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Sklaven der Begierde

Sklaven der Begierde

Titel: Sklaven der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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Rennen gewinnen können, für die es zwar nicht viel Geld gibt, aber dafür können sie dann teures Siegersperma für die nächste Vollblütergeneration verkaufen.“
    „Klingt eklig, ist aber wahr.“
    „Aber mögen die Pferde Rennen?“
    „Was?“
    Nora blieb stehen und lehnte sich gegen eine Box. Ein Pferd namens „Good Golly Miss Molly“ steckte den Kopf durch die dafür vorgesehene Öffnung und streckte Wesley die Zunge heraus.
    „Mögen sie es? Gefällt es ihnen, um die Wette zu laufen?“
    „Ich spreche zwar nicht Pferdisch, aber ich glaube schon, dass die meisten gern schnell rennen. Der Rausch der Geschwindigkeit wird ihnen schließlich antrainiert.“
    „Aber es ist gefährlich.“
    „Wildpferde leben auch gefährlich. Jedes Tier lebt gefährlich. Menschen leben gefährlich.“
    „Aber ist es nicht falsch, ihnen Zaumzeug anzulegen und sie gefährliche Dinge tun zu lassen, damit andere ihren Spaß haben?“
    Erst jetzt bemerkte Wesley das boshafte Funkeln in ihren Augen. Sie waren heute grün. Er hatte Nora einmal gefragt, warum ihre Augen so oft die Farbe wechselten. Mal waren sie smaragdgrün, dann wieder schwarz wie die Nacht. „Du kennst doch diese Lampen, die je nach Stimmung die Farbe ihres Lichts ändern? ‚Mood Lamps‘?“, hatte sie geantwortet. „Nun, ich habe eben ‚Mood Eyes‘. Sie sind grün, wenn ich glücklich bin. Und schwarz, wenn ich geil bin.“
    Wes wäre es irgendwie lieber gewesen, wenn ihre Augen jetzt schwarz wären.
    „Du sprichst gar nicht über Pferderennen, stimmt’s?“
    Nora wiegte den Kopf. „Wie man’s nimmt.“
    „Aber das funktioniert nicht. Pferderennen sind nicht mit diesen sexuellen Spielarten vergleichbar. Okay, beides kann gefährlich werden. Und ja, eine gewisse … Unfreiwilligkeit ist auch immer dabei …“
    „Und Reitgerten.“
    „Ja, Reitgerten auch. Aber es gibt doch einen gewaltigen Unterschied zwischen Reitsport und diesen SM-Spielchen.“
    „Nämlich?“ Sie hatte noch immer dieses Funkeln in den Augen.
    „Wenn ein Vollblut im Rennen verletzt wird, finde ich das traurig. Wenn Søren dich verletzt, sterbe ich innerlich.“
    Nora sagte nichts. Der Glanz verschwand aus in ihren Augen. Sie stieß sich von der Box ab, kam auf ihn zu und legte ihm ihre Arme um den Hals. Dann schob sie ihm die Sonnenbrille nach oben ins Haar, neigte ihr Gesicht zu seinem und küsste ihn, lange und intensiv. Wesley war so schockiert von der unvermittelten Annäherung, dass er eine Sekunde brauchte, um den Kuss zu erwidern. Aber dann holte er auf und gab sich ihr hin, liebkoste ihre Lippen mit seiner Zunge, erwiderte ihre Lust mit seiner Liebe.
    Als er seine Hände an ihrem Rücken hinabgleiten ließ, trat Nora einen Schritt zurück.
    „Was ist denn?“ Er sah sie forschend an, versuchte herauszufinden, warum sie aufgehört hatte.
    „Heute Abend“, sagte sie und atmete schnell und heftig.
    „Was ist heute Abend?“
    Sie legte ihre Hände an seine Brust, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste seine Wange. „Was du wolltest. Wir machen es uns gemütlich, wir schauen uns Filme an, wir essen, wir reden. Und danach gehen wir nicht in getrennte Zimmer – wir gehen zusammen ins Bett.“
    Sie drehte sich um und ging davon. Bevor sie durch die Stalltür verschwand, schaute sie über ihre Schulter zu ihm zurück und zwinkerte.
    Ihre Augen waren schwarz wie die Nacht. Wesley lächelte selig.
    Er wollte ihr folgen, hörte aber, wie sein Vater nach ihm rief.
    „Was?“ Er klang gereizter, als er beabsichtigt hatte. Sein Vater warf ihm einen verärgerten Blick zu. „Tut mir leid. Ich meine: Was ist denn?“
    „Willst du dir jetzt das Pferd anschauen oder nicht?“
    Wesley war klar, dass er in dieser Situation kaum mit einer ehrlichen Antwort punkten würde.
    „Aber ja. Unbedingt. Los geht’s.“ Die beiden Männer gingen am Sattelplatz vorbei zu einer anderen Reihe von Boxen.
    „Wo ist diese Frau?“
    „Dad, sie ist meine Freundin, nicht ‚diese Frau‘. Und sie hat einen Namen. Nora.“
    „Mir ist egal, wie sie heißt. Ich will nur wissen, wo sie ist.“
    Wesley schaffte es nicht, ein entnervtes Augenrollen zu unterdrücken. Glücklicherweise hatte er seine Sonnenbrille inzwischen wieder richtig aufgesetzt. Nichts brachte seinen Vater so in Rage wie Respektlosigkeit.
    „Sie schaut sich in den Ställen um. Sie wird sich schon benehmen.“
    „Das bezweifle ich sehr.“
    Wesley bezweifelte es auch sehr. Aber bei all den Jockeys und Trainern, die hier

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