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SKIZZEN EINER ZARTEN LIEBE (German Edition)

SKIZZEN EINER ZARTEN LIEBE (German Edition)

Titel: SKIZZEN EINER ZARTEN LIEBE (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anni Weissgerber
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setzte einen Fuß vor den anderen.
    In München war er auch näher bei Susanne. Doch zunächst wollte er sich um das Versprechen kümmern. Ob er Susanne suchen sollte, das wusste er noch nicht.
    Er fasste nur den Entschluss, in München ein Zimmer zu suchen und an die Uni zu gehen Seine Großmutter hatte Recht gehabt. Er musste es wenigstens versuchen.
    Im Zug hatte er Zeit darüber nachzudenken. Draußen flog die Landschaft an ihm vorbei. Er konnte nur noch an seine Zukunft denken. Seine feuchten Hände rieb er immerzu über die Jeans.
    Die kleine Tasche stand zwischen seinen Füßen. Er wusste später nicht einmal mehr, ob er dem Schaffner eigentlich die Fahrkarte gezeigt hatte und mit wem er gesprochen hatte.

 
                                                                         
     
     
     
     
    Kapitel 15
     
     
     
     
    Mit der Bahn kam er am Münchener Hauptbahnhof an. Von Bekannten hatte er gehört, dass es in der Bahnhofsnähe ein paar günstige Zimmer gab.
    Er tingelte die Straßen entlang und sah sich um.
    Etwas zurückgelegen entdeckte er das Touristenbüro. Er musste grinsen. Ob hier auch solche Animateure wie Anton arbeiteten? Verkaufstalente, wie man sie auch nannte?
    Er beschloss, hineinzugehen und nach einem Studentenzimmer zu fragen.
    „Grüß Gott!“ grüßte die uniformierte Dame ihn.
    „Hallo, ich suche ein Zimmer in München, gnä´Frau“, sagte Anton leise.
    „Ah, noch nie in München gewesen, junger Mann? Dann kann ich ihnen so einiges empfehlen. Welche Preisklasse denn?“
    Johannes hatte keine Ahnung.
    Deshalb sagte er schlicht: „So günstig wie möglich, ich bleibe etwas länger.“
    „Aha, schaun wir mal. Privat oder mit Frühstück?“ wurde er gefragt und neugierig gemustert.
    „Gern privat.“ Mit Frühstück war das bestimmt zu teuer und ein Brot und Kaffee konnte er sich auch selbst machen.
    Die adrett gekleidete Dame suchte in einer Liste. Sie schrieb ihm drei Adressen auf.
    „Das Zimmer Neugebauer ist gleich hier um die Ecke, Fasanenstraße. Gehen Sie raus, rechts und glei wieder links. Nr.111, dann sinds schon da. Die anderen beiden sind etwas weiter weg. Aber da können sie auch die S-Bahn nehmen. Glei da vorn mit der S3 Richtung Universität. Ich hätt noch einen Stadtplan zu verkaufen.“
    „Danke, den bräucht ich wohl die nächsten Tage.“
    „Wie bitte, könnens denn net lauter reden, junger Mann?!“
    „Ich nehme einen“ rief Johannes.
    Johannes bezahlte und stand wenige Minuten später vor der Hausnummer 111 in der Fasanenstraße.
    Er musste zweimal klingeln, bevor jemand öffnete. „Haus Neugebauer“ stand in großen Buchstaben über der Haustür.
    Darunter, etwas verfilzt, ein Stoff mit der Aufschrift „Herzlich willkommen.“
    Eine rundliche Frau im Dirndl öffnete.
    „Sie wünschen?“ schmetterte sie ihm über einen wogenden Busen entgegen.
    „Ähm, ich hätt gern ein Zimmer für ein paar Nächte. Ich bleib ein bisserl.“
    Ihre großen grünen Augen musterten ihn von oben bis unten.
    „Können sie im voraus zahlen?“ fragte sie nicht weniger leiser.
    Johannes sah sich unsicher nach Nachbarn um.
    „Sicher. Darf ich erst das Zimmer trotzdem erstmal sehen?“
    „Dann kommens halt rein. Ich hab gerad erst geputzt. Bitte sehr, hier hinauf.“
    Die Dame zeigte ihm ein Zimmer mit einem einfachen Bett, einem Nachttisch mit Lampe und einem Bauernschrank. Die Lampe erinnerte ihn an zu Hause.
    Ein kleines Fenster ließ nur spärliches Licht herein. Aber es machte einen sauberen Eindruck.
    Und es war nicht allzu teuer.
    Johannes bezahlte für eine Woche und versprach, immer freitags für eine weitere Woche zu bezahlen.
    Die Frau lächelte ihn das erste Mal an, als sie das Geld in der Hand hatte.
    „Und hoffentlich keinen Damenbesuch. Rauchen ist nicht gestattet und die Ruhezeiten werden selbstverständlich eingehalten.“ belehrte die Dame ihn streng.
    Doch an diese Dinge dachte Johannes sowieso momentan nicht. Er würde froh sein, seine Ruhe zu haben.
    Sein Geld würde fürs erste reichen, später wollte er sich um einen Nebenjob kümmern.
    Mit Hilfe des Stadtplanes fand Johannes sich einigermaßen zurecht. Er fuhr zunächst zur Uni. Das mächtige Gebäude schüchterte ihn ein, doch er schrieb sich tapfer ein. Das Gesicht seiner Großmutter trieb ihn vorwärts.
    Dann entdeckte er einen kleinen gemütlichen Platz neben der Uni, den ein Brunnen zierte. Hier verweilte er eine Weile, etwas

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