Skywalkers Rückkehr
können wir nicht gut. Sind wir immer noch nach einunddreißig Grad Ost unterwegs?« sagte sie nach einer Pause.
Luke warf einen Blick auf den Kompaß.
»Ein bißchen südlich davon. Der Pfad führt wahrscheinlich im weiten Bogen ans gegenüberliegende Ufer zurück. Das hoffe ich wenigstens. Aber auf gewisse Weise ist der See ein gutes Zeichen. Vielleicht bedeutet es, daß auf der anderen Seite der Boden ansteigt, weil sich hier soviel Wasser ansammelt. Möchte wissen, wie tief es ist.«
»Läßt sich nicht sagen«, meinte die Prinzessin. Sie stieg ins Wasser, bückte sich und betastete den Grund. »Es geht ziemlich steil hinab.«
Luke blickte an ihr vorbei. Auf der anderen Seite des Wasserlaufs, dem sie gefolgt waren, wuchs ein kleiner Wald von Wasserpflanzen, anscheinend angeregt durch die ständige Strömung frischer Nährstoffe. Die großen, auf der schwarzen Oberfläche schwimmenden Blätter waren von stumpfer gelbbrauner Farbe, rund, und an den zwei Enden, wo die aufgebogenen Kanten sich trafen, liefen sie spitz zu.
»Sie denken doch wohl nicht daran, auf einem davon zu fahren?« sagte Leia.
»Ich schwimme jedenfalls nicht«, sagte Luke und ging auf den Wald zu. Er sprang durch den Fluß und erreichte planschend und spritzend die andere Seite. Er beugte sich vor und sah knapp unter der Oberfläche abgerissene Stengel. »Ein Teil der großen Schwimmblätter scheint schon abgerissen worden zu sein. Wahrscheinlich benützen die Coway sie.«
»Oder sie sind von selbst abgerissen«, murrte die Prinzessin, aber so leise, daß Luke sie nicht hörte. Sie folgte ihm hinüber.
Luke schob sich auf eines der großen Blätter. Seine Knie sanken in die Oberfläche, aber sie hielt. Er preßte die Lippen zusammen, sprang hoch und ließ sich mit seinem ganzen Gewicht auf die Knie fallen. Das Riesenblatt sank ins Wasser, bis es ihm an die Hüften reichte, und schnellte wieder hinauf.
Überzeugt davon, daß das Schwimmblatt seetüchtig war, rollte Luke sich an den Rand und schaute hinunter. Das Licht war hell genug, um ihm den mannsdicken Stengel zu zeigen, mit dem das Blatt am Seegrund verankert war.
»Ich trenne das hier ab«, sagte er. Die Prinzessin sah ihn skeptisch an.
»Womit denn? Mit dem Lichtschwert? Ich dachte, unter Wasser funktioniert es nicht?«
»Hoffentlich doch.«
Er glitt ins Wasser und schaltete das Schwert ein. Als er es unter die Oberfläche hielt, sprudelten Luftblasen herauf, aber das harte blaue Licht glomm unbeirrt in der Schwärze; von einem Versagen des Lichtschwerts war nichts zu bemerken.
Er atmete tief ein und tauchte hinab.
Zum Glück lieferte die leuchtende Klinge Licht genug, so daß er den Stengel finden konnte. In ein, zwei Sekunden war der harte Kern durchschnitten. Er stellte fest, daß das Blatt sich unten konkav verjüngte, also an der Unterseite nicht flach wurde. Das würde ihnen wenigstens die Illusion von Stabilität liefern.
Dann tauchte er auf, rang nach Luft und wischte sich das Wasser aus den Augen, nachdem er das Lichtschwert ausgeschaltet hatte. Als er es wieder am Gürtel befestigt hatte, streckte er die Hand aus und zog das schwimmende Blatt zum Ufer.
Er benutzte das Lichtschwert kurz noch einmal, um hinten in das Blatt ein kleines Loch zu schneiden. Mit einer dünnen Rolle Rettungsschnur vertäute er das Fahrzeug an einem Stalagmiten.
»Das könnten wir zur Fortbewegung verwenden!« rief die Prinzessin. Sie stand in einiger Entfernung am leicht ansteigenden Ufer. Vom Boden bis zur Decke zog sich hier eine Reihe durchsichtiger Selenitkristalle. Jedes Gebilde war übermannsgroß, vielleicht zwei, drei Zentimeter dick. Leuchtende Gewächse an ihnen verliehen ihnen das Aussehen von Kirchenfenstern, und das scharfkantige Mineral war hier und dort von Scharlachrot durchtränkt.
»Fast zu schön, um sie abzubrechen«, sagte Luke bewundern. »Aber Sie haben recht... das werden gute Paddel.« Mit dem unschätzbaren Lichtschwert schnitt er vier Kristalle von der richtigen Größe ab und formte sie mit dem blauen Strahl, damit man sie gut festhalten konnte. Er trug sie zum Wasser hinunter und legte sie vorsichtig in das schuppige Wasserlilienblatt, auf dem sie den See zu überqueren hofften.
»Fertig?« fragte er schließlich. Leia zögerte und warf einen Blick auf ihren Armbandchronometer.
»Wir sind fast sechzehn Stunden lang gelaufen, Luke.« Sie wies auf den See. »Wenn wir versuchen wollen, ihn zu überqueren, möchte ich das lieber ausgeschlafen tun.«
Er
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