Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer
spüren. Schon lag ihre Hand auf seiner Schulter. Die Finger krallten sich in seine Jacke. Mit einem Ruck stemmte sie sich vom Boden hoch, er rutschte von ihr herunter und jetzt war sie auf ihm. Wieder und wieder ließ sie ihren Ellbogen in sein Gesicht donnern, während er es zu schützen versuchte. Er versuchte sie abzuwerfen, doch die Ellbogenstöße hörten nicht auf. Da begann er zu schreien und sie zu verfluchen. Im ersten Stock hörte sie ein Baby schreien. Alison war aufgewacht.
Ihr Kopf fühlte sich ganz leicht an und einen Augenblick lang fürchtete sie, in Ohnmacht zu fallen. Moore ergriff seine Chance und drückte sie weg. Als er sich umdrehte und unter ihr wegkriechen wollte, wurde ihr Kopf wieder klar. Sie ließ sich auf ihn fallen, legte ihm den rechten Arm um den Hals und suchte mit der anderen nach einer Möglichkeit, einen Sleeperhold anzubringen. Er würgte, stemmte sich auf Hände und Knie, doch sie blieb auf seinem Rücken und hakte ihre Füße in seine Beine. Er warf sich zur Seite. Sie drückte ihren Kopf an seinen Körper und hing wie eine Klette an ihm. Er rollte herum, keuchte und würgte und tat alles, um sie abzuwerfen. Ihr linker Arm schob sich näher an die Position für diesen Sleeperhold. Sie krachten in den Tisch im Flur. Die Vase darauf wackelte und fiel auf den Boden. Blumen und Wasser verteilten sich überall.
Sie begann mit dem Sleeperhold, überdehnte seine Muskeln, bis etwas in ihren linken Arm schnitt. Sie schrie auf, ließ aber erst los, als Moore die Vasenscherbe in ihrem Arm drehte. Sie fiel nach hinten und hielt sich den Arm. Blut tropfte zwischen ihren Fingern durch. Moore kam auf die Füße, blutend und schwitzend. Er schwankte und sein Gesicht war krebsrot. Die Scherbe hielt er immer noch in der Hand. Sie versuchte gegen die Luft zu drücken, konnte sich jedoch nicht mehr konzentrieren. Ihr Kopf dröhnte zu laut. Jede Bewegung löste Schmerzen aus, die durch ihren Schädel zuckten und wie Tischtennisbälle an den Knochen abprallten.
Sie wich zur Haustür zurück und er folgte ihr, die blutigen Zähne fest zusammengebissen. Hätte sie ihre schwarzen Sachen getragen, hätte sie sich wegen einer solchen Vasenscherbe nicht allzu viele Gedanken gemacht. Doch sie trug Jeans und ein T-Shirt. Ihre schwarzen Sachen lagen oben in ihrem Zimmer, genauso wie der Totenbeschwörerring.
Moore griff erneut an. Er zielte mit der Scherbe auf ihren Bauch. Sie drehte sich rasch weg und versuchte, mit beiden Händen sein Handgelenk zu packen. Sie griff daneben, hatte aber keine andere Wahl, als weiterzumachen. Also packte sie seinen Arm, wo sie ihn eben erwischte, und versetzte ihm einen Kopfstoß. Sie spürte, wie die Scherbe ihre Hüfte aufschlitzte. Ihr Schwung brachte sie weiter nach vorn, während er ins Wanken geriet. Sie hatte ihn jetzt fest im Griff, ging näher an ihn heran und legte sich den Arm eng um ihren Körper. Gleichzeitig zielte sie mit der flachen freien Hand immer wieder auf sein Gesicht. Sie versuchte, ihn am Kinn zu treffen. Ein Schlag gegen das Kinn ist wie ein Hirnbeben, sagte Skulduggery immer.
Die Scherbe fiel auf den Boden, Moore verlor den Halt und stürzte. Walküre kam dabei aus dem Gleichgewicht und stolperte über ihn weg. Er wollte sie packen, doch sie kickte seine Hand weg und lief zur Treppe. Sie nahm drei Stufen auf einmal, aber er kam ihr nach, warf sich nach vorn und erwischte sie am Knöchel. Es tat weh, als sie der Länge nach auf die Treppe knallte. Mit einer Hand hielt er ihr Bein fest, die andere hakte er in den Bund ihrer Jeans und zog sie zu sich herunter. Sie warf sich herum, seine Finger wurden zwischen ihrem Rücken und der Holztreppe eingequetscht. Er brüllte und ließ los. Sie rappelte sich auf, erreichte den oberen Flur und stürmte in ihr Zimmer. Dort riss sie die Schranktür auf, schnappte sich ihre schwarzen Kleider und durchsuchte die Taschen nach dem Ring.
Moore rannte von hinten in sie hinein. Er brüllte jetzt ununterbrochen und in seinem Gebrüll lagen Wut und mörderischer Hass. Er schleuderte sie nach hinten. Sie fiel auf ihr Bett und er warf sich auf sie. Da sie die Arme schützend über dem Kopf kreuzte, trafen seine Knöchel ihre Ellbogen. Er fauchte vor Schmerz, packte ihre Arme und versuchte, sie von ihrem Gesicht wegzuziehen. Ihre Muskeln brannten, doch sie hielt dagegen. Sie wartete, bis er es noch einmal mit einem allmächtigen Ruck versuchte. In diesem Moment versetzte sie ihm einen Stoß, der seinen eigenen,
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