Slow Food Genussfuehrer Deutschland 2014

Titel: Slow Food Genussfuehrer Deutschland 2014 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Slow Food Deutschland Hrsg

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sowie Kaffee-Kranenkannen aus der Region – die Dröppelmina – machen die Einkehr in dem regionaltypischen Hofgebäude mit Schieferverkleidung und grünen Schlagläden zum echt bergischen Genuss.
    Beim Rundgang durch das Museum für Ökologie und bäuerlich-handwerkliche Kultur kann man sich mit kleinen Speisen stärken oder eine Original Bergische Kaffeetafel als Gruppenmahlzeit buchen. Dazu gehören Wurst, Käse, Schinken, Quark, hausgemachte Marmelade, Rübenkraut, Stuten, Brötchen, Eier vom Hof Alpermühle, eine Suppe, zwei Salate und eine Überraschung. Die Zutaten für den sonntäglichen Brunch und die bergisch inspirierten Speisen wie Potthucke, ein traditionelles Kartoffelgericht, oder für die Bergischen Waffeln kommen weitgehend aus der Region. Seit 2006 bezieht der »Lingenbacher Hof« auch Produkte der Regionalmarke »bergisch pur« ins Speisenangebot mit ein. Auch beim Naturpark-Projekt »Vielfalt schmeckt«, das besondere Sorten und Rassen auf die Teller der Gastronomie bringt, ist das Haus kulinarisch aktiv. Ergänzend zur normalen Speisekarte, auf der auch Decke Bunne met Mettworsch (dicke Bohnen mit Mettwurst) stehen, bietet das Restaurant eine jahreszeitliche Karte. Im März gibt es zum Beispiel Rübstiel (das feine Grüne von der Rübe), im Oktober »suure Bunne«, das sind sauer eingelegte Bohnen. Die Getränkekarte verzeichnet Apfelsaft der heimischen Saftkellerei Weber aus Nümbrecht und Kaffee aus fair gehandelter Produktion.
    Neben dem Lingenbacher Hof liegt die historische Gaststätte »Römer«. Hier können Sie einen Blick in die 1875 erbaute Restauration werfen und sich mit der Original-Einrichtung in die Zeit Anfangs des 20. Jahrhunderts zurückversetzen lassen.

MÜNSTER

Gasthaus Großer Kiepenkerl
    Spiekerhof 45, 48143 Münster
    02 51 / 4 03 35
    [email protected]
    www.grosser-kiepenkerl.de/heimatkueche
    Größe: 140 Plätze im Erdgeschoss, 90 in der Bel Etage
    Preise: Hauptgerichte 11 bis 25 €
    Kreditkarten: EC, Master, Visa
    Öffnungszeiten: Täglich 11 bis 23 Uhr, Küche 12 bis 22 Uhr; kein Ruhetag
    Nicht barrierefrei
    Das Gasthaus im Schatten des Doms zu Münster ist nach dem alten Berufsstand umherziehender Händler benannt, den Kiepenkerlen. 1896 wurde dem Kiepenkerl am Spiekerhof, wenige Meter vor dem Gasthaus, ein Denkmal für »westfälischen Handelsfleiß« errichtet. Es gehört zu den bekanntesten Wahrzeichen Münsters. Weit über die Grenzen Westfalens hinaus ist das »Gasthaus Großer Kiepenkerl« bekannt, das es bereits seit 1340 an dieser Stelle gibt. Nach einer behutsamen, aber spürbaren Renovierung drückt Inhaber Klaus Helmrich dem historischen Haus liebevoll den Stempel auf: keine Zinnteller, keine Häkeldeckchen, sondern blankgescheuerte Eichentische, Stumpenkerzen und ein Leinentuch neben dem Teller. Einfach nur schön.
    »Heimatküche und Gasthauskultur« will Helmrich bieten, mit ehrlichen Zutaten, die mit Liebe gekocht werden. Und er hält Wort. Es beginnt bei der angenehm dezenten Begrüßung und setzt sich mit der klar strukturierten Speisekarte fort. Selten findet man wie hier bei einer Küche gehobenen Niveaus eine Rubrik Innereien, zu der gleich mehrere Gerichte gehören wie die Münsterländer Kalbstöttchen, einem Ragout mit Worcestersoße und Bauernbrot. Aber auch andere der 30 täglich frischen Gerichte verdienen es erwähnt zu werden: So die Hausgebeizte Lachsforelle aus dem Teutoburger Wald, Ziegenkäse der Region in münsterschem Honig karamellisiert, westfälisches Bauern-Maishühnchen, Himmel und Erde und die Münsterländer Jagdschüssel. Ein Extralob verdient das Krüstchen von artgerecht aufgezogen Münsterländer Schweinen und die saisonalen Lammgerichte, für die Helmrich alle Bocklämmer der Heideherde des Naturschutzbundes kauft. Aber nicht nur das Fleisch, auch die Zutaten kommen aus dem Umland. Als Dessert gönnten wir uns die wunderbare Westfälische Herrencreme mit altem Rum. Neben deutschen, französischen und italienischen Weinen gibt’s zwei liebenswerte Hausweine namens Schneeweißchen und Rosenrot. Herbes Pils und süffiges Dunkelbier kommen exklusiv von einem westfälischen Familienbetrieb. Das Personal ist freundlich und kompetent.

Gaststätte Pinkus Müller (Altbierküche)
    Kreuzstraße 4–10, 48143 Münster
    02 51 / 4 51 51
    [email protected]
    www.pinkus.de
    Größe: 150 Plätze, 30 außen
    Preise: Hauptgerichte 7 bis 24 €
    Kreditkarten: EC
    Öffnungszeiten: Täglich 12 bis 24 Uhr, Küche 12 bis 23 Uhr;