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Sklavin des Herzens

Sklavin des Herzens

Titel: Sklavin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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ist.«
    »Ich finde diese Frustration, auf der Sie ständig herumreiten, recht unglaubhaft, nachdem Ihnen so viele Frauen zur Verfügung stehen.«
    Es war ihr knapper Ton, der endlich seine Aufmerksamkeit erregte. Er lächelte und legte sich neben sie auf das Bett, so daß sie die Hitze seines Leibes an ihrer ganzen Seite spürte. Eine Hand legte sich um ihre Wange und zog sie heran, und Chantelle empfing einen beunruhigend zarten, sanften Kuß.
    »Du denkst, eine andere könnte das Feuer löschen, das du entfacht hast?« Seine Lippen bewegten sich ihren Hals entlang bis zu ihrem Ohr, und das bewirkte ein Lustgefühl, das bis in ihre Zehen schoß. »Seit ich dich zum erstenmal sah, konnte ich nur mehr an dich denken. Wie hätte ich da eine andere in mein Bett einladen können, Haar? Nur du kamst in Frage.«
    Sie beschloß, ihm zu glauben, weil seine Worte so erregend waren wie die Zunge, die in ihr Ohr tauchte. Noch einmal hörte sie auf zu denken, als sie sich dem Vergnügen seiner Berührung hingab.

33

    »Ist es Ihnen recht, wenn ich mich zu Ihnen geselle?«
    Chantelle zuckte die Schultern, ohne die Wange von dem warmen Marmorquader zu nehmen. »Ja, natürlich …« Doch dann hob sie überrascht den Kopf, denn was sie eben gehört hatte, war ihre Muttersprache gewesen. »Kommen Sie auch aus England?«
    Es war Jamila, eine der anderen fünf Ikbals, die unbefangen ihre Robe öffnete, und sich neben Chantelle auf den geheizten Marmorboden im Gemeinschaftsraum legte. Unter dem Gewand war sie nackt, und ihre vollen jungen Brüste ragten nach vorn, als sie sich auf beide Ellenbogen stützte. Daß Chantelle unter ihrer Robe genauso nackt war, um die Wärme zu genießen, war der Grund, warum sie nicht die gleiche Pose einnahm.
    »Ich dachte, jemand hätte es Ihnen erzählt«, meinte Jamila mit einem Lächeln. »Meine Familie stammt aus Gloucester, aber ich wurde hauptsächlich in London erzogen.«
    »Nein, niemand hat es mir gegenüber erwähnt. Ich nahm an, Rahine sei hier die einzige Engländerin. Warum haben Sie nichts gesagt, als Sie mich neulich mit Lady Sheelah besuchten?«
    »Es war Sheelah, die mich Türkisch lehrte, doch ich brauchte so lange, daß ich in ihrer Gegenwart, um weiterzuüben, nur Türkisch sprechen darf. Sie hat soviel Geduld mit mir, aber ich war niemals sprachbegabt. Mein Französischlehrer verzweifelte fast wegen meiner Fehler.«
    »Für mich ist es wunderbar, meine Muttersprache wieder zu hören. Ich bin so froh …« Chantelle hielt inne. »Ich meine nicht, daß ich über Ihr Sklavinnendasein froh bin – das wünsche ich keinem Menschen.«
    »Nein, ich verstehe schon. Aus demselben Grund war ich traurig, als Sie ankamen.«
    »Wie lange sind Sie schon hier?«
    »Erst seit kurzem – etwas über sechs Monate. Ich war die letzte Frau, die vor Ihrer Ankunft in den Harem eintrat. Und es gab solchen Streit deshalb, daß ich nicht glaubte, es würden noch weitere Konkubinen gekauft. Die anderen glaubten es auch nicht, und darum bedeuteten Sie eine große Überraschung.«
    »Einen Streit?«
    »O ja.« Jamila lächelte. »Jetzt kann ich darüber lachen, aber damals hatte ich Angst. Der Herrscher war so wütend über seine Mutter, daß er im Harem in aller Öffentlichkeit mit ihr stritt. Ich war sicher, daß man mich wieder verkaufen würde.«
    »Warum sollte er Sie wieder verkaufen, wenn er Sie erst ausgesucht hatte. Worüber ärgerte er sich?«
    »Er war es nicht, der mich kaufte, sondern Lalla Rahine.« Jamila furchte die Stirn. »Ich dachte, Sie wüßten das. Der Herrscher hat seit fünf Jahren keine Frau mehr für sich erworben – seit er erkannt hat, was ihm Sheelah bedeutet. Mehr als die Hälfte aller Haremsdamen wurden ihm geschenkt oder von seiner Mutter erstanden. Als sie mich gekauft hatte, befahl er, daß nun absolut Schluß sei.« Sie kicherte. »Er ist nicht wie diese Türken oder Araber, die meinen, je mehr desto besser. Er erschöpft sich tatsächlich in dem Bemühen, keine seiner Frauen über einen längeren Zeitraum hinweg zu vernachlässigen. Da werden Sie verstehen, daß es ihn aufregt, wenn sein Harem immer größer wird.«
    Chantelle unterließ es, wegen dieser Bemerkung verächtlich zu schnauben. Was hatte sie hier verloren, wenn er keine Frauen mehr wollte, die ihn entkräfteten? Sie erinnerte sich an ihre erste Begegnung und daran, wie gleichgültig er ihr erschienen war. Wenn er so geblieben wäre, hätte sie Jamils Schilderung begreifen können. Aber da war die letzte Woche,

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