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Sklaven der Begierde

Sklaven der Begierde

Titel: Sklaven der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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Ekstase überspülten ihn. Er hob seine Hüften vom Boden und hielt sich krampfhaft an Søren fest. Er kniff die Augen zu und ließ sich an den äußersten Rand des Abgrunds spülen. Doch dann spürte er unvermittelt einen kalten Luftzug. Søren hatte sich von ihm zurückgezogen, und Kingsley wurde ohne Vorwarnung wieder auf alle viere gezwungen. Er konnte seinen Orgasmus nicht mehr stoppen, und so ergoss er sich nicht in Sørens Mund, sondern auf den steinigen Boden.
    Sein Sperma auf der nackten Erde beschämte ihn. Es beschämte ihn, dass Søren ihn so festhielt, dass er sich nicht rühren konnte, während er versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Die letzten Ausläufer seines Höhepunkts durchbebten seinen Körper, und er war beschämt darüber, wie sehr er seine Scham genoss.
    Kingsley ließ sich auf den Rücken rollen und zuckte schmerzhaft zusammen. Wie würde es erst morgen sein? Er konnte es kaum erwarten, seine Striemen, Kratzer und Blutergüsse zu sehen. Das waren schließlich seine Geschenke, Geschenke von Søren. Solange er die Spuren dieser Nacht trug, war jeder Moment kostbar. Und wenn sie verblassten, würde er um neue betteln.
    War das nicht völlig absurd? Wunden zu tragen, als seien sie wertvollster Schmuck? Verrückt. Und doch ganz richtig so.
    Etwas stieg in ihm auf, und er konnte es nicht zurückhalten. Wieder öffnete er beide Arme weit, so als wolle er sich dem Sternenhimmel hingeben. Und ohne zu wissen, warum, fing er an zu lachen. Das Gelächter erfüllte ihn und sprudelte aus ihm heraus. Er stieg in die Lüfte auf und breitete sich aus, bis in den Wald hinein und bis in das Tal unter ihnen.
    Und er hörte noch etwas. Ein zweites Gelächter. Sørens Gelächter. Hatte er Søren schon jemals lachen hören? Nein. Natürlich nicht. Er hätte sich an diese Töne erinnert. Sie waren so leicht und lebendig und gleichzeitig so bedeutsam und großartig. Würde Gott jemals lachen, dann klänge es ganz genau so.
    Søren streckte die Hand nach ihm aus und zog ihn an sich. Kingsley genoss die Wärme seines Körpers. Søren legte einen Arm auf Kingsleys Rücken, und beide starrten eine Weile wortlos in die Nacht. Nach etwa fünf Minuten brach Søren das Schweigen.
    „Ist dir kalt?“
    „Nein. Alles in Ordnung.“
    „Du warst gut.“ Søren ließ zwei Finger an Kingsleys Rücken entlanggleiten, und Kingsleys Haut prickelte unter der Berührung.
    „Merci“ , seufzte er. Er hatte sich zwar nach drei anderen Worten von Søren gesehnt, nach jenen drei Worten, die Kingsley nach ihrer ersten Nacht im Wald zu ihm gesagt hatte. Doch aus irgendeinem Grund schien „Du warst gut“ eine größere und bessere Sache zu sein als ein schlichtes „Ich liebe dich“.
    „Es ist spät. Du musst schlafen. Zieh dich an. Ich bringe dich zurück ins Bett.“
    „Ja, Meister.“ Er rollte sich mühsam von Sørens Schoß herunter und stand langsam auf. Ihm tat alles weh. Aber nicht so wie beim ersten Mal. Beim ersten Mal war er zerrissen worden, diesmal nur zerbrochen. Das war erfreulich. In kaum einer Woche würde er für die nächste Nacht bereit sein.
    „Meister?“, wiederholte Søren. Kingsley lachte und zog sich an. „Du bist jetzt schließlich ein Lehrer, aber kein Priester. Und ‚Meister‘ ist eine alte, respektvolle Anrede für ‚Lehrer‘. Das passt doch zu dir. Ich könnte dich natürlich auch ‚Monsieur‘ nennen.“
    Søren legte seine Hand an Kingsleys Wange. „Mir gefällt ‚Meister‘.“
    Er führte seinen Daumen an Kingsleys Unterlippe entlang. Kingsley nickte stumm.
    Søren ließ ihn los und trat an den Rand des Felsvorsprungs. Kingsley zog sich an und stellte sich neben ihn.
    „Wir sind in Maine“, sagte er.
    „Sag bloß. Das war mir noch gar nicht aufgefallen.“
    Kingsley unterdrückte das Bedürfnis, mit den Augen zu rollen. „Ich wollte damit sagen … Es wird bald kälter. Und dann sind die Nächte zu kalt, um sich draußen zu treffen.“
    Sørens Gesichtsausdruck war undurchschaubar. „Du gehst also davon aus, dass das hier ein dauerhaftes Arrangement ist?“
    Kingsley fühlte sich, als würde er von dem Felsvorsprung stürzen. Doch dann sah er in Sørens Mundwinkeln ein leichtes Lächeln zucken.
    „Du blonde Bestie.“ Er schubste ihn.
    Søren lachte und schubste zurück, mit doppelt so viel Grazie und zehnmal so viel Kraft. Kingsley landete auf dem Rücken, sein Meister setzte sich auf ihn.
    „Entschuldige dich“, forderte Søren. Er presste ihn hart auf den Boden.
    „Es tut mir

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