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Sklavin des Wolfes (German Edition)

Sklavin des Wolfes (German Edition)

Titel: Sklavin des Wolfes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Laurent
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aus. Sie würde ihr Höschen wechseln, bevor sie ging. Es war warm und feucht. Er hatte ja so recht, dass sie hungrig nach Sex war, sich nach Berührung sehnte.
    Unruhig lief sie im Wohnzimmer auf und ab, stand zum wiederholten Male vor dem großen Spiegel in ihrem Schlafzimmer und musterte sich selbst kritisch. Sie gestand sich ein gewisses Maß an Attraktivität zu, ohne darauf eingebildet zu sein. Trotzdem – warum sie? Warum wollte dieser Mann, der jede andere haben konnte, ausgerechnet sie? Hatte ihn ihre abweisende Haltung gereizt? Mia seufzte.
    Sie hatte sich der aberwitzigen Hoffnung hingegeben, er würde es sich anders überlegen, sie anrufen und das Ganze zu einem schlechten Scherz erklären. Sein Angebot war nichts anderes als Erpressung. Ein Hauch von Empörung regte sich in Mia. Aber nichts geschah. Nichts. Bis zu einer SMS an diesem Morgen um Punkt acht Uhr.
    Zwanzig Uhr im Amorico. Wolf.
    Es wurde ernst. Es war wichtig, dass sie ihre Nervosität bekämpfte und ihm selbstbewusst gegenüber trat. Sie durfte nicht schuldbewusst und hilflos wirken.
    Aber Mia mochte noch soviel darüber nachdenken und verzweifelt versuchen, sich eine Verhaltensstrategie zurecht zu legen. Ihr Körper und ihre Gefühle hatten längst die Regie übernommen. Der Gedanke, dass er vermutlich nicht zurückschrecken würde, sie sich in dieser Nacht gefügig zu machen, war beängstigend. Doch gleichzeitig auch erregend. Es war wie in einem Film. Sie war die Protagonistin, mit der das geschah, was man sich selbst manchmal in erotischen Träumen wünscht und doch niemals erleben will. Wie viel Zeit würde er ihr lassen? Würde er sie in Stimmung bringen und sie mit zu sich nach Hause nehmen?
    Das Amorico war ein Restaurant der gehobenen Klasse, mit erstklassigem Ruf, von Spitzenköchen und Restaurantkritikern gleichermaßen anerkannt. Die Preise waren entsprechend gesalzen und Mia war daher noch nie in den Genuss gekommen auszuprobieren, ob es Ruhm und Ehre verdiente.
    Was um Himmels willen sollte sie bloß anziehen? Mia riss die Türen ihres Kleiderschranks auf. Das weinrote Kleid mit dem Bolero oder doch lieber das schwarze mit dem seitlichen Schlitz? Unschlüssig zog sie beide heraus und hängte sie an die Kleiderschranktür. Sie würde in beiden eine gute Figur machen. Dazu ein Paar schöne Strümpfe und Highheels, ohne Unterwäsche, ganz wie er es gewünscht hatte.
    Mach dich hübsch. Trotzig dachte sie, eigentlich bin ich das doch immer. Vielleicht will er in dem Nobelschuppen mit einer schönen Frau an seiner Seite gesehen werden? War sie nur ein Accessoire für seine öffentliche Selbstdarstellung? Ein Gedanke durchzuckte ihren Kopf, der dem genau widersprach. Am liebsten würde sie in einer abgewrackten Jeans und einem T-Shirt mit Löchern auftauchen. Mia grinste. Was würde er wohl dazu sagen?
    Mia war fast pünktlich. Sie hatte sich eine Jeansjacke über die Schultern gehängt. Für einen Abend Ende Mai war es zu frisch, um ohne Jacke unterwegs zu sein.
    Stimmengewirr schlug ihr entgegen. Niemand nahm Notiz von ihr. Sie hatte kaum ihren Blick über den gut gefüllten Raum schweifen lassen, als ein Mann in einem dunkelgrünen Anzug auf sie zukam.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Er musterte sie abschätzig von oben bis unten, als verbiete ihm nur der Anstand, sie sofort hinaus zu werfen. Er glaubte bestimmt, sie hatte sich im Lokal geirrt.
    »Ja, bitte. Ich bin hier verabredet, mit Herrn Tiete.«
    Für Sekunden zeigte seine Miene Verwunderung, vielleicht war es aber auch Missbilligung. Er runzelte die Stirn, schüttelte fast unmerklich den Kopf.
    »Bitte folgen Sie mir.«
    Sie gingen in einen langgestreckten Flur, der mit einem dickflorigen, dunkelroten Teppich ausgelegt war. Auf der einen Seite reihten sich hohe Fenster in kurzen Abständen aneinander, die den nächtlichen Blick auf einen angrenzenden Park freigaben. Ihnen gegenüber befanden sich im selben Abstand hohe Türen aus dunklem Holz, mit Schnitzwerk und goldenen Beschlägen. Mia kam sich vor wie in einem alten Theater oder Schloss.
    Der Kellner öffnete eine der Türen. »Bitte. Sie werden erwartet.« Der Klang seiner Stimme war kühl.
    »Danke.«
    Bis zu diesem Augenblick war Mia vergleichsweise gelassen geblieben, erwartungsvoll, ein wenig angespannt, aber alles noch im Rahmen des Normalen. Nun aber klopfte ihr Herz fast schmerzhaft. Mia hatte von diesen Separees gehört, mehr ein Gerücht, denn sie kannte niemanden, der in betuchten Kreisen verkehrte und

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