Skulduggery Pleasant 6 - Passage der Totenbeschwörer
kaputte Taxi und drückte eine Beule in die Beifahrertür. Über dem Heulen der Alarmanlage hörte sie den Fahrer schreien, als er wegrannte. Dann beugte Vile sich zu ihr herunter und packte sie am Hals.
Mit der linken Hand hielt er sie hoch und mit der rechten schlug er zu. Seine Faust war ein Steinblock und bei jedem Schlag erlebte sie ein Feuerwerk aus gleißendem Licht. Sie musste ihn zum Aufhören bringen, bevor er ihr das Gehirn aus dem Schädel drosch. Sie hatte das einmal gemacht. Es war witziger, wenn es anderen Leuten passierte.
Sie packte mit beiden Händen sein linkes Handgelenk und drückte. Vile legte den Kopf schief. Er verstärkte die Rüstung an seinem Unterarm, doch Darquise drückte einfach noch fester zu. Schließlich musste er seinen Griff lösen und sie verpasste ihm einen Kinnhaken. Er verlor den Boden unter den Füßen und flog nach hinten. Sie katapultierte sich in die Luft und krachte in geringer Höhe mit ihm zusammen. Die Straße flog unter ihnen vorbei. Sie erwischte mit einer Hand seinen Hals, ging auf Sinkflug und ließ seinen Hinterkopf in die Eingangstreppe von Easons Buchhandlung krachen. In der Treppe zeigten sich Risse und Darquise schmetterte seinen Kopf noch einmal dagegen und noch einmal. Eine Säule aus Dunkelheit schoss wie ein Kolben aus seiner Brust und warf sie auf den Bürgersteig. Er stand auf und sie schwenkte ihren Arm.
Die Energie, die ihn einhüllte, hätte einen Felsen pulverisiert, doch Vile konnte sie lediglich gegen das Metallgitter vor dem Schaufenster der Buchhandlung drücken. Das Gitter schmolz, die Scheibe barst und wieder ging eine Alarmanlage los. Darquise sprang auf die oberste Treppenstufe, von dort auf Vile und dann zusammen mit ihm durchs Schaufenster in den Laden.
Die Schatten kamen näher und versuchten sich um ihre Hände und Füße zu legen. Darquise fauchte und durchtrennte sie mit den Fingernägeln. Plötzlich würgte sie. Sah Blut. Es dauerte einen Augenblick, bis ihr klar war, dass er ihr die Kehle aufgerissen hatte. Sie heilte sie und sah Vile, der die Schatten wie ein Orchester dirigierte. Wie der Blitz war sie bei ihm, warf ihn nach hinten gegen die Wand. Regale zerbrachen und Bücher fielen heraus. Sie hatte ihn wieder gepackt, hielt ihn über ihrem Kopf und stieß sich vom Boden ab. Sie drückte ihn durch die Decke in das Stockwerk darüber, drückte ihn ins nächste Stockwerk und noch einmal in eines darüber. Dort konnte er sich befreien, versetzte ihr einen Ellbogenstoß, stach mit dem Dorn, der aus dem Ellbogen wuchs, in ihre Wange und riss sie auf. Sie spuckte Blut auf den Augenschlitz in seinem Helm, worauf er sie weg zustoßen versuchte. Doch sie packte ihn, wirbelte herum und schleuderte ihn in die Fensterfront zur Straße hin. Er durchbrach sie und sie sah die Nacht herabgleiten und ihn auffangen.
Ihr Atem ging schwer. Sie war voller Staub und Blut und Gips. Außerdem schwitzte sie und hatte einen Bärenhunger. Kein Wunder bei all der Energie und Magie, die sie auf jemanden richtete, der anscheinend genauso zäh war wie sie. Vielleicht sogar noch zäher. Sie heilte ihr Gesicht und trat ans Fenster. Vile schwebte in der Luft und blickte sie an. Seine Rüstung war voller Stacheln, er war bereit für die nächste Runde.
Auf der Straße heulten Sirenen und Blaulicht zuckte. Über ihnen kam ein Polizeihubschrauber angerattert. Seine Scheinwerfer leuchteten die Straßen aus. Darquise lächelte.
Sie nahm Anlauf, sprang und flog, den Wind in den Haaren. Sie flog nach oben, weg von Vile und hin zu dem Helikopter. Sie wich den Scheinwerfern aus und gelangte unbemerkt unter den Heli, doch bevor sie durch die Unterseite stoßen konnte, hatte Vile seine Arme um sie geschlungen und zog sie weg. Sie stürzten vom Himmel und für einen Moment sah es so aus, als könnten sie in das Feuerwehrauto krachen, das gerade über die O’Connell-Brücke raste. Doch Vile änderte die Flugbahn und sie schlugen auf dem Wasser auf. Sie sanken auf den Grund des Liffey und Viles Griff lockerte sich.
Darquise schoss durch den dunklen Fluss, Vile dicht hinter ihr. Wieder griff er nach ihr. Er erwischte ihren Fuß, sie schwamm zur Wasseroberfläche, durchbrach sie und versuchte, ihn abzuschütteln. Mitten in der Luft drehte er sich herum und schleuderte sie weg, wie man einen Baseball wirft. Sie erreichte eine solche Geschwindigkeit, dass es fast Spaß machte. Wieder durchbrach sie ein Fenster, das in tausend Scherben zersprang. Sie fiel gegen ein Geländer,
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