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Sklavin der Hölle

Sklavin der Hölle

Titel: Sklavin der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die noch in der Dunkelheit verborgen war.
    Eigentlich war die Leiste mit den Tasten innerhalb einer Fahrstuhlkabine stets beleuchtet. In dieser war das nicht der Fall. Völlige Dunkelheit hüllte sie ein.
    Glenda war eine Frau der Tat. Sie wollte nicht mehr sitzen bleiben. Nach einem kurzen Ruck stand sie auf und ging dorthin, wo sie die Leiste wusste. Sie tippte auf die Tasten, aber sie ahnte schon zuvor, dass nichts geschehen würde.
    So war es denn auch. Die Energiezufuhr war unterbrochen worden. Es gab für sie zunächst nur den Weg nach vorn, und der führte aus der Kabine hinaus in den Keller.
    Es war kein gutes Gefühl, hinein in die Dunkelheit zu treten und nicht zu wissen, was sie erwartete. Hier konnten Gefahren lauern, von denen sie sich kein Bild machte. Wenn eine Falltür im Boden offen stand, würde sie hinab in eine Tiefe jagen und irgendwo mit gebrochenen Knochen liegen bleiben.
    Alles war anders als im Hellen. Ein Sinn war ihr genommen worden, so musste Glenda sich auf die anderen vier verlassen, und sie stellte zunächst fest, dass sie kein fremdes Geräusch hörte. Nur sie war in der Stille zu hören, denn sie schaffte es nicht, sich lautlos zu bewegen.
    Die Arme hielt sie nach vorn gestreckt. Bisher hatten die Hände noch keinen Widerstand gefunden. Vor ihr befand sich nach wie vor die Leere einer ihr unbekannten Welt.
    Nachdem Glenda fünf kleine Schritte nach vorn gegangen war, blieb sie stehen. Den ersten Schreck hatte sie überwunden. Jetzt kam es darauf an, nachzudenken und zu versuchen, das Beste aus der verdrehten Situation zu machen.
    Etwas stand für sie auf der Liste weit oben – Licht!
    Die Wand hatte sie nicht gefunden und auch nicht nach einem Schalter absuchen können. Glenda glaubte nicht daran, dass es in dieser Region kein Licht gab. Was nutzt es, wenn man in einen stockdunklen Keller ging und sich orientierungslos verlief.
    Streichhölzer, ein Feuerzeug, das war jetzt wichtig. Glenda zählte zu den Nichtraucherinnen, aber Feuer dabei zu haben, war auch für sie wichtig.
    Normalerweise steckte ein Feuerzeug immer in ihrer Handtasche. Auch Streichhölzer mit den Reklameaufdrucken nahm sie stets mit, wenn sie aus einem Lokal oder Geschäft ging. Ob in den Taschen der Blazerjacke etwas zu finden war, kontrollierte sie nach, und sie hatte tatsächlich das Glück, in der Innentasche ein schmales Heftchen zu finden.
    Glenda konnte das Lachen nicht unterdrücken. Sie war sicher, dass ihre Welt schon bald anders aussehen würde.
    Sie löste ein Streichholz von dem Heft und zerrte den Kopf über die raue Fläche. Es flogen einige Funken in die Höhe, sie bekam auch den leicht stechenden Schwefelgeruch zu riechen, aber eine Flamme entstand nicht. Die Hölzer waren wohl zu alt.
    Glenda gab trotzdem nicht auf. Sie machte weiter, und beim dritten Versuch hatte sie Glück. Da bildete sich die Flamme, riss ein Loch in die Dunkelheit, und Glenda wusste, dass sie sehr schnell schauen musste, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen.
    Den bekam sie.
    Und sie hatte wieder Glück, denn auf dem Erdboden lagen einige Kerzenstummel.
    »Wer sagt’s denn«, flüsterte sie und ließ das Streichholz fallen.
    Es verlosch auf dem Weg nach unten, was Glenda nichts ausmachte, denn sie hatte sich die Stelle gemerkt, an der die Kerzen lagen. Nach dem ersten Griff hielt sie einen der weißen Kerzenstummel in der Hand.
    Der Rest war ein Kinderspiel. Mit dem zweiten Streichholz entfachte sie den Doch und konnte sich so besser umsehen. Sie hätte noch eine zweite Kerze an der Flamme der ersten entzünden können, aber darauf verzichtete sie.
    Ein Licht reichte ihr aus bei der Begehung des Kellers, der ihr wie ein Verlies vorkam.
    Es gab keine Fenster, aber es gab noch einen zweiten Zugang, und der fiel ihr jetzt auf. Er lag direkt vor ihr, und sehr bald blieb sie vor einer Gittertür stehen.
    Es war klar, dass man sie abgeschlossen hatte. Trotzdem rüttelte Glenda daran. Nichts zu machen. Hinter der Tür lag ein Gang. Ihr gegenüber sah sie das blanke Mauerwerk.
    Man konnte diesen Raum also von zwei Seiten betreten, und Glenda überlegte, wozu er hätte dienen können. Noch hatte sie sich nicht genug umgeschaut, aber das änderte sich schnell.
    Sie wollte nicht, dass die Flamme verlosch und schirmte sie mit der Hand ab. Sehr bald schon stellte sie fest, dass der Raum hier unten recht geräumig war. Hier hatten mehrere Personen Platz, ohne sich gegenseitig auf die Füße zu treten. Und sie entdeckte so etwas

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