Sklavin der Hölle
Jennifer und schaute ihrem Chef entgegen.
Die Friseurin zuckte zusammen, als sie einen Blick in Miro’s Gesicht warf. Sie wusste, was dieser harte Ausdruck zu bedeuten hatte. Es hatte großen Ärger gegeben.
»Was ist passiert, Miro?«
Maxwell schaute sich kurz um. Da er keinen Zuhörer entdeckte, fing er an zu sprechen. »Die Polizei war hier.«
»Was?«
»Ja, zwei Typen. Und sie sahen mir aus, als würden sie keinen Spaß verstehen. Als ich mir den Blonden näher anschaute, hatte ich den Eindruck, dass er genau wusste, wer ich war. Ich spürte das Rieseln in meinen Adern. Er war eine Warnung. Ich sage dir, dass diese beiden keine normalen Bullen sind.«
»Haben Sie sich nicht vorgestellt?«
»Nein. Die Namen kenne ich nicht. Ich denke allerdings, dass sie vom Yard gekommen sind.«
»Haben sie gesagt, weshalb sie erschienen sind?«
Miro blickte seine Angestellte an, als läge die Schuld an ihr, dass die beiden erschienen waren. »Es ging ihnen um Glenda Perkins!«
»Nein!«
»Doch, verdammt, nur um sie.«
»Was hast du ihnen gesagt?«, flüsterte Jennifer.
»Nur einen Teil der Wahrheit. Ich konnte ihnen vermitteln, dass sich eine Glenda Perkins zwar angemeldet hatte, sie aber nicht erschienen ist.«
»Haben die beiden das geglaubt?«
»Weiß ich nicht. Jedenfalls sind sie verschwunden: Aber so ganz traue ich dem Braten nicht.«
»Klar. Was sollen wir tun?«
Miro Maxwell grinste. »Ich weiß es nicht. Wir dürfen uns auf keinen Fall verdächtig machen. Wir müssen uns nach außen hin zurückhalten, aber es steht natürlich die Frage offen, in welchem Zusammenhang diese Glenda Perkins mit ihnen steht. Alles andere ist für mich uninteressant.«
»Ja, das meine ich auch«, gab die blonde Jennifer zu. »Soll ich zu ihr gehen und sie fragen?«
In den Augen des Figaro war plötzlich das Strahlen zu sehen. »Genau das habe ich vorschlagen wollen. Ich komme hier schlecht weg, das weißt du selbst, aber du könntest dich um diese Person kümmern.«
»Das mache ich doch glatt. Wie weit kann ich gehen?«
»Du kannst ruhig etwas Druck machen. Aber sieh zu, dass sie unten in den Kellern bleibt.«
»Geht in Ordnung.« Jenny räusperte sich. »Und was hast du vor?«
»Ich werde den Laden heute Mittag schließen. Ich werde es auf eine Krankheit schieben.«
»Und Morgen?«
»Werden wir wieder ganz normal öffnen, und ich denke, dass unsere Reihen dann auch wieder geschlossen sind.«
»Durch Glenda?«
»Klar.«
Jenny nickte, bevor sie sich räusperte. Wenn Miro etwas versprach, dann hielt er es auch ein, und es war nicht gut, wenn man ihn dabei als Feind hatte.
Seine eingeschworenen Mitarbeiterinnen hatten des Öfteren über ihn nachgedacht. Dass sie eine verschworene Gemeinschaft oder Clique waren, stand fest. Sie hatten auch an der Macht gerochen, aber wer dieser Miro Maxwell wirklich war, wussten sie auch nicht. Manchmal konnte man meinen, dass er kein richtiger Menschen mehr war und es sich bei seinem Äußeren nur um eine Verkleidung handelte.
Ihr war auch klar, dass sie zu sechst sein mussten. Erst dann konnte der Kreis richtig geschlossen werden...
***
Glenda saß auf dem Stuhl und tat nichts. Abgesehen davon, dass sie überlegte.
Die Kabine hatte angehalten. Vor ihr war die Tür auf geschwungen. In der Dunkelheit hatte sie es nicht gesehen, nur anhand der leisen Geräusche erkannt. Andere Luft war ihr entgegengeweht. Mit der Luft im Friseursalon war sie nicht zu vergleichen gewesen. Sie war viel älter, sie war feuchter und muffiger, sodass ihr automatisch der Gedanke an einen Keller gekommen war.
Was war passiert?
Mit dem Stuhl war sie nach hinten gefahren. Da hatte sich in der Wand eine Öffnung aufgetan, eben die Kabine, und sie hatte Glenda nach unten in den Keller geschafft.
Eine sehr ausgefeilte Technik, das musste sie zugeben, und so etwas wurde nicht grundlos installiert. Es war schon typisch für Glenda, dass sie sich darüber Gedanken machte und weniger an sich selbst dachte. Das kam davon, wenn man über Jahre hinweg mit Polizisten zusammenarbeitete.
Sie war nicht bewusstlos geschlagen worden. Man hatte ihr nichts getan und sie nur in den Keller geschickt. Sie saß in der Kabine und konnte eigentlich tun und lassen, was sie wollte. Sogar nach oben fahren, wenn es nötig war.
Lächerlich. Wenn alles so einfach war und sie nur auf eine Taste drücken musste, warum hatte man sie dann in den Keller geschickt? Weil es hier weiterging, weil es hier so etwas wie eine Zentrale gab,
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