Skylark 2 - Die Skylark und die Schlacht um Osnome
losgeworden waren und ihre Opfer hatten leiden sehen, hielten sie ihnen eine Maschine an die Köpfe, woraufhin sie tot zu Boden sanken. Wahrscheinlich wurden dadurch ihre Gehirne völlig ausgelöscht. Dann sahen sich die Fremden ziemlich oberflächlich im Schiff um, als gäbe es hier nichts, wofür sie sich interessierten, setzten den Antrieb außer Betrieb und verschwanden. Schließlich wurde das Schiff losgelassen und stürzte ab. Der Mann im Schrank kam natürlich bei dem Absturz ums Leben. Ich begrub die Männer – ich wollte nicht, daß noch jemand das interessante Wissen an sich brachte –, versteckte ein paar von den dringend benötigten Sachen und tarnte das Schiff – und bin ziemlich sicher, daß es noch heute dort liegt. Schon damals faßte ich den Entschluß, eines Tages diese Reise zu machen.«
»Ich verstehe.« Loring gab sich Mühe, mit diesen neuen und seltsamen Tatsachen fertigzuwerden. »Das sind erstaunliche Neuigkeiten, Doktor. Und die meisten Menschen glauben, unsere Welt sei das Nonplusultra der Schöpfung!«
»Die Erde ist nur ein Staubkorn im Universum! Die meisten Leute sind sich theoretisch darüber im klaren, doch nur wenige widmen dieser Tatsache die gebührende Aufmerksamkeit. Sie haben sich ja auch schon ein wenig an die Vorstellung gewöhnt, daß es womöglich Wesen anderer Welten gibt, von denen uns einige Rassen in der Wissenschaft so weit voraus sind, wie wir den Affen überlegen sind – was halten Sie denn von der Situation?«
»Ich bin Ihrer Meinung, daß wir uns an Seatons Ausrüstungsstand angleichen müssen. Es müßte doch mit dem Teufel zugehen, wenn wir beide das nicht irgendwie schafften!«
»Ihr Stil gefällt mir, Loring. Wir werden es noch erleben, daß uns die Erde aus den Händen frißt, wenn wir zurück sind. Was unser Vorgehen in Osnome angeht, da habe ich natürlich noch keinen festen Plan. Wir werden die Situation abschätzen müssen, ehe wir uns festlegen. Auf keinen Fall kommen wir mit leeren Händen zurück!«
»Wahr gesprochen, Chef!« Die beiden Männer, die äußerlich so ungleich waren, innerlich sich aber mehr ähnelten als Brüder, gaben sich zur Bekräftigung ihres gemeinsamen Ziels die Hand.
Anschließend erhielt Loring Unterricht in der einfachen Navigation des Raumschiffs, und von nun an wechselten sich die beiden Männer an den Kontrollen ab. Nach der üblichen Reisezeit näherten sie sich Osnome, und DuQuesne betrachtete den Planeten eingehend durch ein Teleskop, ehe er sich in die Atmosphäre hinabwagte.
»Diese Planetenhemisphäre war früher das Land Mardonale – jetzt gehört vermutlich alles zu Kondal. Nein, da unten wird noch immer gekämpft – jedenfalls gibt's da irgendeinen Aufruhr, und auf diesem Planeten heißt das Krieg.«
»Wonach suchen Sie denn genau?« fragte Loring, der ebenfalls das Gebiet mit einem Teleskop absuchte.
»Die Osnomer besitzen ein paar Kugelraumer, Schwesternschiffe von Seatons Skylark . Ich weiß, daß sie zumindest eins besaßen, und sie haben inzwischen sicher noch andere gebaut. Die Luftschiffe können uns nichts anhaben, aber die kugelförmigen Schlachtraumer wären das reinste Gift für uns, so wie wir jetzt ausgestattet sind. Können Sie etwas erkennen?«
»Noch nicht. Wir sind zu weit weg, um Einzelheiten auszumachen. Allerdings ist da unten ein ganz schöner Betrieb.« Sie gingen noch tiefer und näherten sich einer Festung, die von den Invasoren vom Dritten Planeten der Vierzehnten Sonne erbittert verteidigt und von den Kondaliern nicht minder heftig angegriffen wurde.
»Da, jetzt können wir sehen, was da unten passiert.« DuQuesne legte das Schiff mit einem Attraktor fest. »Ich möchte wissen, ob viele von den runden Raumschiffen eingesetzt sind, und Sie interessieren sich bestimmt für die Kampfmethoden von Lebewesen, die seit zehntausend Jahren im permanenten Kriegszustand leben.«
Sie waren so weit vom Ort des Geschehens entfernt, daß sie den heftigen Kampf in der Tiefe eben noch verfolgen konnten. Dabei entdeckten sie nicht nur ein Kugelraumschiff, sondern tausend solche Schiffe, die hoch in der Luft schwebten und einen gewaltigen Kreis um eine Festung am Boden bildeten. Es schienen gar keine Luftschiffe unmittelbar am Kampf beteiligt zu sein; sie pendelten dagegen zwischen Front und Hinterland hin und her und schafften Vorräte heran. Bei der Festung handelte es sich um eine riesige Kuppel aus einem glasähnlichen Material, zum Teil mit Gesteinsbrocken bedeckt. Unter der Kuppel waren
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