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Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer

Titel: Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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Normalsein.«
    »Du hast Langeweile.«
    »Du bist derjenige, der sich langweilt. Wenn ich nicht da bin, fühlst du dich völlig verloren. Gib einfach zu, dass ich dir fehle.«
    »Du bist schon ein komischer Vogel.«
    Sie grinste. »Das reicht für heute.«
    Sie legte auf und öffnete die Tür. Während sie hinaustrat und sich umsah, steckte sie ihr Handy in die Tasche. Niemand da. Sie zuckte mit den Schultern, ging wieder ins Haus und in die Küche.
    Puh, war das langweilig.
    Wenn Alison wach war, verflog die Zeit nur so. Doch solange sie schlief, hatte Walküre nichts zu tun. Sie brauchte ein Hobby, etwas, das nichts mit dem Verprügeln von Leuten zu tun hatte. Oder Freunde, die sie an einem Sonntagmorgen zu sich einladen konnte, damit sie ihr beim Babysitten Gesellschaft leisteten. Sie spürte einen Stich, als ihr Fletcher in den Sinn kam, und kämpfte den Gedanken rasch nieder. Sie weigerte sich, sich einsam zu fühlen. Nicht an ihrem freien Tag.
    Walküre ging zur Hintertür, die halb offen stand, schloss sie und sperrte ab. Schließlich wohnte jetzt ein Baby im Haus. Sie konnte nicht riskieren, dass ein wildes Tier hereinspazierte und sich mit Alison davonmachte wie diese Dingos in Australien. Das war wahrscheinlich unfair sowohl den Dingos als auch Australien gegenüber, aber riskieren konnte sie es trotzdem nicht. Durch abgesperrte Türen kam ein Dingo nicht herein, und das war die Hauptsache, auch wenn sie nicht einmal genau wusste, wie so ein Dingo eigentlich aussah. Sie zog ihr Smartphone aus der Tasche, suchte im Internet nach einem Dingo und fand ein Bild von einem Dingo-Welpen. Jetzt hätte sie zu gerne einen Welpen als Haustier gehabt.
    Seufzend steckte Walküre ihr Handy wieder ein. Sie brauchte wirklich ein Hobby. Sie verließ die Küche und jemand packte sie und schmetterte ihren Kopf gegen die Wand. Hinter ihren Augen explodierte weißes Licht. Am liebsten hätte sie sich fallen lassen, doch Hände hielten sie fest, jemand redete, und dann verschwamm der Flur, als sie ans andere Ende geschleudert wurde. Sie schlug mit dem Kinn auf dem Boden auf und biss sich auf die Zunge. Blut in ihrem Mund, Gewitter in ihrem Kopf. Sie spürte Finger in ihrem Haar und hörte sich schreien, als sie hochgerissen wurde. Wieder wurde geredet, doch die Worte drifteten an ihr vorbei. In ihren Ohren dröhnte es. Ihr Kopf flog nach hinten. Jemand hatte sie geschlagen. Sie lag wieder auf dem Boden, dieses Mal auf dem Rücken. Jemand saß rittlings auf ihr. Eine Hand an ihrem Hals. Sie versuchte, gegen die Luft zu drücken, konnte sich jedoch nicht konzentrieren. Vergeblich schnippte sie mit den Fingern. Ein Funke entstand nicht. Sie hatte rasende Kopfschmerzen.
    Sie blinzelte und der Mann über ihr nahm Konturen an. Im ersten Moment erkannte sie ihn nicht. Sie sah nur den verzerrten Mund mit der eingerissenen Lippe und den Speichel, der beim Sprechen in alle Richtungen flog. Sie sah die großen, hasserfüllten Augen und die blauen Flecken darum herum. Ein Name kam ihr in den Sinn: Moore.
    »Hast du wirklich gedacht, ich würde mich nicht rächen?«, höhnte er. »Hast du wirklich gedacht, du könntest so mit mir umspringen und ungeschoren davonkommen?«
    Seine Hand an ihrem Hals drückte ihr die Luft ab. Sie merkte, dass sie selbst bereits mit beiden Händen versuchte, den Druck von ihrer Kehle zu nehmen. Sie zog die Knie an, bis sie gegen seinen Rücken drückten. Dann hakte sie ihren linken Fuß von außen in seinen rechten. Er merkte es nicht.
    »Sie mussten mich gehen lassen«, schnaufte er. »Dass jemand in einer Arrestzelle bei den Bullen zusammengeschlagen wird, geht gar nicht. Nicht ohne dass es zum Prozess kommt.«
    Er holte aus und schlug ihr mit der rechten Hand ins Gesicht. Ihr Kopf schwamm, doch sie biss die Zähne zusammen.
    »Ich habe die Adresse deiner Mutter auf einem Aktendeckel gesehen und mir gedacht: Sobald ich hier rauskomme, statte ich dem Mädchen einen Besuch ab. Ich geb ihr was von dem zurück, was sie mir gegeben hat.« Er beugte sich so weit zu ihr herunter, dass sein Gesicht nur noch Zentimeter von ihrem entfernt war. »Ich weiß nicht, wie du die ganzen irren Sachen gemacht hast, aber ich kann auch ein paar irre Sachen. Ich kann dir zum Beispiel dein hübsches Gesicht zu Brei schlagen.«
    Sie wartete, bis er sich wieder etwas zurücklehnte, dann packte sie mit ihrer linken seine rechte Hand an ihrem Hals und versetzte ihm mit der rechten einen Kinnhaken. Sie gab ihm nicht einmal Zeit, es zu

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