Skorpionin: Odenwal - Thriller (German Edition)
zwischen zwei gewaltigen Dünenkämmen. Die gewellten Ränder der Dünen waren das Ende der Welt. Ein riesiges natürliches Amphitheater, geformt von Sand und Wind. Hier unten hielt sich noch ein letzter Rest der Tageshitze.
„Komm …“, Annika zog Al hinter sich her. Ihre Körper glühten, als sie eng umschlungen in den weichen Sand fielen.
Der Skorpion spürte Wärme. Instinktiv bewegte er sich darauf zu, verharrte, als Bewegung in seinem Umfeld entstand. Etwas streifte seinen gepanzerten Körper. Drohend richtete er den Schwanz auf. Nichts geschah. Wärme. Unmittelbar in seiner Nähe. Wärme und Dunkelheit. Schutz. Er huschte unter das leichte Leintuch. Seine Sinne führten ihn entlang des entspannt ausgestreckten menschlichen Armes bis hinauf in die Achselhöhle. Salz. Dunkelheit. Angenehm …
„Warte!“ Al löste sich von Annika und ging zurück zu seinem Motorrad. Aus einer der Gepäckboxen holte er eine zusammengerollte Decke.
„Beim letzten Mal hatte ich noch Tage später Sand im Getriebe.“
„Hey, du hast das geplant!“ Annika tat entrüstet.
„Du wolltest doch unbedingt Motorradfahren. Die Decke habe ich immer dabei. Gehört zur Ausrüstung. Hier draußen muss man mit allem rechnen.“
„Mit allem, ja?“
„Mit allem …“ Seine Lippen verschlossen ihren Mund, seine rauen Hände krochen unter ihr T-Shirt, schoben es bis unter ihren Hals hinauf, fanden ihre harten Brustwarzen, umkreisten sie zärtlich, wanderten tiefer. Sie spürte seinen heißen Mund auf ihren Brüsten, fühlte das Saugen und Züngeln, während seine linke Hand mit dem Knopf ihrer Jeans kämpfte.
Etwas bewegte sich an ihrem Körper … Etwas Hartes, Kleines … Sophia erwachte mit wild klopfendem Herzen. Eine Gänsehaut überlief sie. Sämtliche Härchen an ihren Armen stellten sich auf. Ein Traum. Einbildung. Eine Falte des Betttuches, ein Sandkorn, was auch immer.
Da! Ganz deutlich registrierte sie das Kratzen in ihrer Achsel. Das Tasten, Sondieren, Krabbeln … Ein eiserner Ring legte sich um ihre Kehle, zog sich langsam und unerbittlich immer weiter zu. Sie wollte schreien. Ihr Entsetzen und ihre Panik durch das ganze Lager kreischen, doch dazu brauchte sie zunächst einmal Luft. Luft, die nicht durch ihre abgeschnürte Kehle konnte, Luft, die sie doch so dringend brauchte. Zum Leben, zum Schreien! Ihre Arme und Beine zuckten unkontrolliert. Das Krabbeln hörte auf. Der rasende, wie flüssiges Feuer wütende Schmerz, ließ sie kurzzeitig das Bewusstsein verlieren.
Annika holte tief Luft, Schauer wellten durch ihren Körper. Sie half Al beim Abstreifen der engen Jeans, roch den Duft ihrer Erregung und schlang ihre Beine um sein Becken. Ihre Münder fanden sich, ihre Lippen troffen und ihre Zungen streichelten, drängten, drückten und stießen sich im immer stärker werdenden Rausch der Hormone.
Endlich gelang es auch Al seine Hose zu öffnen. Annika umfasste Als Becken, zog ihn weiter nach oben zwischen ihre Brüste.
Luft! Schmerz! In Sophias Brust galoppierte eine Herde durchgehender Pferde. Sie merkte nicht mehr, wie sie aus dem Bett stürzte, wie das leichte Alugestell zusammen mit ihr umfiel, merkte nicht mehr, wie sie sich auf dem Boden wand, spürte nicht, wie der Panzer des Skorpions unter ihrem Rücken zerbarst. Rote Nebel waberten vor ihren Augen, ihre Kehle schien ein unförmiger, knotiger Wulst aus Hartgummi zu sein, ihre Fingernägel rissen tiefe Wunden in ihren Hals. Luft! Ihr Mund öffnete und schloss sich in dem hilflosen Versuch, lebenswichtigen Sauerstoff einzusaugen. Ihre Lungen zerbarsten in einer Explosion aus Schmerz, roter Schaum quoll aus Nase und Mund, die Augäpfel rollten nach hinten, die Schließmuskeln entspannten sich als letzte Reaktion auf das erlöschende Gehirn. Die linke Hand zitterte noch einige Sekunden, bevor auch das letzte Quäntchen elektrischer Energie aus den Nervenbahnen verschwand. Sophia war tot. Ihr ehemals schönes, feingeschnittenes Gesicht eine abstoßende Fratze, ihr Körper beschmutzt und verrenkt auf dem staubigen Boden eines alten Armeezeltes irgendwo in Nordafrika.
Annika spürte Al tief in sich, Schauer liefen durch ihren Körper. Längst war die Decke voller Sand, ihre schweißnassen Körper paniert. Sie hob ihm ihr Becken entgegen, spürte seinen pochenden Orgasmus und ließ sich ebenfalls in die heiße, feuchte Entspannung gleiten.
Während der ganzen Zeit hatte sie die Augen fest geschlossen, hatte ihrem Geist die Freiheit gegeben und den Tanz
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