Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Skylark 2 - Die Skylark und die Schlacht um Osnome

Skylark 2 - Die Skylark und die Schlacht um Osnome

Titel: Skylark 2 - Die Skylark und die Schlacht um Osnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Smith
Vom Netzwerk:
Instrument, das befestigt und angeschlossen wurde, prägte sich seinem Gehirn unauslöschlich ein, wozu dieses Teil diente und wie es funktionierte – und als später die Kontrollen fertig waren und die scheinbar endlose Arbeit des Anschließens begonnen hatte, begriff er die Dinge, die er tat, und sah plötzlich Wege, auf denen all die Ziele erreicht werden konnten, die er seit langem anstrebte. Für den alten Wissenschaftler war die Arbeit reine Routine, die ganz automatisch verrichtet wurde, und er widmete sich nebenbei der Aufgabe, alle Bereiche seines umfassenden Wissens auf das Gehirn des jungen Terrestriers zu übertragen, die dieser verarbeiten konnte. Immer schneller strömte das Wissen in Seatons Kopf. Als nach etwa einer Stunde so viele Verbindungen hergestellt waren, daß automatische Kraftstrahlen die Arbeit fortführen konnten, verließen Rovol und Seaton das Labor und suchten das Wohnzimmer auf. Und das Lerngerät folgte ihnen auf einem Kraftstrahl.
    »Ihr Gehirn reagiert vorzüglich, viel besser, als ich es nach seiner Größe für möglich gehalten hätte. Vielleicht ist es sogar möglich, daß ich Ihnen all mein Wissen übertrage, das nützlich für Sie sein könnte. Deshalb habe ich Sie hier herübergeführt. Was halten Sie davon?«
    »Unsere Psychologen sind der Ansicht, daß der Mensch ohnehin nur einen winzigen Teil seiner tatsächlichen Gehirnkapazität ausnutzt«, erwiderte Seaton nach kurzem Überlegen. »Wenn Sie mir auch nur ein Prozent Ihres Wissens vermitteln könnten, ohne daß ich daran sterbe, wäre ich Ihnen unendlich dankbar.«
    »Diese Antwort habe ich erwartet – und bereits Drasnik, den Führer der Psychologie, zu uns gebeten. Er ist unterwegs«, sagte Rovol. Nach wenigen Minuten betrat ein weiterer Norlaminer den Raum.
    Als man ihm die Tatsachen dargelegt hatte, nickte der Psychologe.
    »Das ist durchaus möglich«, sagte er begeistert. »Und ich würde mich freuen, bei einem solchen Vorgang mitzuhelfen.«
    »Aber Moment mal!« wandte Seaton ein. »Durch die Übertragung wird vermutlich meine ganze Persönlichkeit verändert. Rovols Gehirn ist dreimal so groß wie meins!«
    »Ach, keine Sorge!« sagte Drasnik. »Wie Sie selbst schon gesagt haben, benutzen Sie ja nur einen kleinen Teil der aktiven Masse Ihres Gehirns. Dasselbe gilt für uns – viele Millionen Zyklen müßten vergehen, um das Gehirn zu füllen, das wir jetzt besitzen.«
    »Warum sind denn die Gehirne der Norlaminer so groß?«
    »Sicher nur eine Vorsichtsmaßnahme der Natur, damit wir nie an die Grenzen der Speichermöglichkeiten stoßen«, erwiderte Drasnik überzeugt. »Sind Sie bereit?«
    Die drei Männer setzten Kopfhauben auf, und eine Welle geistiger Energie drang in Seatons Geist ein, eine dermaßen starke Woge, daß dem Terrestrier die Sinne zu schwinden drohten. Er wurde nicht ohnmächtig, er blieb bei vollem Bewußtsein – doch er verlor die Kontrolle über seinen Körper, während sein Gehirn von der gewaltigen Mentalität des Führers der Psychologie beherrscht und zu einem Empfänger gemacht wurde, der das Wissen des alten Physikers aufnehmen sollte.
    Die Übertragung dauerte Stunden. Seaton lag reglos da, als lebe er nicht mehr, die beiden Norlaminer hockten gespannt neben ihm und waren mit vollen Sinnen auf das unwissende jungfräuliche Gehirn konzentriert, das ungeschützt vor ihnen lag. Endlich war das Unternehmen abgeschlossen, und Seaton wurde aus dem seltsam hypnotischen Griff des gewaltigen Geistes befreit. Er holte mehrmals tief Atem, schüttelte sich und richtete sich auf.
    »Meine Güte!« rief er, und seine Augen waren vor Verblüffung weit aufgerissen. »Ich hatte ja keine Ahnung, daß es im Universum soviel Wissen gibt! Vielen Dank, Freunde, millionenfach möchte ich Ihnen danken – aber habe ich jetzt überhaupt noch Platz für weitere Eindrücke? Auf eine Weise scheine ich weniger zu wissen als vorher – es gibt immer noch so viel Neues zu lernen. Kann ich überhaupt noch lernen, oder haben Sie meine Kapazität völlig erschöpft?«
    Der Psychologe, der den Worten des jungen Mannes mit unverhohlener Freude gelauscht hatte, erwiderte ruhig: »Allein die Tatsache, daß Sie Ihre relative Ignoranz erkennen, zeigt, daß Sie noch lernen können. Ihre Lernkapazität ist größer als je zuvor, obwohl der freie Raum reduziert worden ist. Zu unserer Überraschung haben wir festgestellt, daß Sie theoretisch noch mehr als neunmal soviel dazulernen können, als Sie in Ihrem bisherigen Leben

Weitere Kostenlose Bücher