Skylark 3 - Die Skylark und die Sternenwanderer
vermochte er schließlich die Energieschiene mit einer automatischen Aussteuerung zu versehen, die den Kurs des Schiffs auf den linsenförmigen Spiralnebel zu in der Nähe ihrer Flugrichtung hielt.
Nachdem das geschehen war, setzte er seine Beobachtungen in regelmäßigen Abständen fort – wobei er seine früheren Berechnungsfehler laufend korrigierte und Beschleunigung und Kurs des Schiffs immer wieder änderte, damit die angesteuerte Galaxis in der denkbar kürzesten Zeit und mit annehmbarer Schlußgeschwindigkeit erreicht wurde.
Währenddessen mühte sich Seaton mit dem Projektor. Es war natürlich unmöglich gewesen, jenes riesige Gerät an Bord der Skylark II zu bringen, das aus dem größeren Schiff fast ein intelligentes Wesen gemacht hatte; aber er hatte doch Zeit gehabt, gewisse Energie-Transformatoren und Selektoren und eine Reihe anderer wichtiger Geräte zu installieren. Allerdings hatte er den Kern der Anlage fünfter Ordnung zurücklassen müssen – die kostbare Neutroniumlinse, deren Fehlen ihm jetzt große Sorgen machte.
»Was ist los, Dick? Du siehst aus, als hättest du deinen besten Freund verloren«, bemerkte Dorothy eines Tages, als er wieder einmal wie ein Blinder durch den Kontrollraum wanderte.
»Nicht ganz – aber seit ich den Projektor vierter Ordnung fertig habe, versuche ich etwas zu finden, das die Funktion der Linse aus der Skylark III übernimmt – damit ich in die fünfte Ordnung vorstoßen kann. Aber anscheinend kann man das Ding nicht ersetzen.«
»Wenn du nicht ohne die Linse auskommst – warum hast du sie nicht auch mitgenommen?«
»Unmöglich.«
»Warum?«
»Womit hätten wir das Ding halten sollen? In mancher Beziehung ist sie schlimmer als Atomenergie. Sie ist so heiß und steht dermaßen unter Drucks daß die ganzen Vereinigten Staaten dran glauben müßten, wenn man das Ding in Omaha zur Explosion brächte. Man brauchte einen etwa zehn Meter dicken Inosonpanzer oder eine komplette Kraftstrahlhalterung, um dem Druck zu begegnen. Und so etwas hatten wir nicht zur Verfügung, und wir hatten auch nicht die Zeit, so ein Ding zu bauen. Außerdem hätten wir die Linse nie durch den Hyperraum hindurchbekommen.«
»Soll das heißen ...«
»Nein. Ich will damit nur sagen, daß wir einfach wieder mit der vierten Ordnung beginnen und uns wieder nach oben arbeiten müssen. Ich habe ein paar große Faidons mitgebracht, so daß wir nur einen Planeten finden müssen, der schwer und solide genug ist, um einen ausgewachsenen Projektor vierter Ordnung zu tragen, und der nicht weiter als zwanzig Lichtjahre von einem weißen Zwergstern entfernt ist.«
»Oh, und das ist alles? Das schafft ihr beiden doch mühelos!«
»Ist es nicht großartig, wie blindlings manche Frauen ihren Männern vertrauen?« wandte sich Seaton an Crane, der sich mit Hilfe des sechsten Visischirms und des Projektors vierter Ordnung mit der gewaltigen fremden Galaxis beschäftigte, deren Außenbezirke schon ziemlich nahe waren. »Aber vielleicht hast du recht, vielleicht schaffen wir es tatsächlich. Natürlich sind wir noch nicht nahe genug, um einzelne Planeten herauszupicken, aber wie entwickelt sich die Lage im allgemeinen, Martin?«
»Ermutigend! Diese Galaxis ist von derselben Größenordnung wie die unsere ...«
»Ermutigend?« unterbrach ihn Seaton. »Wenn ein hartgesottener Pessimist wie du so ein Wort gebraucht, müßten wir ja praktisch schon einen geeigneten Planeten gefunden haben!«
»Und wir haben hier dieselben Ausprägungen des stellaren Spektrums«, fuhr Crane unbeirrt fort. »Ich habe schon sechs weiße Zwergsterne gefunden und etwa vierzig gelbe Sonnen des G-Typs.«
»Großartig! Was habe ich euch gesagt?« rief Seaton.
»Erklär uns das bitte noch einmal in Englisch, damit sich Peggy und ich auch darüber freuen können!« sagte Dorothy. »Was ist ein G-Typ?«
»Ein Stern wie unsere Heimatsonne«, erklärte Seaton. »Da wir nach einem Planeten suchen, der unserer Erde möglichst ähnlich sein soll, ist es sehr erfreulich, hier so viele Sonnen zu finden, die der unseren ähneln. Und was die weißen Zwerge angeht, so brauche ich ein Exemplar dieser Gattung in ausreichender Nähe zu unserem Planeten, weil ich einen Projektor sechster Ordnung bauen muß, um mich mit Rovol in Verbindung zu setzen. Und als Vorstufe dazu benötige ich einen Projektor fünfter Ordnung, für dessen Bau Neutronium erforderlich ist – und um das zu bekommen, muß ich in der Nähe einer weißen Zwergsonne
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