Skylark 2 - Die Skylark und die Schlacht um Osnome
Kapitän stoppte kurz und griff schließlich an. Seaton, Crane und Dunark verfolgten den Angriff und sahen die Vernichtung der Kondal . Sie bekamen mit, wie der Kapitän das Gehirn eines Mannschaftsangehörigen der Kondal studierte und ihm alle Tatsachen über die beiden Raumschiffe entzog. Der Fenachroner überlegte, daß die beiden anderen Überlebenden der Kondal in wenigen Stunden zurücktreiben würden und sich dann erledigen ließen. Die Männer von der Erde erfuhren, daß diese Dinge automatisch auf den Torpedo übertragen wurden, der als nächster in das Heimatsystem geschickt werden sollte – wie überhaupt jede Einzelheit der Geschehnisse im und am Schiff. Sie verfolgten, wie der fenachronische Kapitän einen eigenen Gedanken in die Meldung einbrachte: »Die Bewohner des dritten Planeten der Sonne 6473 Pilarone offenbaren eine ungewöhnliche Entwicklungsstufe und könnten uns Schwierigkeiten machen, da sie bereits Kenntnisse über das Energiemetall und den undurchdringlichen Schirm in das grüne Zentralsystem gebracht haben, das unsere Basis sein soll. Empfehle Auflösung dieses Planeten durch Schiff mit Sondermission.« Sie sahen ferner, wie die Skylark bestrahlt wurde. Dann spürten sie, wie der Kapitän weitere Befehle gab:
»Beschießt ihn eine Zeitlang; er wird sein Schild wahrscheinlich kurz öffnen, wie der andere.« Nachdem einige Zeit verstrichen war, kam der Befehl: »Feuer einstellen – es ist sinnlos, Energie zu verschwenden. Irgendwann muß er den Schirm senken, wenn er keine Energie mehr hat. Aufpassen! Er muß vernichtet werden, sobald er abschaltet!«
Das Bild wechselte. Der Kapitän schlief und wurde von einem Alarm geweckt – und schwebte im nächsten Augenblick zwischen Wrackteilen. Er arbeitete sich zu dem Teil des Schiffes vor, das den Torpedoausstoß enthielt, und schickte den Boten auf die Reise, der mit zunehmender Geschwindigkeit zur Hauptstadt der Fenachroner fliegen würde – in seinem Bauch eine Aufzeichnung über all die Dinge, die hier geschehen waren.
»Das will ich wissen«, dachte Seaton. »Dieser Torpedo fliegt nach Hause, und zwar sehr schnell. Ich will wissen, wie weit er zu fliegen hat und wie lange die Heimreise dauert. Du weißt, wie groß eine Parsek ist, da es sich um einen rein mathematischen Begriff handelt, und du mußt auch eine Art Uhr oder ein ähnliches Instrument haben, mit dem du unsere Jahre in deine Zeitrechnung übertragen kannst. Ich will dich nicht umbringen, Bursche, und wenn du jetzt nachgibst, werde ich dich schonen. Ich bekomme meine Informationen ohnehin, und du weißt auch, daß du sterben mußt, wenn ich noch ein paar hundert Volt dazugebe.«
Crane und Dunark sahen, wie der Gedanke empfangen wurde, und bekamen die Antwort mit: »Ihr werdet nichts mehr erfahren. Dies ist die wichtigste Einzelheit von allen, und ich werde sie für mich behalten, bis ich nicht mehr lebe – und auch dann gebe ich sie nicht frei.«
Seaton erhöhte die Spannung weiter, und das Gehirnbild verblaßte, wurde wieder kräftiger und verschwand schließlich ganz, doch aus den bruchstückhaften Aufzeichnungen wurde deutlich, daß der Torpedo etwa hundertundfünfzigtausend Parseks zurückzulegen hatte und daß die Reise zwei Zehntel eines Jahres dauerte; daß die Raumschiffe, die auf die Nachricht hin kommen würden, so schnell waren wie der Torpedo, daß der Fenachroner tatsächlich eine Uhr bei sich hatte, eine Maschine mit sieben Scheiben, von denen sich jede zehnmal so schnell drehte wie die Nachbarscheibe, und daß eine Umdrehung der langsamsten Scheibe identisch war mit einem Jahr fenachronischer Zeit. Seaton streifte seine Kopfhaube ab und öffnete den Energieschalter.
»Nimm dir schnell eine Stoppuhr, Martin!« rief er, sprang zu dem abgelegten Vakuumanzug des Fremden und nahm die seltsame Uhr heraus. Crane und er stoppten die genaue Zeit, die eine der Scheiben für eine volle Umdrehung brauchte, und stellten hastige Berechnungen an.
»Besser, als ich dachte!« rief Seaton. »Sein Jahr umfaßt rund vierhundertzehn irdische Tage. Das gibt uns zweiundachtzig Tage Zeit, bis der Torpedo sein Ziel erreicht – länger, als ich zu hoffen wagte. Wir müssen kämpfen, nicht fliehen. Diese Burschen wollen die Skylark erwischen und dann unsere Heimat auslöschen. Auf jeden Fall haben wir Zeit genug, um den Gehirninhalt dieses Burschen hundertprozentig aufzuzeichnen. Wir müssen für das Kommende gerüstet sein!«
Er setzte sich wieder an das Lerngerät und schaltete
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