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Sklavin des Herzens

Sklavin des Herzens

Titel: Sklavin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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mich vergessen!«
    »Das war Wunschdenken meinerseits, fürchte ich«, entgegnete Rahine trocken.
    »Was geschieht diesmal, wenn ich mich ihm verweigere?«
    »Ich weiß es ehrlich nicht, meine Liebe. Sie haben seine Geduld schon auf eine harte Probe gestellt. Er ist es nicht gewöhnt, auf etwas zu warten, was er sich wünscht.«
    »Wie schrecklich!« Chantelle lächelte so höhnisch, daß Rahine tatsächlich lachte. Das vermehrte den Zorn der jungen Frau. »Diesmal gehe ich nicht zu ihm. Sagen Sie ihm, ich sei in ein Wasserfaß gefallen und ertrunken.«
    »Machen Sie sich nicht lächerlich, Kind. Sie wissen genau, daß Sie keine …«
    »Daß ich keine Wahl habe?« stieß Chantelle heftig hervor. »Hah! Diesmal werden Sie mich hinschleifen müssen, und ich schwöre, daß ich auch Jamils Auge blauschlage, wenn er mich anrührt.«
    »Auch?« wiederholte Rahine verwirrt und sah zu dem Eunuchen auf, der eine Grimasse schnitt. »Ah, Kadar, ist das tatsächlich eine Schwellung an Ihrem Auge?«
    Er gab keine Antwort, doch es zeigte sich eine leichte Wölbung in seiner Augengegend, die allerdings durch die schwarze Haut kaum auffiel.
    Rahine schüttelte verblüfft den Kopf.
    »Sie sind voller Überraschungen, Haar, das muß ich sagen. Aber so kann es nicht weitergehen.«
    »Nein, wirklich nicht«, erklärte Haji hinter ihr. Er hatte genug gehört, um zu erkennen, daß Rahine mit der medikamentösen Ruhigstellung der Engländerin recht hatte. Rahine war nie für die Anwendung von Drogen gewesen, und seit Jamils Machtübernahme hatte auch nie ein Bedarf an derlei Mitteln bestanden. Deshalb versuchte Haji es ihr zuliebe auch diesmal zuerst auf anderem Wege, in der Hoffnung, Chantelle durch Drohungen zur Willfährigkeit zu zwingen. »Wenn wir sie sowieso zu Jamil schleppen müssen, soll sie vorher die Bastonade bekommen.«
    Es hatte nicht den gewünschten Erfolg, denn Chantelle warf ihm einen tödlichen Blick zu und schrie: »Los, fangen Sie doch an! Es ist mir verdammt egal, was Sie mit mir machen. Es kann nicht schlimmer sein, als diesem Ungeheuer vorgeworfen zu werden, das Sie alle anbeten, diesem doppelgesichtigen Hurenmeister, diesem verfluchten Tyr …«
    Das letzte Wort wurde verschluckt, als Haji die Gelegenheit nützte und in Chantelles geöffneten Mund einen schmalen Gummibehälter schob, aus dem er ein Beruhigungsmittel in ihren Hals sprühte. Chantelle wehrte sich und trat um sich. Dabei traf sie Hajis Schienbein mit einem kräftigen Tritt. Der Eunuche sprang zurück. Die junge Frau spuckte den Gummibehälter sofort aus.
    »Sie Bastard!« Ihre Augen schlossen sich langsam, doch sie riß sie wieder auf. »Sie verdammter …« Die Augen fielen ihr erneut zu.
    Rahine griff alarmiert nach Hajis Arm, als sie sah, wie Chantelle mit der Müdigkeit kämpfte. »Beim Barte des Propheten, wieviel haben Sie ihr gegeben? Es dürfte keinesfalls so schnell wirken!«
    Haji war selbst erschrocken. »Nicht mehr als nötig.«
    »Haben Sie ihre Zerbrechlichkeit bedacht?«
    »Zerbrechlichkeit?« schnaubte er und rieb sich das schmerzende Schienbein. »Nein, ich muß sagen, daß ich es zu eilig hatte, um ihre Magerkeit in Betracht zu ziehen …«
    »Verzeihen Sie, daß ich Sie unterbreche, Meister«, meldete sich Kadar zu Wort, in dessen Armen Chantelle zusammensackte, »aber eine der Küchenhilfen erzählte mir, daß die Engländerin von der Morgendämmerung bis zum Abend gearbeitet habe. Als ich kam, um sie zu holen, schlief sie auf ihrem Strohsack so fest, daß ich sie kaum wecken konnte.«
    »Bei Allah, und trotzdem kämpfte sie wie ein Dämon«, meinte Haji mit einem Hauch von Bewunderung. »Woher nimmt sie nur die Zähigkeit?«
    »Sie ist Engländerin«, erwiderte Rahine, als sei das eine ausreichende Erklärung.
    Haji brummte entrüstet über den Anflug von Stolz, der in Rahines Feststellung steckte. »Englisch oder nicht, wir können uns nicht darauf verlassen, daß sie lange bewußtlos bleibt, ganz gleich, wie erschöpft sie ist. Der Wille der jungen Person ist viel zu stark, als daß sie körperlicher Schwäche nachgeben würde, selbst wenn diese Schwäche von einem Sedativum unterstützt wird. Wir sollten ihre momentane Wehrlosigkeit nützen und sie baden und anziehen, solange es geht.« Er nickte Kadar zu, daß er Haar in das nächste Bassin bringen solle, und scheuchte die sich duckenden Badefrauen sowie die entsetzte Adamma auf, die ihr Kosmetiktablett geholt hatte.
    »Für uns ist es jetzt leicht, sie vorzubereiten«, sagte

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