SKIZZEN EINER ZARTEN LIEBE (German Edition)
gewesen?“
„Wir geben Ihnen sofort Bescheid, Fräulein Keyser“, wurde ihr versichert.
Sie hoffte, dass Johannes den Weg zu ihr doch noch finden würde. Aber er kam nicht.
Es schmerzte sie sehr und niedergeschlagen wartete sie auf ihre Abreise. Sie wusste nicht, was sie sonst tun sollte.
Als ihre Familie zurück war, bezahlten sie die Rechnung und verabschiedeten sich. Ihre Eltern bemerkten ihre Traurigkeit nicht einmal.
„Moment, ich geh noch auf die Toilette“, zögerte Susanne die Abreise hinaus. Es hatte aufgehört zu schneien.
Im Badezimmer ließ sie sich besonders viel Zeit, wusch sich dreimal die Hände und sah im Spiegel in ihre traurigen Augen. Langsam schlich sie zum Auto zurück.
„Können wir noch beim Bäcker vorbei fahren?“ versuchte Susanne weitere Zeit herauszuschlagen.
„Sicher, ein paar Brez´n können ja nie schaden“, antwortete ihre Mutter.
„Bastl, hast den Gameboy eingepackt?“ Noch ein Versuch.
Wie erwartet lief Sebastian noch einmal ins Zimmer zurück und kontrollierte das.
„Alles eingepackt“, bemerkte er.
Dann fiel ihr nichts mehr ein.
Mit traurigen Augen stieg sie ins Auto und quetschte sich neben Basti.
Zuallererst musste sie mit Anja darüber sprechen. Eine Träne lief ihr über das Gesicht. Angestrengt sah sie aus dem Seitenfenster.
Kapitel 14
„Johannes, pass doch auf. Du erstichst mich ja mit der Heugabel. Was ist eigentlich los?“ Karl war die schlechte Laune seines Bruders nicht verborgen geblieben. Dieser stach die Heugabel wie ein Besessener ins Stroh.
„Nichts, ich arbeite, das siehst doch.“
„Ja, das seh ich. Du machst nichts anderes mehr seit ein paar Tagen. Hast ein Bild fertig gemalt?“ fragte Karl listig.
„Lass mich in Ruh damit.“
Johannes schmiss die Heugabel ins Stroh und stampfte aus dem Stall.
Aber Karl ließ nicht locker heut. Das konnte doch so nicht bleiben. Er musste wissen, was los war.
Entschlossen lief er hinterher. Er spürte, dass da noch etwas anderes war als die Gram über die verlorene Großmutter.
„Johannes, red doch mit mir. Was ist denn passiert? Liebst plötzlich den Hof und die Zenzi?“
„Ich lieb net den Hof, ich lieb.....ach. Was verstehst du schon davon?“
„Versuch es doch wenigstens einmal. I bin ja net blöd.“
„Ich habe mich unsagbar verliebt. Aber das kann nichts werden, das Madel hat einen anderen gefunden. Und die Farben hab ich auch weggetan. Die Großmutter wollte mir einreden, ich gehör hier nicht her. Aber Recht hat sie nicht gehabt.“
„Langsam, Johannes, I komm net mit. In wen hast dich verliebt? Erzähl der Reihe nach.“
Und dann öffnete Johannes sich wie ein Wasserfall. Erzählte seinem Bruder die ganze Geschichte und seinen Kummer. Viel zu lange hatte er alles für sich behalten.
Es tat wohl, mit jemandem zu sprechen.
„Und was willst jetzt tun?“ fragte Karl.
„Nichts mach ich. Ich geh den Stall fertig ausmisten. Und bei der Entscheidung bleibts. Ich bleibe auf dem Hof und tu meine Arbeit“, beendete Johannes das Gespräch.
Stumm misteten die Brüder gemeinsam die Ställe aus.
Die Touristen kamen auch wieder herauf. Johannes bemühte sich freundlich zu sein und ließ es geschehen. Seinen Zorn auf Anton konnte er kaum verbergen.
Anton erschien regelmäßig mit seinen Gruppen auf dem Hof. Wenn es ging, überließ Johannes die Bewirtung der Gäste seiner Mutter und Karl. Eines guten Tages konnte er jedoch nicht umhin, wenigstens ein bisserl zu helfen.
Im Flur stieß er mit Anton zusammen. Dieser hatte bereits einige Schnapserl intus und war noch redseliger als sonst.
„He, Johannes Reitmeyer, willst net auch einmal in die Disco kommen. Es gibt immer nette Dirndl dort. Ist sicher auch was für dich dabei“, redete Anton so daher. Er wollte dem stillen Bauernburschen mal auf die Sprünge helfen.
„Halt dich lieber zurück, Anton Stacher. Du hast dir eh die Beste geangelt. Hoffentlich machst sie net unglücklich, wie alle anderen. Die Susanne hat eigentlich was Besseres verdient als dich“, antwortete Johannes grimmig.
„Susanne? Wen meinst denn?“ fragte Anton mit erstauntem Blick. Und dann dämmerte es ihm und er begriff sofort, was los war.
Lachend setzte er einen obendrauf: „Die blonde Schönheit von Neujahr. Die hat dirs angetan? Versteh ich, die war eine Wucht.“
Anton hatte
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