Sklaverei
diesem Zusammenhang hat die Prostitution nichts mit sexueller Befriedigung zu tun, wie manche gern glauben. Es handelt sich vielmehr um eine Form der Gewalt und Verletzung der Menschenrechte dieser Frauen und Mädchen. Obwohl der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag die Vergewaltigung seit 1994 als Kriegsverbrechen ahndet, kommen aus aller Welt nach wie vor Berichte von schrecklichen Verbrechen gegen Frauen.
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Während des Bosnienkrieges von 1991 bis 1995 vergewaltigten die serbischen Paramilitärs systematisch muslimische Frauen, um die muslimische Bevölkerung aus ihren Dörfern zu vertreiben.
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Während des Völkermordes von Ruanda im Jahr 1994 vergewaltigten Soldaten der Hutu Tausende Frauen der Tutsi.
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Während des Aufstands des Zapatistas im mexikanischen Bundesstaat Chiapas vergewaltigten Soldaten der mexikanischen Armee in den betroffenen ländlichen Regionen Frauen, um sich an den Aufständischen zu rächen und deren Widerstand zu brechen. Insgesamt wurden rund 700 Vergewaltigungen bekannt, doch die mexikanische Regierung weigert sich bis heute, Verfahren gegen die Täter einzuleiten.
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Im Jahr 1997 klagten Dutzende algerische Frauen die islamistischen Rebellen des Landes an, sie entführt und zur Sexsklaverei gezwungen zu haben.
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Im Kongo wurden während des inzwischen mehr als anderthalb Jahrzehnte währenden Bürgerkriegs mehr als eine halbe Million Frauen und Hunderte Männer vergewaltigt. Nach Aussagen der Journalistin Caddy Adzuba wird die Gewalt gegen Frauen gezielt als Waffe eingesetzt.
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Im Jahr 2006 wurde die 14 -jährige Irakerin Abeer Qasim Hamza al-Janabi von fünf amerikanischen Soldaten vergewaltigt, nachdem diese zuvor ihre Familie ermordet hatten. Nach offiziellen Darstellungen handelten die Täter von Mahmudiya in der Nähe von Bagdad in einem »Alkohol- und Blutrausch«. An diesem Fall zeigt sich, wie der Alkohol die Täter enthemmt und die Gewalt in der offiziellen Beschreibung als »sexuelle Handlung« verschleiert wird.
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Am 27 . September 2009 wurde bekannt, dass ein Dutzend Angehöriger der 4 . Infanteriedivision in Fort Carson, Colorado, wegen Mordes, versuchten Mordes und Totschlags verurteilt worden waren. Die Verurteilten litten seit ihrer Rückkehr aus dem Irak unter schweren psychischen Schäden und einer »unkontrollierten Gewaltneigung«. Einer der Soldaten, ein Mann namens Kenneth Eastridge, der wegen Beteiligung an einem Mord zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde, sagte gegenüber Journalisten: »Die Armee drillt es dir ein, bis es dir zum Instinkt wird: Du sollst töten, töten, töten. Und du gehorchst. Und nachher meinen sie, du kannst einfach heimkommen und damit aufhören.« Das trifft auch auf die sexuelle Gewalt zu: In einer Kriegssituation gilt es als normal, dass ein Soldat eine Frau, die ihm gefällt, einfach kaufen oder vergewaltigen kann. In Eastridges Aussage kommt die Doppelmoral der westlichen Armeen zum Ausdruck: Einerseits verteilen sie heute Aufklärungsmaterial zum Thema Menschenrechte unter ihren Soldaten, und andererseits steht der Krieg mit seinen verschiedenen Formen der Gewalt natürlich im absoluten Widerspruch zu diesen Rechten. In fast allen Kulturen sind Mord und Vergewaltigung fester Bestandteil der militärischen Rituale, sie dienen dazu, die Männlichkeit der Soldaten zu bestätigen und die Macht der Sieger über die Besiegten zu feiern.
Eine Untersuchung unter thailändischen Studierenden, Soldaten und Arbeitern ergab, dass die Soldaten die mit Abstand besten Kunden der Prostitution sind: Ganze 81 Prozent der Befragten gaben an, im vergangenen halben Jahr mindestens einmal ein Bordell aufgesucht zu haben. Die befragten Soldaten hatten in den zurückliegenden sechs Monaten durchschnittlich fünfmal ein Bordell besucht, Studenten immerhin zweimal. Eine weitere Befragung im Norden Thailands ergab, dass 97 Prozent aller Soldaten regelmäßig Prostituierte aufsuchten und dass drei Viertel davon ihre Jungfräulichkeit in einem Bordell verloren hatten. [11]
Untersuchungen zur Prostitution und dem Handel mit Frauen und Mädchen ergeben, dass es vor allem die vermeintlichen Ordnungshüter, also Angehörige der Polizei und der Armee sind, die Menschenhändler schützen und in den Bordellen mindestens ebenso gute Kunden sind wie die Touristen. Wie sollen sie gegen etwas vorgehen, das ihnen nicht nur normal vorkommt, sondern von dem sie obendrein noch profitieren?
Einmal mehr zeigt sich, dass internationale
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