Skulduggery Pleasant 07 - Duell der Dimensionen

herum und ließ die Fäuste fliegen. Sie war lange genug mit Fletcher zusammen gewesen, um zu wissen, dass ein Teleporter als Erstes immer hinter seinem Feind wieder auftauchte. Sie schlug blind um sich und war fast erstaunt, als sie Remit am Kinn traf. Er drehte sich einmal um sich selbst, und seine Augen rollten nach hinten. Seine Beine gaben nach, dann sackte er auf dem Dach in sich zusammen.
    Walküre fesselte ihm mit seinen eigenen Handschellen die Hände auf dem Rücken und wartete, dass er aufwachte. An der Stelle, an der Nadir sie gepackt hatte, begann ihr Arm wieder zu pochen.
    „Du bist verhaftet“, murmelte Remit.
    „Seien Sie still, oder ich sage den Leuten, dass ich Sie mit Ihren eigenen Handschellen gefesselt habe.“
    Das Pochen wurde schlimmer. So war es auch gewesen, bevor sie hierher geschwenkt wurde.
    „Dein Kopf rollt noch früh genug.“ Er versuchte auf die Knie zu kommen. „Niemand beleidigt einen …“
    Seine Stimme zitterte kurz. Er zitterte kurz. Eigentlich zitterte alles kurz. Walküre trat einen Schritt zurück. Ihr war plötzlich schwindelig. Die Welt flackerte. Remit war so sehr damit beschäftigt, sich aufzusetzen, dass er es nicht bemerkte.
    „Zuerst wirst du gefoltert“, sagte er. „Wir pressen jedes noch so unbedeutende Geheimnis aus deinem hübschen kleinen Kopf.“
    Er stand etwas ungeschickt auf, und sie hinderte ihn nicht daran. „Du wirst um Gnade betteln. Sämtliche Zauberer, die wir gefangen nehmen, schwören dem Widerstand ab, und sie betteln alle. Bei dir wird es kein bisschen anders sein. Ich möchte behaupten, dass du es nur wenige Stunden aushältst.“ Er stolperte, war immer noch wacklig auf den Beinen. „Ich wette um alles, was ich besitze, dass du an dem Tag, an dem man dich gefangen nimmt, Mevolent die Treue schwörst, noch bevor die Sonne untergeht.“
    Walküre schaute mit großen Augen auf. Dann flackerte die Welt erneut und verschwand, und sie befand sich in einem Raum und fiel, krachte auf den Boden und schlug sich den Kopf an.
    Ein Schrubber und ein Eimer. Putzutensilien. Eine Besenkammer.
    Walküre stand auf und rieb sich den Kopf. Leise öffnete sie die Tür und trat auf einen Hotelflur. Alles war hell und sauber und normal. Sie lief zum nächsten Fenster und schaute über die Innenstadt von Dublin. Ihr Dublin. Sie holte ihr Handy heraus. Vier entgangene Anrufe, alle von Skulduggery. Sie drückte auf ANTWORTEN und wartete, bis er sich meldete.
    „Hallo“, sagte sie. „Ich bin wieder da.“
     
    Als hätten die Ältesten nicht genug am Hals, mussten sie sich jetzt auch noch mit Walküres Abenteuer im Bizarro-Land befassen. Eine Sitzung wurde einberufen, und sie fühlte sich seltsam schuldig, so als ziehe sie sie von anderen, den wichtigeren Angelegenheiten ab. Grässlich kam sofort zu ihr und fragte, wie es ihr ginge und ob sie verletzt sei. Ravel sah aus, als wollte er dasselbe tun, setzte sich dann aber auf den Großmagierstuhl und gab sich professionell. Nur Madam Misty schien gänzlich unbesorgt.
    Walküre berichtete ihnen, was geschehen war, dieselbe Geschichte, die sie auch Skulduggery erzählt hatte, minus ein paar Flüche und Randbemerkungen. Sie war kurz vor der Stelle, an der Remit Mevolents Name erwähnte, als Tippstaff hereinkam, sich vielmals entschuldigte, zu Ravel lief und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Ravel lauschte, seufzte und dankte ihm.
    „Ich muss gehen“, sagte er. „Dringende Angelegenheiten und so. Walküre, ich bin froh, dass es dir gut geht, sehr froh, und du musst mir unbedingt auch noch den Rest der Geschichte erzählen, aber im Moment ruft das Geschäft. Von Grässlich weiß ich, dass ihr einen Flug über die Alpen gebucht habt.“
    Skulduggery legte den Kopf schräg. „Wir fliegen nicht.“
    Ravel runzelte die Stirn. „Ihr fliegt nicht?“
    Walküre runzelte die Stirn. „Wir fliegen nicht?“
    „Es geht nicht. Wir müssen Nadir dazu bringen umzukehren, was immer er getan hat.“
    „Die Suche nach Argeddion hat Vorrang“, bestimmte Ravel. „Wir müssen ihm Einhalt gebieten, bevor weitere Sterbliche magische Kräfte entwickeln. Du hast selbst gesagt, dass Xebec wahrscheinlich von einem solchen Sterblichen umgebracht wurde. Das hat absolute Priorität.“
    „Für dich vielleicht. Aber Walküre könnte jederzeit wieder in diese andere Wirklichkeit hinübergezogen werden. Das darf nicht noch einmal passieren, und dafür muss Nadir sorgen.“
    Ravel schüttelte den Kopf. „Zwinge mich nicht, meine Autorität