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Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Titel: Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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die Gesichtslosen zurückholen kann. Mit dem Zepter will er denjenigen, der dieses Ritual kennt, zwingen, es preiszugeben.“
    „Falsch.“
    „Er benutzt es nicht, um an das Ritual zu kommen?“
    „Das Zepter ist zu unhandlich, zu schwerfällig. Wenn er die einzige Person auf der Welt, die weiß, welches Ritual ausgeführt werden muss, damit bedroht und diese Person lieber stirbt, als es preiszugeben? Was soll er dann machen? Nein, er wollte das Zepter haben, um die Ältesten damit umzubringen. Das war der einzige Grund. Er wusste, dass er es sonst nicht schaffen würde.“
    „Und wie hilft ihm das jetzt, an das Ritual zu kommen?“
    „Es geht nicht mehr allein um das Ritual. Was hast du davon, wenn du die Ältesten umbringst?“
    „Soll das ein Witz sein?“
    „Walküre ...“
    „Ich weiß es nicht.“
    „Doch, du weißt es. Denk nach! Wozu führt der Tod der Ältesten?“
    „Panik? Angst? Zu drei freien Parkplätzen vor dem Sanktuarium?“
    Skulduggery schaute sie an, und Stephanie begriff. „Oh Gott“, sagte sie.
    „Er ist hinter dem Buch her“, sagte Skulduggery. „Er brauchte das Zepter, um Meritorius und Morwenna Crow umzubringen, um den Zauber zu lösen, der es beschützt. Jetzt braucht er niemanden zu irgendetwas zu zwingen, er muss einfach nur fragen. Er war die ganze Zeit hinter dem Buch der Namen her.“

DAS BLUTBAD
    Als sie das Wachsfigurenkabinett erreichten, war es, als halte die Stadt den Atem an. Die Sterne waren hinter einem Schleier aus schwarzen Wolken verborgen, und als sie aus dem Bentley stiegen und zum Hintereingang gingen, fiel gleichmäßiger Regen. Auf der Straße vor den Toren des Museums fuhren Wagen durch Pfützen, und gelegentlich eilte ein Fußgänger mit gesenktem Kopf vorbei. Skulduggery ging rasch auf die offene Tür zu, dennoch war er auf der Hut. Stephanie und Tanith folgten.
    Stephanie hatte erwartet, mitten in eine Schlacht zu geraten. Doch im Wachsfigurenkabinett war alles still. Als sie zwischen den Exponaten hindurch zu der verborgenen Tür gingen, wurde Skulduggery immer langsamer und blieb schließlich stehen.
    „Was ist los?“, wisperte Stephanie.
    Er drehte langsam den Kopf und blickte in die Dunkelheit. „Ich will niemandem Angst machen, aber wir sind nicht allein.“
    Und da kamen sie auch schon, die Hohlen, lösten sich aus den Schatten mit lediglich einem leisen Rascheln als Warnung. Im nächsten Augenblick waren sie umzingelt von diesen hirnlosen, herzlosen, seelenlosen Dingen.
    Tanith wusste sofort, was zu tun war. Ihre Schwerthiebe waren kraftvoll und vernichtend, jeder Hieb löschte ein Un-Leben aus. Skulduggery schnippte mit den Fingern und setzte eine ganze Gruppe Hohler in Flammen. Stephanie wich zurück, als sie richtungslos herum wirbelten. Die Flammen fraßen sich durch ihre Haut und entzündeten das faulige Gas, mit dem sie gefüllt waren, und in einer Explosion aus Feuer und Hitze fielen sie in sich zusammen.
    Einer wich den Flammen aus und stürzte sich auf Stephanie, die ihm sofort mit der Faust mitten ins Gesicht schlug. Sie spürte, wie es ein wenig nachgab. Als er zum Gegenschlag ausholte, wich sie aus, duckte sich dicht an ihn heran, wie sie es bei Skulduggery gesehen hatte, versetzte ihm einen Stoß mit der Hüfte und machte eine kleine Drehung, sodass der Hohle zu Boden ging. Es war weder elegant noch schön, aber es funktionierte. Während er am Boden lag, packte sie ihn am Handgelenk, sprang auf seine Brust und zog mit lautem Ratschen seinen Arm aus der Schulter.
    Als der Hohle unter ihr zusammenschrumpfte, stellte Stephanie fest, dass wieder alles ruhig geworden war. Sie blickte hoch und sah, dass Skulduggery und Tanith sie beobachteten.
    „Nicht schlecht“, meinte Tanith anerkennend.
    „Das war der Letzte“, sagte Skulduggery. „Und jetzt auf zum eigentlichen Höhepunkt.“
    Die verborgene Tür zum Sanktuarium stand offen wie eine klaffende Wunde. Gleich hinter der Schwelle lag ein toter Sensenträger. Stephanie zögerte einen Augenblick, dann machte sie einen Schritt darüber weg und ging hinter den anderen die Treppe hinunter.
    Im Vorraum des Sanktuariums hatte offenbar ein Blutbad stattgefunden. Der Boden war mit Toten übersät. Es gab keine Verwundeten und keine Sterbenden, nur Leichen. Einige waren zerfetzt, andere unversehrt, und hier und da zeugte nur noch ein Häufchen Staub auf dem Boden von denen, die dem Zepter zum Opfer gefallen waren. Stephanie versuchte, nicht darauf zu treten, doch sie lagen so dicht, dass

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