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Skylark 1 - Die Abenteuer der Skylark

Skylark 1 - Die Abenteuer der Skylark

Titel: Skylark 1 - Die Abenteuer der Skylark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Smith
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mußte sie – nicht ganz ohne Bewunderung – an den Mann denken, der sie entführt hatte. Ruhig, überlegt, stets Herr seiner selbst und der Situation, ohne sich um die schrecklichen Prellungen zu kümmern, die sein Gesicht und wahrscheinlich auch seinen Körper entstellten. Sie mußte sich eingestehen, daß sie es im Grunde nur seinem Beispiel verdankte, wenn sie einen klaren Kopf bewahrt hatte.
    Als sie über Perkins' Lederkleidung kroch, fiel ihr ein, daß er keine Waffen herausgenommen hatte, und überzeugte sich mit einem Blick, daß sie unbeobachtet war. Hastig durchsuchte sie die Jacke und fand zwei Automatics. Sie bemerkte erleichtert, daß es sich um Standard-45er handelte, und steckte sie rasch in die Tasche.
    In der Kabine angekommen, warf Dorothy einen Blick auf das andere Mädchen und holte etwas aus der Kombüse.
    »Hier, schlucken Sie das«, sagte sie.
    Das Mädchen gehorchte.
    Sie erschauderte, begann jedoch allmählich etwas munterer zu werden.
    »So ist's besser«, sagte Dorothy nachdrücklich. »Und jetzt nehmen Sie sich zusammen. Wir sind noch nicht tot und werden auch nicht sterben.«
    »Aber ich bin tot«, lautete die Antwort. »Sie kennen diesen Perkins nicht – er ist ein Tier!«
    »O doch. Und was noch besser ist – ich weiß Dinge, die weder DuQuesne noch Perkins ahnen. Zwei der klügsten Männer auf der Erde sind hinter uns her, und wenn sie uns einholen ... na ja, dann möchte ich nicht mit den beiden tauschen.«
    »Was?« Dorothys zuversichtliche Worte, unterstützt durch die starke Tablette, verfehlten ihre Wirkung nicht. Das Mädchen faßte sichtlich wieder Mut; »Stimmt das?«
    »Aber ja. Wir haben viel zu tun, und wir müssen uns zuerst frisch machen. Dabei sind wir gewichtslos ... macht Ihnen das Schwierigkeiten?«
    »Zuerst sehr, aber ich habe schon alles gebrochen, was ich im Magen hatte. Und Sie?«
    »Bei mir geht's. Mir gefällt der Zustand zwar nicht, aber ich gewöhne mich rasch daran. Sie kennen sich damit vermutlich nicht aus?«
    »Nein. Ich habe nur das schreckliche Gefühl zu fallen, und das ist fast unerträglich.«
    »Angenehm ist es nicht. Theoretisch habe ich mich mit dem Phänomen schon beschäftigt, und die Jungens sagen, man muß einfach das Gefühl des Stürzens vergessen. Ich selbst hab's noch nicht geschafft, aber ich versuch's. Also zunächst mal ein Bad, und dann ...«
    »Ein Bad? Hier? Wie denn das?«
    »Ein Schwammbad. Ich zeig's Ihnen. Dann ... ja, hier ist eine ganze Menge Kleidung an Bord, die mir passen sollte, und Sie haben etwa meine Größe ... und Grün müßte Ihnen gut stehen ...«
    Nachdem sie sich zurechtgemacht hatten, sagte Dorothy: »Das ist schon viel besser.« Die beiden Mädchen sahen sich an – und jeder gefiel der Anblick der anderen.
    Die Fremde war etwa zweiundzwanzig, hatte gewelltes schwarzes Haar. Ihre Augen waren tiefbraun, ihre Haut rein und glatt. Ein hübsches Mädchen, sagte sich Dorothy, auch wenn sie im Augenblick abgemagert und bekümmert aussah.
    »Wir sollten uns schleunigst kennenlernen«, sagte sie. »Ich bin Margaret Spencer, frühere Privatsekretärin Seiner Hoheit Brookings von der World Steel. Die Firma hat meinen Vater um eine Erfindung betrogen, die Millionen wert war, und ihn dann kaltblütig getötet. Ich nahm die Stellung nur an, um festzustellen, ob ich etwas beweisen konnte, vermochte aber nicht viele Hinweise zu sammeln, ehe ich erwischt wurde. Nach zwei unbeschreiblichen Monaten bin ich jetzt hier. Es würde mir ohnehin nichts genützt haben, wenn ich den Mund aufgemacht hätte – jetzt schon gar nicht. Denn Perkins will mich umbringen ... aber vielleicht sollte ich jetzt sagen: ›wenn er kann‹, falls Ihre Worte wirklich stimmen. Ich schöpfe zum erstenmal etwas Hoffnung.«
    »Aber was ist mit Dr. DuQuesne? Er wird ihn doch nicht gewähren lassen.«
    »Ich kenne DuQuesne nicht, aber nach dem, was ich im Büro über ihn gehört habe, ist er noch schlimmer als Perkins – natürlich auf eine andere Art. Eiskalt, absolut gefühl- und rücksichtslos – ein Ungeheuer.«
    »Also, das geht doch wohl zu weit. Haben Sie nicht gesehen, wie er Perkins niederschlug, als der auf mich losgehen wollte?«
    »Nein – oder vielleicht doch, irgendwie vage. Aber das muß nichts bedeuten. Er will wahrscheinlich, daß Sie am Leben bleiben – natürlich, das ist der Grund, schließlich hat er sich Mühe gegeben, Sie zu entführen. Sonst hätte er Perkins sicher gewähren lassen, ohne den kleinen Finger zu

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