Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sklaven des Himmels

Sklaven des Himmels

Titel: Sklaven des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
Vom Netzwerk:
und wegen des 3-Schwangerschafts-Gesetzes, brauchte man so viele Dreckwelt-Frauen, damit die Ladies wenigstens einige ihrer Kinder groß werden sahen und die Menschen von Himmel VII nicht ausstarben.
    Berry wunderte sich, daß die Frauen hier ihre Kinder nicht selbst gebaren. Wenn sie es wie die Frauen der Erde machten, also ihre Babys auf natürliche Weise bekamen, würden bestimmt nicht so viele der Kleinen sterben. Aber Tala erklärte, daß der Geburtsvorgang für die Frauen hier als sehr gefährlich erachtet wurde. Früher hatten sie sich bemüht, ihre Kinder selbst auszutragen, aber sie verloren immer mehr der Babys, noch ehe sie überhaupt menschliche Form annahmen. Und jene, die ihre ganze Zeit im Schoß durchstanden, waren mißgeformt. Manche hatten keine Arme oder Beine, andere waren blind, wieder andere starben gleich nach der Geburt, und oftmals die Mütter mit ihnen. Außerdem konnten die Ladies des Himmels nur dann sehr alt werden und doch jung und schön aussehen, wenn sie nicht der Anstrengung der Schwangerschaft und Geburt ausgesetzt waren. Gelang es einer Himmelsfrau doch, ein Kind auszutragen, es gesund zu gebären und auch selbst am Leben zu bleiben, alterte sie danach ungeheuer schnell. Die Männer begehrten sie nicht mehr. Und schon nach wenigen Jahren war sie so runzlig und verbraucht wie eine Dreckfrau von fünfzig Sommer oder mehr.
    Während Tala erzählte, versuchte Berry, hinter den Sinn dieser Welt und ihrer Gesellschaft zu kommen. Er erfuhr, daß es in Himmel VII nicht nur Lords und Ladies und die merkwürdigen Wesen gab, die er als Nachtgänger kannte, und daß die Menschen auch nicht in Stämme aufgeteilt waren. Die Lords und Ladies wurden Ristos genannt und waren die zweitkleinste Gruppe auf dieser winzigen Welt, die zwischen der Erde und den Sternen schwebte. Die kleinste Gruppe war eine Art Bruder-/Schwesternschaft, die Teknos. Obgleich ihre Zahl gering war und ihre Gesetze den Männern verboten, mit den Frauen zu liegen, und umgekehrt, waren sie sehr mächtig. Sie bedienten die Computer, die magischen Instrumente, die die Handlungen der Roboter, oder Nachtgänger, als die Berry sie kannte, leiteten. Der Häuptling der Teknos war der Programmer, dessen Macht nur von der des Kontrollers – der Mann, mit dem Berry bereits schmerzhafte Bekanntschaft geschlossen hatte – übertroffen wurde.
    Unter den Ristos und Teknos kamen die Lentlosen. Sie hatten keinen eigenen Häuptling, aber sie waren der größte Stamm und gehorchten widerspruchslos ihren Oberen. Sie waren ehrgeizig und unterwürfig, denn aus ihren Reihen wurden die Ristos und Teknos ausgewählt. Diese Wahl wiederum hing von ihren Ikus, Bekus und Elkus ab.
    Tala verstand nicht so recht, was diese verschiedenen Kus waren, nur daß sie eine wichtige Rolle spielten und es von ihnen abhing, ob ein Lentloser aufstieg oder nicht. Lady Sontag, die Tala mehr als Freundin denn Sklavin behandelt hatte, hatte versucht, ihr zu erklären, was Intelligenzquotienten, Begabungsquotienten und Leistungsquotienten waren. Aber Tala war daraus nicht viel klüger geworden. Sie wußte nur, daß diese Worte mit der Geschicklichkeit und Schnelligkeit des Verstandes zu tun hatten.
    Als der Teknoinspektor kam, um sie aus Lady Sontags Haus zu holen, hatte sowohl sie als auch ihre Herrin geweint. Aber es half ihnen nichts. Die Anordnungen des Programmers mußten auch von den Ristos befolgt werden. Trotzdem legte Lady Sontag Berufung beim Kontroller ein – dem einzigen, der über dem Programmer stand. Sie ersuchte, daß man Tala den Status einer Lentlosen verleihe, was ihr das Recht auf Einbürgerung geben würde. Es gab Präzedenzfälle. Über die Jahrhunderte waren so manche Dreckfrauen zu Lentlosen erhoben worden. Gewöhnlich auf Ersuchen von Lords, die gern mit ihnen lagen. Aber in jedem Fall war die Genehmigung nur erteilt worden, wenn die Frauen drei gesunde Kinder geboren hatten. Das war bei Tala leider nicht der Fall, darum war der Eingabe nicht stattgegeben worden.
    So war Talas letzte Aufgabe im Himmel VII, Berry mit dieser seltsamen Welt vertraut zu machen. Was danach kam? Sie wollte lieber gar nicht daran denken.
    Sie tat Berry leid. Er hatte noch nie davon gehört, daß irgendwo eine Frau von den Nachtgängern, oder vielmehr den Robotern, zu ihrem Stamm zurückgebracht worden wäre. Also war anzunehmen, daß die Lords des Himmels sie töteten. Aber das sagte er ihr natürlich nicht. Er wollte ihr nicht die letzte Hoffnung nehmen.
    »Diese Welt,

Weitere Kostenlose Bücher