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Sklaven der Begierde

Sklaven der Begierde

Titel: Sklaven der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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Blutergüsse hinterließ.
    Kingsley erinnerte sich an diese Hand.
    Jede Berührung schmerzte. Jeder Kuss schmerzte. Jeder Schlag seines Herzens schmerzte.
    Kingsley liebte diesen Schmerz.
    Søren stieß ihn rückwärts, bis er die raue Rinde eines Baumstamms im Rücken spürte. Sie verschlangen einander mit ihren Küssen, mit ihren Bissen in Lippen und Zungen. Kingsley schmeckte Blut und wusste, dass es sein eigenes war.
    Oder war es nicht seines?
    „Hör auf, Kingsley.“ Es war ein Befehl.
    Er hörte dennoch nicht auf. „Du hast mir nie dein Safeword verraten“, flüsterte er. „Ich höre nur auf, wenn du es mir sagst.“
    Er lachte, und Sørens Hand kam wie aus dem Nichts und schlug ihm das Lachen vom Mund. Dann küssten sie sich wieder, härter, tiefer. Kingsley spürte den Kuss bis in den Bauch, bis in die Lenden. Die Hosen, die er trug, stammten vom besten Schneider der Stadt und kosteten ein Vermögen. Trotzdem wollte er nichts lieber, als sich damit auf den Waldboden fallen zu lassen und Søren mit dem Mund zu verwöhnen.
    „Ich bin stärker als sie“, flüsterte er in Sørens Ohr. Die Antwort war ein so bösartiger Biss in seinen Hals, dass er laut aufschrie. „Ich kann so viel mehr Schmerz ertragen als sie. Sie ist weg. Es ist egal, ob sie wiederkommt oder nicht. Lass mich an ihrer Stelle dein Bett wärmen.“
    „Von wem sprichst du?“ Søren presste ihn noch fester an den Baum und stieß seinen Oberschenkel zwischen Kingsleys Beine.
    „Eleanor.“
    Plötzlich war Kingsley frei. Niemand hielt ihn fest. Niemand küsste ihn. Er war allein. Verwirrt schaute er zu Søren, der anderthalb Meter von ihm entfernt dastand und keuchte. Søren hob seine Hand und wischte sich einen Tropfen Blut aus dem Mundwinkel.
    „Mais …“ , protestierte Kingsley.
    Søren senkte die Hand.
    „Du hast mein Safeword gesagt.“

SÜDEN
    Er konnte dieser Frau einfach nicht lange böse sein. Wie konnte überhaupt irgendjemand Nora lange böse sein? Sie hatte nun mal diese Entschiedenheit an sich, diese Kraft, diese Wildheit … Klar, dass sie letzte Nacht nicht mit ihm geschlafen hatte. Schließlich war es genau das, was er wollte, genau der richtige Ort, der richtige Zeitpunkt und die richtige Person für ihn. Es war seine Wahl und seine Entscheidung gewesen, und deshalb konnte es natürlich nicht passieren. Denn alles musste zu Noras Bedingungen geschehen. Oder eben gar nicht. Dafür liebte er sie, auch wenn sie ihn manchmal damit auf die Palme brachte.
    Wesley führte Nora an den Boxen vorbei. Dutzende Pferde begrüßten sie mit leisem Wiehern. Ein paarmal musste er sie praktisch durch körperliche Gewalt davon abhalten, die Hand auszustrecken, um die Mäuler der Tiere zu streicheln.
    „Das sind Vollblüter, Nor. Keine Kätzchen. Sie sind hochgezüchtet, um pfeilschnell zu rennen. Wenn ihnen danach ist, beißen sie dich. Und jetzt gerade ist ihnen danach.“
    „Aber sie sind so niedlich mit ihren kleinen Socken“, sagte sie und zog Wesley zu einer anderen Box, in der ein Pferd namens „Don’t Need The Money“ gereizt herumtänzelte. „Außerdem beiße ich zurück.“
    „Du weißt aber schon, dass Pferderennen auch der Sport der Könige genannt wird, nicht wahr?“, neckte er. Nora legte eine reichlich respektlose Haltung gegenüber dem Renngeschehen an den Tag. Sie hatte wohl einfach zu viele Kunden gehabt, die auf Pony Play standen. Sie konnte zum Beispiel keinen Sattel und kein Zaumzeug anschauen, ohne von diesem Exklienten zu erzählen, der aus denselben Gründen „Fury“ guckte wie andere Männer Pornos.
    „Also, Hoheit, was hat der ganze Aufstand hier zu bedeuten?“ Nora wies mit der Hand Richtung Boxen.
    „Vorbereitung aufs Rennen. Die Pferde werden gebürstet und aufgezäumt. Und dann geht’s an den Start.“
    „Die Ränge sehen aber gar nicht so voll aus. Kann man mit Pferderennen wirklich Geld machen?“
    „Nimm nur mal dieses eine Rennen hier in Charleston Park. Leute aus der ganzen Welt wetten auf diese Pferde.“
    „Donnerwetter!“
    „Na ja. Für Besitzer gilt: Die Siegprämien sind bei dem Geschäft eher Nebensache. Das wirklich große Geld wird nicht im Wettkampf verdient, sondern mit der Zucht. Du willst zwar, dass deine Pferde möglichst oft gewinnen, aber hauptsächlich deshalb, weil sie dadurch zeigen, dass sie Siegergene haben. Die anderen Pferdebesitzer zahlen dann ein Vermögen, um ihre Tiere mit deinen zu kreuzen.“
    „Damit sie dann pfeilschnellen Pferdenachwuchs kriegen und

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