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Sklavin der Hölle

Sklavin der Hölle

Titel: Sklavin der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seinem linken Mundwinkel entlang und fragte:»Wer will das wissen?«
    »Scotland Yard.«
    »Aha.«
    »Also, sind sie es?«
    »Darf ich die Ausweise sehen?«
    »Sicher«, sagte ich.
    Er schaute sich beide an, war zufrieden und fragte dann:»Was verschafft mir das Vergnügen?«
    »Ob es ein Vergnügen ist, wissen wir nicht«, sagte ich. »Es geht auch nicht um Sie, sondern um Ihre Schwester.«
    Er stutzte für einen Moment. »Tatsächlich?«
    »Wir haben keinen Grund, Sie anzulügen«, sagte Suko.
    »Und was ist mit ihr?«
    Suko sprach weiter. »Sie sind über Lina’s Schicksal informiert, denke ich mal.«
    »Ja, das bin ich.« Er senkte den Blick. »Es tut mir sehr Leid um sie, aber es war nicht anders zu machen. Sie musste eingewiesen werden. Sie war nicht mehr normal im Kopf.«
    »Das haben wir erlebt.«
    Davies schaute Suko an. »Wieso? Haben Sie mit meiner Schwester sprechen können ?« Seine Haltung veränderte sich.Er war plötzlich sehr aufmerksam und zugleich besorgt.
    »Wir hätten es gern getan. Mrs. Davies. Leider war es nicht mehr möglich.«
    Er hatte begriffen und sagte mit leiser Stimme:»Das hört sich nicht gut an.«
    »Es ist auch nicht gut, Mr. Davies«, sagte ich und fügte mit leiserer Stimme hinzu:»Ihre Schwester ist leider tot, Mr. Davies.«
    Er schwieg. Er schluckte. Sein Gesicht verlor an Farbe. Die Finger krampfte er ineinander. »Wie starb sie?«
    Da hatte er uns in eine Zwickmühle gebracht. Ich glaubte nicht daran, dass es gut war, ihm die Wahrheit zu sagen. Er hätte wohl nicht begriffen, und so mussten wir uns eine Ausrede einfallen lassen.
    »Es war nicht eben einfach, Mr. Davies. Ihr Tod...«
    »Brachte sie sich selbst um?«
    »So ähnlich.«
    Er schaute mich an. »Sie wollen nicht mit der Sprache heraus, das sehe ich Ihnen an. Okay, sie ist tot. Daran kann man nichts mehr ändern. Ich habe es akzeptiert. Vielleicht hat sie auch der Teufel geholt. Wer weiß...«
    Suko und ich horchten beide auf.
    »Wie kommen Sie darauf?«, fragte mein Freund.
    Ben Davies winkte ab. »Jetzt, wo sie tot ist, spielt es auch keine Rolle.«
    »Vielleicht doch«, sagte ich. »Es ist durchaus möglich, dass ihr Vorleben eine Rolle spielt.«
    »Meinen Sie?«
    »Daran denken wir. Deshalb sind wir auch hier bei Ihnen. Sie scheinen der einzige Verwandte zu sein und...«
    »Nein, da irren Sie. Da gibt es noch unsere Eltern.«
    »Leben die auch hier in...«
    »Nicht in London, Mr. Sinclair. Es hat sie in den Norden gezogen, nach Glasgow oder in dessen Nähe. Jedenfalls leben sie da auf dem Land. London interessierte sie nicht mehr.«
    »Hatte Ihre Schwester Kontakt zu ihnen?«
    »Nein, nicht mehr.«
    »Warum nicht?«
    »Lina ging einen anderen Weg«, erklärte Davies. »Es hört sich zwar schlimm an, aber es ist eine Tatsache. Sie hat unsere Eltern gehasst. Wenn Sie mich nach dem Grund fragen, kann ich Ihnen den nicht nennen. Sie ging ihren eigenen Weg. Dabei haben unsere Eltern nur gestört. So und nicht anders ist es gewesen. Jetzt können Sie sich selbst ein Bild machen.«
    » Wie sah dieser Weg aus?«
    Ben Davies hob die Schultern. Es war keine Antwort, auch keine Geste der Verlegenheit.
    »Sie wissen es!«, sagte Suko.
    Er winkte ab. »Ach, das ist doch alles vorbei. Ich möchte nicht darüber reden.«
    »Es kann sehr wichtig sein!«
    Von der anderen Seite der Theke schob sich ein Gast heran. Es war ein Typ mit langen Haaren und einem asiatischen Gesicht. Kein Chinese, sondern mehr Malaie.
    »Was ist mit diesen Typen? Sind dir die als Gäste lieber? Wir haben Durst.«
    Davies drehte sich. »Halt dein Maul! Das sind Bullen, und es geht um eine private Sache.«
    »Oh, wie nett« Er wandte sich an uns. »Sucht ihr Drogen oder...«
    »Verschwinde!«, zischte Davies.
    »Ja, ja, schon gut. Ich gehe. Mach nur gut Wetter bei den Bullen.«
    »Nehmt euch das Bier selbst.«
    »Danke, du bist zu großzügig.«
    Die Lage war entschärft, und ich erinnerte Ben Davies wieder an seine Schwester.
    »Wie wir hörten, hat sie als Friseurin gearbeitet.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Und?«
    »Es war keine gute Entscheidung«, urteilte Davies. »Ihr Chef war Miro Maxwell. Ein undurchsichtiger Typ, aber er ist zugleich einer, zu dem die Weiber hinrennen. Da mischen sich Furcht und Neugierde. Wenn Sie ihn sehen, können sie das Gefühl haben, dass eine Mischung aus Rasputin und Dracula vor ihnen steht. Zum Weglaufen, sage ich als Mann. Die Frauen – auch meine Schwester – denken da anders. Sie glauben gar nicht, wie froh Lina war,

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