Sklaven der Begierde
verstehst du. Oder dicke … Eierstöcke, falls man so was kriegen kann.“
„Aber … ich will das für dich tun.“
Nora stieß prustend Luft durch die geschlossenen Lippen aus, so wie ein Pferd. Er musste lachen. Aber es war ein sehr zaghaftes Lachen.
„Ich möchte auch, dass du das für mich tust. Ich kann dir ein paar Sachen zeigen, die funktionieren. Du steckst einen Finger in mich rein. Ich brauche aber drei. Und du musst meine Klitoris berühren, oft und lange, wenn du mich zum Höhepunkt bringen willst. Härtere Stöße sind gut. Und verschiedene Stellungen. In der Missionarsstellung kriegt meine Klit nun mal nicht genug Reibung ab.“
„Das sollte ich wohl besser alles aufschreiben. Gibt es noch etwas, das bei dir gut funktioniert?“
„Cunnilingus hilft. Mach’s mir mit dem Mund.“
„Das würde ich ja gern, aber weißt du … wenn ich schon in dir gekommen bin, dann ist das …“ Er zog eine Grimasse.
„Schmeckt dir etwa dein eigenes Sperma nicht?“ Nora blinzelte entgeistert.
„Nein. Welchem Kerl schmeckt schon sein eigenes Sperma?“
„Willst du die alphabetische Liste nach Vornamen oder Nachnamen geordnet?“
Wesley fuhr halb amüsiert, halb frustriert mit den Händen durch sein Haar. „Oh Gott, bin ich schlecht im Bett. Soll ich überhaupt noch weiterfragen oder lieber gleich aufgeben?“
„Versaut funktioniert.“
Er funkelte sie an.
„Du hast gefragt, Wes. Wenn du einen guten Fetisch draufhast, kannst du dir bei mir jede Menge Vorspiel sparen. Ein guter Fetisch oder eine schön versaute Vorliebe funktioniert bei mir besser als alles andere. Das heißt nicht, dass wir das so machen müssen. Nicht jetzt und auch nicht in Zukunft. Aber du wolltest wissen, was bei mir funktioniert. Und das ist die Antwort.“
„Das kann ich nicht.“
„Ich verlange es auch nicht von dir.“
„Aber was soll ich dann …“
„Komm einfach her und pass gut auf. Ich zeige dir, wo die Klit ist: Lektion drei. Oder besser: Lektion K.“
Wesley verdrehte die Augen, tat aber, was ihm gesagt wurde. Er hasste die Vorstellung, dass Nora beim Sex mit ihm nicht auf ihre Kosten kam. Dass er nicht wusste, wie er sie zum Höhepunkt bringen konnte. Er wollte, dass sie mit ihm so glücklich war wie er mit ihr.
Er legte sich in Löffelchenstellung hinter sie, und Nora schob ihr oberes Bein über seine rechte Hüfte. Dann nahm sie seine rechte Hand und führte sie zwischen ihre Beine.
„Die Klit ist wie das Auge“, erklärte sie.
„Das ist wirklich der ekligste Vergleich, den ich je gehört habe.“
„So meine ich das gar nicht, du Idiot.“ Sie gab ihm einen schnellen Kuss. „Ich meine, du fasst dir niemals direkt ins Auge. Stattdessen berührst du das Lid. Und bei der Klit ist es genauso. Du berührst sie niemals direkt, sondern nur die direkte Umgebung oder eben das „Lid“, also die Vorhaut. Die kannst du bei mir gar nicht verfehlen, da ich ein glänzendes Stück Metall darin trage.“
„Wie handlich.“
„Stimmt.“
Sie drückte zwei seiner Finger um ihr Piercing herum und fing an, seine Hand in sanften Kreisen zu bewegen. „Das hier ist eine Stelle, an der du gern ein bisschen verweilen darfst.“
„Ich habe nichts dagegen“, sagte Wesley. Er spürte, wie unter seinen Fingern etwas anschwoll. „Hier könnte ich mein Leben verbringen.“
„Dazu könnte es durchaus kommen. Ich komme nicht so superschnell zum Höhepunkt. Man muss schon ein bisschen dran arbeiten.“
„Hat er … hat Søren lange gebraucht, bis er herausgefunden hat, wie er … du weißt schon … dich zum Höhepunkt bringen kann?“
Nora schaute an die Decke. „Warum fragst du?“ Ihre Stimme klang beiläufig. Gezwungen beiläufig.
„Ich weiß nicht. Er war … ist … ein Priester. Und du hast mal erzählt, dass er, bevor du und er … Also, dass er vor dir seit langer Zeit keinen Sex mehr hatte.“
„Hatte er auch nicht. Er hat Leute verprügelt – einvernehmlich –, aber er hat nicht mit ihnen geschlafen. Er hat zwischen achtzehn und vierunddreißig keusch gelebt.“
„Dann war er wohl genauso schlecht im Bett wie ich, oder?“
Nora antwortete nicht. Ihr Schweigen sagte mehr als viele Worte.
„Verflucht“, hauchte Wesley. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich den Kerl noch mehr hassen kann, als ich es ohnehin schon tue.“
„Wes, du willst es nicht wirklich wissen.“
„Doch, ich will. Erzähl es mir. Er hatte seit sechzehn Jahren keinen Sex mehr und hat dich trotzdem zum Orgasmus gebracht?
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