Skulduggery Pleasent -3- Die Diablerie bittet zum Sterben
zu langsam unter Wasser. Die Hexe lachte, ihr Mund füllte sich mit Wasser, das ihr in die Kehle lief, und zum ersten Mal sah Walküre die Kiemenreihen, die sich rechts und links an ihrem Hals öffneten.
Walküres Lunge brannte bereits. Sie hatte keine Zeit gehabt, tief Luft zu holen. Sie zielte mit den Daumen auf die Augen der Hexe, doch deren Knochenfinger schlossen sich um ihre Handgelenke. Die Hexe war stärker als sie.
Und dann kam etwas auf sie zugeschwommen und Walküre erkannte Skulduggery, der wie ein Torpedo durchs Wasser schoss. Bevor die Hexe ihn überhaupt bemerkte, war er bereits neben ihnen. Sie wollte ihn packen, doch Skulduggery griff nach Walküres Handgelenk, das sie gerade freigegeben hatte, und riss Walküre von ihr los.
Sie klammerte sich an Skulduggery fest und spürte, wie das Wasser sich vor ihnen teilte und von hinten schob. Die Hexe war hinter ihnen her, ihr Körper schlängelte sich durchs Wasser, ihr Gesicht war wutverzerrt. Sie hatte sie fast erreicht und streckte schon die Hand aus. Da drehte Skulduggery ab und tauchte weit hinab in die dunkle Tiefe des Sees. Dann rollten sie herum, änderten die Richtung, kraulten zurück, direkt unter der Hexe durch, die ihre Wut in Kaskaden von Luftbläschen hinausbrüllte.
Der Grund des Sees war dicht unter ihnen. Walküre hätte die Hand ausstrecken und Kiesel und Felsen, Schlick und Sand berühren können.
Doch Skulduggery katapultierte sie nach oben und sie schossen aus dem Wasser, flogen hoch hinauf in die Luft und in einem weiten Bogen wieder zurück, mitten hinein in die Bäume. Ein gellender Schrei ertönte. Die Meerhexe brach aus dem aufgewühlten Wasser, packte Skulduggery, schlang ihre dünnen Arme um seine Taille und zog ihn wieder hinunter in den See.
Walküre versuchte ihren Sturz abzumildern, indem sie nach einem Ast griff, aber sie konnte sich nicht festhalten und schlug ächzend auf dem Boden auf. Die Rinde hatte ihre Hände aufgerissen und sie bluteten, doch sie merkte es kaum.
Stöhnend drehte sie den Kopf Richtung Wasser. Skulduggery und die Hexe waren nicht mehr zu sehen und der See glättete sich bereits wieder, als versuchte er zu verbergen, was sich unter seiner Oberfläche abspielte. Sie rollte sich herum und stand mühsam auf. Das dunkle Haar hing ihr ins Gesicht und sie zog eine Grimasse, als sie ihre Hände sah.
Der Leichnam stand immer noch reglos im Wasser; wahrscheinlich wartete er darauf, dass die Hexe zurückkam und ihn, den sie als ihr Eigentum betrachtete, zurückholte. Walküre setzte sich in Bewegung. Die Leiche hatte ihnen geholfen und sie hatten versprochen, ihr dafür ebenfalls einen Gefallen zu tun.
Sie lief am Ufer entlang, wobei sie immer wieder ausrutschte und für ihren Geschmack viel zu dicht ans Wasser kam. Aber die Hexe schoss nicht heraus und versuchte nicht, sie zu packen. Wahrscheinlich bombardierte Skulduggery sie gerade mit Tritten. Zumindest hoffte sie das.
Schwer atmend erreichte Walküre die Leiche. Sie hielt die Hände vor sich ausgestreckt, da sie schon anfingen zu brennen.
„He, du“, sagte sie, „komm da raus.“
Der Tote schüttelte den Kopf. „Ich kann mich allein nicht bewegen. Die letzten fünfzig Jahre habe ich auf dem Grund des Sees verbracht. Ich weiß überhaupt nicht mehr, wie das geht, sich bewegen.“
„Wenn das so ist“, sagte Walküre, „komme ich und hole dich.“
„Danke“, sagte die Leiche.
Walküre machte einen Schritt in den See hinein. Das Wasser war an dieser Stelle ruhig. Von der Hexe keine Spur - was entweder bedeutete, dass Skulduggery sie auf Trab hielt oder dass sie auf der Lauer lag und nur darauf wartete, dass Walküre so weit hereinkam, dass sie sie bequem packen konnte. Das Wasser reichte Walküre bereits bis zu den Knien, dann bis zu den Oberschenkeln. Als es ihr bis zur Taille ging, warf sie sich nach vorn und schwamm.
So weit, so gut. Noch griffen keine Hände nach ihr und zogen sie unter Wasser.
Sie schwamm zu dem Leichnam und schaute zu ihm auf. „Wie kriege ich dich ins Wasser?“
„Tut mir leid, ich weiß es nicht.“
Sie holte tief Luft und tauchte unter. Da war nichts, worauf er hätte stehen können. Es war, als würde der See selbst ihn in der Senkrechten halten.
Sie kam wieder an die Oberfläche und wollte ihn nach unten ziehen, doch in dem Moment, in dem sie ihn berührte, hielt ihn der See nicht mehr länger fest und er platschte ins Wasser.
„Tut mir leid“, sagte er.
„Ist schon gut.“ Sie legte die Hand unter
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