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Sklavin des Wolfes (German Edition)

Sklavin des Wolfes (German Edition)

Titel: Sklavin des Wolfes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Laurent
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brachte. »Da – bin ich immer mit einer Freundin im Fitnessstudio verabredet.« Er schaute ihr abwechselnd ins Gesicht und auf die Brüste. War es möglich, dass sich ihre Brustwarzen einladend durch die Kleidung abzeichneten?
    »Sagen Sie nicht, Sie hätten jeden Abend schon etwas vor. Ich weiß nicht, wie lange Sie dieses Spiel noch mit mir treiben wollen, oder – nennen Sie mir endlich einen vernünftigen Grund.«
    Sie musste sich schnell etwas einfallen lassen, etwas, das ihn für die Zukunft davon abhalten würde, sie zu belästigen. Ihre Ausrede, keine Zeit zu haben, zog nicht mehr. Das hätte sie sich schon längst denken können. Da hatte sie eine Idee.
    »Mein Freund hätte etwas dagegen«, entgegnete Mia etwas verärgerter, als sie eigentlich wollte.
    Seine Augenbrauen gingen amüsiert nach oben. »Ach ja? Seit wann? Sie haben doch gar keinen Freund.«
    »Habe ich doch!«, erwiderte sie und konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme kindisch klang. »Seit ein paar Wochen.« Jetzt verhalte ich mich auch noch wie eine Zicke, nur seinetwegen, dachte sie wütend.
    »Tatsächlich? Jetzt bin ich aber überrascht. Soso, seit ein paar Wochen also.« Um Tietes Lippen spielte ein arrogantes Lächeln und seine Fußspitze begann zu wippen. Seine betonte Lässigkeit und Selbstsicherheit ging Mia auf die Nerven.
    »Sie …« Mia hielt inne. Es war doch ganz egal, ob er es glaubte oder nicht. Sie hatte ihm ein Argument geliefert und wenn es ihm nicht genügte, dann war das nicht ihr Problem. Er würde schon noch einsehen, dass sie nicht nachgab und er sich eine andere suchen musste. Sein Lächeln war kaum zu ertragen.
    »Wissen Sie, woran man erkennt, ob eine Frau liiert ist oder nicht, Frau Kramer?«
    »Nein, und es interessiert mich auch nicht, Herr Tiete. Wenn wir beide nichts Geschäftliches mehr zu besprechen habe, werde ich jetzt gehen.«
    Mia stand auf, nahm ihre Handtasche und machte ein paar Schritte Richtung Tür, als ihr einfiel, dass sie sich wenigstens ordentlich verabschieden musste. Sie blieb drehte sich um, um ihm die Hand zu geben.
    Tiete war ebenfalls aufgestanden. Er kam näher, so nahe, dass sie nur die Hand auszustrecken brauchte, um ihn zu berühren. Mia erschrak. Es war verrückt, geradezu bescheuert, sich genau das in diesem Augenblick zu wünschen. Aber er wollte bestimmt nicht mehr als eine Affäre und das war gar nicht in ihrem Sinne. Wenn sie noch länger mit ihm zusammenstand, würde sie die Kontrolle über sich verlieren und nachgeben. Vielleicht war es an der Zeit, ihre Bedenken über den Haufen zu werfen und mal etwas Unvernünftiges zu tun.
    Mia atmete vorsichtig durch, doch statt mehr Sicherheit zu gewinnen, kam sie restlos aus dem Konzept. Nach nichts sehnte sie sich mehr, als nach einem Mann, an dessen Schulter sie sich anlehnen durfte. Eigentlich war ihr ein Mann, der mentale Stärke ausstrahlte ganz recht. Sie stand nicht auf Softies. Sein Eau de Toilette verströmte eine angenehme Frische, die zu diesem Mann passte, der unverschämt und fordernd war, und der wusste, dass seine attraktive Erscheinung und sein sicheres Auftreten jede Frau verunsicherte.
    Wie viele Sekunden waren schon vergangen, in denen sie sich anstarrten? Außerdem war da etwas anderes, das noch viel betörender und gefährlicher war, sie aber nicht benennen konnte. Wenn es nicht zu albern wäre, hätte sie es als ein dunkles Geheimnis bezeichnet.
    »Ich glaube, es interessiert Sie doch.«
    Mia war irritiert. Was hatte er zuletzt gesagt? Seine Art brachte sie völlig durcheinander. Er las wohl in ihrer Miene, dass sie keine Ahnung hatte, denn er wiederholte seine Frage.
    »Woran erkennt man, ob eine Frau einen Liebhaber hat oder nicht?«
    Mia runzelte die Stirn. War das einer dieser typischen Männerwitze? Ihr Widerstand regte sich. »Keine Ahnung. Es interessiert mich auch nicht. Ich mag kein Schubladendenken.«
    Er schien nicht beleidigt. Im Gegenteil, sein Lächeln wirkte nachsichtig, was Mia wiederum ärgerte. Er behandelte sie wie ein Kind.
    »Nun, meine Liebe, einer Frau, die sich so zickig und abweisend verhält wie Sie, fehlt ganz eindeutig sexuelle Erfüllung. Entweder Ihr Freund ist ein Versager oder, was mir naheliegender erscheint, es gibt ihn gar nicht.«
    Mia schoss Blut in die Wangen und sie war sich nicht sicher, ob aus Verlegenheit, weil es ihr nicht lag zu lügen und er sie zielsicher dabei ertappt hatte, oder weil er sie in seiner penetranten Art mehr und mehr verunsicherte.
    Es war widersinnig.

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