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Sklavin des Herzens

Sklavin des Herzens

Titel: Sklavin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Armen schwelgen, solange es möglich war, und hoffen, daß die Übersättigung ihn bald langweilen und von dieser Besessenheit befreien würde.
    Derek entließ die nubischen Wächter und seine anderen Diener. Ein Abendessen für zwei war bereits angerichtet und serviert. Rosen schmückten den niedrigen Tisch vor den Gartentüren – ein Hauch englischer Sitten, Haar zu Gefallen. Gedämpfte Musik wehte über die Gartenmauern. Derek und Haar würden allein sein. Er wünschte keine Zeugen bei dem Streit, den er erwartete, denn als Jamil hätte er überhaupt keine Auseinandersetzung geduldet. Derek war mehr als tolerant. Er würde alles tun – außer auf dem Boden zu kriechen -, um die Lady zu beschwichtigen, die er in seinem Bett haben wollte. :
    Beim Eintritt wirkte sie gebändigt, nachdem er beinahe vermutet hatte, man würde sie schreiend und um sich tretend hereinschleppen. Doch er hätte wissen müssen, daß sie sich in der Hand hatte. Tatsächlich zeigte sie eine steife, königliche Haltung, als sei sie in Würde gehüllt statt in ein dünnes Silbergewand. Von ihrem Haar bis zu den Silbersandalen glitzerte sie, Ziermünzen hielten ihr knappes Kostüm zusammen, und Diamanten schmückten ihren Hals, die Hand-und die Fußgelenke. Sie trug nicht ein einziges Schmuckstück, das er ihr geschenkt hatte, was Bände sprach. Dennoch nahm ihre Schönheit ihm den Atem.
    Mit erhobenem Kopf stand sie in der Mitte des Zimmers, die Hände an ihren Seiten zu kleinen Fäusten geballt. Sie blickte geradeaus, ohne Derek anzusehen.
    Er kam von hinten auf sie zu. »Hast du dich von deinem Unwohlsein erholt?«
    Sie antwortete nicht sofort. »Eigentlich … ist mir sehr übel.«
    Derek grinste über die kühne Lüge. »Zu übel, um mit mir zu speisen?«
    Eine Ablehnung lag ihr schon auf der Zunge, aber ihr übermächtiger Hunger wehrte sich dagegen. »Eine Mahlzeit wäre schön«, sagte sie gnädig.
    Er geleitete sie zu dem niedrigen Tisch. Sie setzte sich auf eines der dicken Kissen und widmete sich nun schweigend den vielen gefüllten Tellern.
    Derek beschloß klugerweise, das Gespräch auf später zu verschieben, da ein gefüllter Magen im allgemeinen die Laune zu verbessern pflegte.
    Als Derek schließlich den Tee einschenkte, fragte er vorsichtig: »Hat es dir geschmeckt?«
    »Das Fleisch war etwas zäh.«
    »In der kurzen Zeit konnte ich nichts Besseres arrangieren.«
    Sie antwortete nicht. Sie nippte an ihrem Tee und hielt den Blick gesenkt.
    Derek fühlte sich bei dieser Behandlung ungemütlich, wenn nicht verärgert. Er hätte ein zorniges Aufbegehren ihrerseits diesem verbitterten Schweigen vorgezogen, doch er wußte nicht, was er ihr hätte sagen können, zumal es die Wahrheit nicht sein durfte.
    Abrupt stand er auf. »Komm.«
    Chantelle ignorierte die dargebotene Hand und erhob sich allein. Langsam ging sie zu der Couch aus Kissen und blickte auf die Stätte ihrer Verführung nieder, wobei sie wieder die volle Wut über ihre eigene Dummheit empfand.
    Derek trat hinter sie, zog sie auf die Kissen nieder und dann direkt in seine Arme. Auf der Stelle riß sie sich los und rückte von ihm ab. Er ließ es geschehen, nachdem er ihr kurz in die Augen geblickt hatte. Sie blitzten wie die Brillanten an ihrem Hals, jedoch aus Feindseligkeit.
    »Das hat keinen Zweck, Haar«, sagte er nach einem Moment der Unentschlossenheit. »Es ist mein Recht, dich zu berühren.«
    »Und mein gottgegebenes Recht, Sie abzuwehren – und ich warne Sie, denn das werde ich tun.«
    Sie hockte auf ihren Fersen und hatte die geballten Fäuste auf den Oberschenkeln liegen. Angespannt wartete sie auf eine Bewegung von ihm.
    Derek seufzte und schenkte ihr ein Lächeln, das fast entschuldigend wirkte. »Aber du kannst nicht gewinnen, also ist es sinnlos, es zu versuchen. Du wirst nur deine Kraft verschwenden, die du besser nützen könntest.«
    Sie hielt den Atem an. »Nein! Nie wieder!«
    »Nie?« Er schüttelte den Kopf, als sei das ein Fremdwort für ihn. »Du bist verärgert, aber sei doch wenigstens realistisch, Haar. Du weißt genau, daß ich dich haben werde, wenn ich will.«
    »Und ich werde mich sträuben.«
    »Das hast du gesagt. Soll ich dir zeigen, wie übel du dir da selbst mitspielen wirst?«
    Ein kurzes Aufflackern von Angst zeigte sich in ihren Augen, ehe sie explodierte. »Verdammt noch mal – haben Sie so wenig Stolz, sich einer Frau aufzudrängen, die Sie verachtet?«
    »Glaubst du wirklich, daß Zwang notwendig sein wird?«
    Bei seinem

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