Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand'

Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand'

Titel: Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
der Menschen untereinander.“
    „Ich staune. Gottfried Wilhelm
Leibniz.“
    „War kein Keks-Bäcker, sondern hat eine
Logik geschaffen, ohne die unsere heutige Computer-Technik nicht möglich wäre.“
    „Volle Punktzahl. Äh... Karl Jaspers.“
    „Der hat sich mit menschlichen
Grenzsituationen befaßt. Wie Kampf, Schuld, Tod.“
    „Bist du wirklich so alt, wie du
angibst?“
    „Das weiß ich ziemlich genau, weil ich
vor 13 Jahren und sieben Monaten als tagealter Säugling vor dem Waisenhaus
gefunden wurde. Kommt noch ein Tiefdenker?“
    „Noch einer. Äh... Martin Heidegger.“
    „Der hat sich mit dem inneren Wesen der
Zeit beschäftigt. Aber, um ehrlich zu sein, richtig verstanden habe ich das
noch nicht. Den muß ich nochmal durchlesen.“
    „Trotzdem ist deine Antwort richtig.“
Nachtenger blickte seine Mit-Gäste an. „Ein Phänomen, dieser Junge.“
    70 oder 80 Gläser wurden abgestellt,
damit ebensoviele Paar Hände begeistert Beifall klatschen konnten.
    Tim verbeugte sich grinsend und hätte
beinahe seinen Hut abgenommen.

14. Süchtig nach Gefahr
     
    Hinter Wendelin Wiegand und seiner Schwester
Petra Dalmig schloß sich die Tür.
    Hier, in Wendelins Fernseh-Zimmer, wo
fünf Apparate aufgestellt waren — sowie Video-Geräte und eine Leinwand für
Schmalfilm-Vorführung — hier waren die beiden ungestört.
    „Wir müssen das besprechen“, sagte
Petra und lehnte sich an die schalldichte Tür.
    „Hätten wir ja längst, wenn die Hippe
nicht diese Lumpenbengel angeschleppt hätte.“ Wendelin grinste. „Andererseits
bin ich ihr dankbar dafür. Die beiden sind gutes Material.“
    „Ganz recht. Aber sie sind helle.
Soviel Intelligenz ist gefährlich.“
    „Nicht, Schwesterlein, wenn sie erstmal
in Wutawia sind.“
    Sie nickte. „Das wird heute eine heiße
Nacht für deine Leute.“
    „Umso besser.“ Wendelin setzte sich in
einen drehbaren Ledersessel und nahm eine Zigarette aus einem goldenen Etui.
„Sklaven für Wutawia. Das macht uns reich. Aber Geld haben wir genug geerbt von
unserem Alten. Das ist es ja nicht, was uns kitzelt, wie? Der Reiz der Gefahr —
der steckt uns im Blut. Ich hätte nie geglaubt, daß man süchtig werden kann
nach Gefahr. Und Menschenhandel ist eine herrliche Gefahr.“
    Petra lächelte mit allen Zähnen. Die
Augen glitzerten.
    „Ich sehe das so, Wendy. Mein geliebter
Oswald ist ganz glücklich, daß ich ihm soviel Mühe abnehme. Er weiß ja nicht,
wie wohl ich mich fühle in der Gefahr. Ich werde sein Lösegeld einkassieren.
Dann soll ich die Stieftochter Caroline aus dem Versteck holen. Er hat sie in
einem leerstehenden Haus in Packebusch versteckt: im Keller dort. Die
Hausbesitzer machen zur Zeit eine Mittelmeer-Kreuzfahrt. Klar“, sie lachte,
„ich lasse Ossi in dem Glauben, daß seine Stieftochter auf einer Parkbank
ausgesetzt wird. Tatsächlich aber werden wir sie übernehmen.“
    Wendelin betrachtete seine brennende
Zigarette, als wäre sie eine Seltenheit. „Ich brauche die genaue Adresse,
Petra. Dann gebe ich Kröse und Taschke Bescheid. Seit sie in dem alten
Transportwagen Autotelefon haben, geht alles viel leichter. Sie werden das
Mädchen abholen und natürlich auch die beiden Jungs — Tim und Willi — abräumen.
Die schlafen, wie die Hippe sagte, in einer Baubude an der Regenbogen-Brücke.
Bevor sie von der Hippe dorthin zurückgebracht werden, gibst du ihnen eine
Thermosflasche mit heißem Tee mit. Oder was sie mögen. Tu ordentlich K.
O.-Tropfen rein. Ein Becher Tee muß genügen, um in tiefe Bewußtlosigkeit zu
fallen. Dann haben Kröse und Taschke leichtes Spiel.“
    Petra begann, mit wiegenden Hüften auf
und ab zu gehen. „Wieviele Sklaven sind jetzt auf der Burg?“
    „Elf.“
    „Mit Caroline, Tim und Willi werden es
14.“
    „Viel Menschenfleisch. Ich weiß.“
    „Das werden mindestens drei Transporte
nach Marseille. Bernholt wird fluchen.“
    „Soll er. Ludwig kriegt eine Menge
Geld. Und er erledigt jedesmal zweierlei in einem Anlauf: Hinwärts schmuggelt
er die Sklaven in die Hafenstadt und an Bord unserer Yacht. Herwärts bringt er
die Felle der gewilderten Raubkatzen mit — für seine Pelz-Import-Firma.“
    „Er hat ja auch Unkosten.“
    „Du meinst seinen Spezialtransporter.
Richtig! Es war teuer, die vielen versteckten Hohlräume einzubauen. Fällt
keinem Zöllner auf — bei dieser riesigen Karre.“ Wendelin stieß Rauch durch die
Nase. „Was ich noch sagen wollte: Mit deinem Oswald steckst du ja jetzt unter
einer

Weitere Kostenlose Bücher