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Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Titel: Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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zukam.
    Der Raum, in den sie sich rückwärts hineinschob, war voller Käfige, in denen Männer und Frauen saßen und standen. Sie wusste sofort, wo sie war - im Kerker des Sanktuariums. Die Menschen in diesen Käfigen waren das Schlimmste vom Schlimmen, Kriminelle der übelsten und abstoßendsten Sorte, die nur hier untergebracht werden konnten, im Sanktuarium selbst. Die Käfige bändigten ihre Kräfte und versorgten sie gleichzeitig, stellten sicher, dass sie gesund und gut genährt waren. Weder die Ältesten noch die Sensenträger mussten ihnen Essen und Wasser bringen. Diese Kriminellen hatten nur sich selbst als Gesellschaft. Und wenn die Person im Käfig nebenan so abnorm und egoistisch war wie man selbst, war das die reinste Hölle.
    Der Sensenträger folgte Tanith die Stufen hinunter; wenn ihre Klingen aufeinandertrafen, flogen die Funken.
    Die Gefangenen beobachteten sie und waren zunächst einmal verwirrt. Die Sensenträger waren ihre Wärter, doch dieser hier trug Weiß, und sie erkannten etwas an ihm, das ihn als einen von ihnen auswies.
    Sie begannen zu johlen und zu applaudieren, als Tanith zurückgedrängt wurde. Sie war umgeben von Feinden.
    Als sie einen Hieb abblockte, verdrehte es ihr das verstauchte Handgelenk. Der Sensenträger registrierte seinen Vorteil und nutzte ihn, seine Klinge fuhr über ihren Bauch, und es floss Blut. Sie verzog vor Schmerz das Gesicht und wich vor den ungeheuer schnellen Attacken ihres Gegners zurück, kaum in der Lage, sich selbst noch länger zu verteidigen.
    Die Gefangenen lachten und johlten, griffen durch die Käfigstäbe nach ihr, zogen sie an den Haaren und versuchten, sie zu kratzen. Einer von ihnen erwischte ihren Mantel, aber sie wand sich blitzschnell heraus, warf Schwert und Scheide in die Luft, als sie die Arme aus den Ärmeln zog, und fing sie wieder auf, bevor der Sensenträger Gelegenheit hatte, den Abstand zwischen ihnen zu verringern.
    Er schwang die Sense, und sie blockte mit der Scheide ab, um sofort einen schnellen Hieb mit dem Schwert zu führen, doch er drehte die Sense, fälschte den Hieb ab und ging bereits wieder zum Angriff über.
    Sie duckte sich weg, verlor das Gleichgewicht und machte eine Rolle rückwärts, während er die Sense durch die Luft sausen ließ. Die Spitze scharrte an der Stelle über den Boden, an der sie gerade noch gestanden hatte.
    Die Gefangenen brüllten vor Lachen, als sie sich umdrehte und zur Wand lief, den Sensenträger dicht auf den Fersen. Sie sprang an der Wand hoch und lief weiter, bis sie kopfunter an der Decke hing und so mit ihm die Klingen kreuzte. Er musste rückwärtsgehen, sich über den Kopf verteidigen und angreifen.
    Der Sensenträger führte einen Hieb und verfehlte sie - nun sah Tanith ihre Chance und ergriff sie. Sie traf ihn mit der Scheide an der linken Hand, und seine Finger öffneten sich. Sie ließ sich fallen, machte einen Salto und stand vor ihm, noch ehe er sich von dem Schlag erholt hatte. Sie riss ihm die Sense aus der Hand, versetzte ihm einen Tritt, er stolperte rückwärts, und sie stach ihm das Schwert in den Bauch.
    Die Gefangenen verstummten. Der Sensenträger wich noch einen Schritt zurück.
    Sie schwang die Sense und versenkte die Klinge in seiner Brust. Er fiel auf die Knie. Schwarzes Blut tropfte auf den Boden.
    Sie schaute auf ihn hinunter und spürte, dass er sie hinter dem Visier anblickte. Dann sackte er in sich zusammen, und sein Kopf rollte auf die Brust.
    Die Gefangenen murrten jetzt, fühlten sich um das Schauspiel ihres Todes geprellt. Tanith packte ihr Schwert und zog es aus dem Körper des Sensenträgers, schnappte sich die Scheide und lief zur Treppe.
    Sie hörte ein Krachen irgendwo im Sanktuarium - im Repositorium -, und die Sorge um die anderen verlieh ihr neue Kraft. Als sie die oberste Stufe fast erreicht hatte, lachte einer der Gefangenen.
    Sie drehte sich um und sah mit Entsetzen, dass der Weiße Sensenträger aufgestanden war und sich die Sense aus der Brust zog. Man kann ihn nicht aufhalten, dachte sie, genauso wenig wie Serpine. Sie lief die letzten Stufen hinauf, und in dem Moment, als sie die Tür erreichte, stockte ihr der Atem.
    Sie blieb stehen, kniff die Augen zusammen, versuchte, ihren Körper zum Weitergehen zu bringen, doch er wollte nicht gehorchen. Sie schaute an sich hinunter und sah die Sensenspitze aus ihrer Brust ragen.
    Sie drehte sich um und verfluchte sich dabei selbst. Der Sensenträger kam die Treppe herauf. Was für ein Wurf! Fast hätte

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