramin stehen und legte den Kopf in den Nacken, um bis zur Spitze sehen zu können. Sehr hoch schien sie nicht zu sein, eher ein Hügel als ein Berg.
    Aus den Felsenritzen stieg feiner weißer Nebel auf und umwaberte zäh die Kuppe. Ein Geflecht aus dicken Wurzeln bedeckte den vor ihm liegenden Hang. Ramin sog den intensiven harzigen Duft ein, der von dem Gebilde ausging, als eine Stimme dicht an sein Ohr drang: „Sieh an, ein Grünhäuter!“
    Ein reflexartiger Sprung zur Seite rettete ihn vor drei Ausläufern des Wurzelgeflechts, die nach seinen Schuppen tasteten. Irritiert beobachtete Ramin die dünnen biegsamen Ästchen, die nun ins Leere griffen.
    „Hast du gerade gesprochen?“, erkundigte er sich unsicher, obwohl es ihm seltsam erschien, zu einer Wurzel zu sprechen.
    „Wer denn sonst?“, schallte es ungehalten zurück. Das Knollenwesen begann, seine Äste ineinander und aneinander vorbei zu schlängeln, sodass Ramin glaubte, in seiner Mitte eine Art Mund zu erkennen, der nun, wie das gesamte Wesen, unablässig

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