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Sklavin des Herzens

Sklavin des Herzens

Titel: Sklavin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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behauptet, keine Frau in sein Bett geholt zu haben. Sie hatte seine Worte falsch gedeutet, oder er hatte sich mißverständlich ausgedrückt.
    Meine Worte kamen von Herzen. Ich begehrte nur dich. Das konnte man nicht falsch deuten – und, zum Teufel – sie glaubte ihm schon wieder. Aber warum spürte sie keine Freude dabei?
    Derek entspannte sich ein wenig, weil er ahnte, daß er diese Runde gewonnen hatte. Er gab Haar keine Chance, die nächste Barriere aufzurichten, sondern vertraute auf sein Glück und seine Geschicklichkeit, die er sofort ins Spiel brachte – mit einem Kuß, der ihren letzten Widerstand brechen sollte. Und es funktionierte. Sie wandte den Kopf nicht ab, um seinen Lippen zu entgehen. Er spürte, wie ihre Arme schlaff wurden, ihr Körper sich an seinen schmiegte. Als sie sich ergab, ließ er ihre Hände los und fühlte, wie ihre Finger sein Haar durchwühlten. Dann, plötzlich, stieß sie ihn weg.
    »Autsch! Bei Allah …«
    »Ich habe Sie gewarnt«, unterbrach Chantelle ihn wütend. »Wenn Sie eine willige Bettgenossin haben wollen, hätten Sie Jamila wieder rufen sollen. Sie würde …«
    Derek legte eine Hand über ihren Mund. »Wenn ich Jamila gewollt hätte, wäre sie jetzt hier. Aber ich wollte dich, Haar. Ich wollte dich auch gestern, aber dummerweise dachte ich, du wärst für eine Ruhepause dankbar, nachdem ich dich die Nacht vorher so rücksichtslos beansprucht hatte.«
    Sie stemmte seine Finger von ihrem Mund und rief empört: »Wagen Sie nicht auch noch zu behaupten, es sei zu meinem Besten gewesen!«
    »Ich glaubte auch, du hättest zuviel Stolz, um eifersüchtig zu sein.«
    Ihre Augen funkelten bei diesem neuen Angriff. »Eifersüchtig? Nie im Leben! Es wurde mir nur zugetragen, daß das hier ein reines Hurenhaus ist, und Sie sind der …«
    »Sag es nicht!«
    »Warum nicht? Wenn ich jede Nacht mit einem anderen Mann ins Bett ginge, würden Sie mich eine Hure nennen. Und erklären Sie jetzt nicht, bei einem Mann wäre das etwas anderes, ein Mann dürfe das, vor allem Sie dürften das. In Ihrer Welt denkt man vielleicht so, in meiner aber nicht.«
    »Wirklich nicht?«
    Daß er bei dieser Frage lächelte, machte sie noch wütender. »Dann lassen Sie es mich so ausdrücken: Ich denke nicht so. Und jetzt lassen … Sie … mich … aufstehen!« Sie schlug auf ihn ein, doch er rührte sich nicht von der Stelle.
    »Ich lasse dich gehen, Haar, wenn du mir verzeihst, daß ich dir weh getan habe.«
    Sie beging den Fehler, das warme Leuchten in seinen Augen zu bemerken. Das und seine belegte Stimme jagten ihr einen Schauder ein.
    »Sie haben mir nicht weh getan«, sagte sie und drehte den Kopf zur Seite. »Eine Zeitlang ignorierte ich nur einige grundsätzliche Wahrheiten, doch nun bin ich auf den Pfad der Vernunft zurückgekehrt.«
    »Rede nicht so, Haar«, bat er und strich sanft mit den Lippen über ihren Hals, der ihm zugewendet war. »Es bedeutete mir nichts.« Seine Lippen bewegten sich zu ihrem Ohr hin, und im nächsten Moment nahm er ihr Ohrläppchen zwischen die Zähne. »Ich kann mich nicht einmal daran erinnern, was ich letzte Nacht tat oder sagte, so unwichtig erschien es mir.« Er murmelte ihr nun direkt ins Ohr, so daß jeder Atemzug sie anwehte. »Aber ich erinnere mich an jede Sekunde mit dir.«
    Chantelles Gedanken hatten sich verflüchtigt, und sie konnte sie nicht mehr einfangen. »Sie … können nicht treu sein. Sie wissen gar nicht, was das ist.«
    »Wenn du nichts weiter forderst, um dich wieder hinzugeben …«, meinte er leichtsinnig.
    Sie drückte ihn von ihrem Ohr weg und konnte das soeben Gehörte kaum fassen. »Das ist doch nicht Ihr Ernst«, spottete sie. »Mein Gott, man hat mir sogar gesagt, daß Sie sich in dem Bemühen, jede Frau zu befriedigen, total erschöpfen. Sie sollten froh sein, wenn wenigstens eine Ihrer Damen sich nicht vernachlässigt fühlt, wenn Sie sie ignorieren.«
    »Es wäre niederschmetternd für mich, aber es ist ja nicht so. Nun, da du die körperlichen Wonnen kennengelernt hast, würdest du sie vermissen.« Er ließ eine Hand zwischen ihrem und seinen Körper gleiten und umfaßte ihre eine Brust. »Sogar jetzt spüre ich, wie sich deine Brustwarze verhärtet und um meinen Kuß bittet.«
    »Aufhö …« Das Wort verwandelte sich in einen Entsetzensschrei, denn hinter Derek tauchte ein dunkler Schatten auf. Alles, was Chantelle noch sah, war das Blitzen eines Dolches über dem Haupt des Herrschers.

36

    Wenn Derek aufgehört hätte zu

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