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Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition)

Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition)

Titel: Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Lermer
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aufgebaut, also gehen Sie zurück ins Foyer und steuern die Bar an. Dort stehen schon zwei Personen, jede für sich. Das Gebäude ist ganz neu, die Atmosphäre wirkt sehr steif und unpersönlich. Sie stellen sich zwischen die beiden und bestellen eine Cola. Die eine Person dreht sich sofort weg, aber die andere beobachtet Sie aus den Augenwinkeln. „Na, bevor ich mich hier langweile, würde ich mich doch gerne etwas unterhalten“, denken Sie sich. Schließlich haben Sie gehofft, an diesem Abend ein paar wertvolle Kontakte zu knüpfen. Aber wie beginnen? Es hilft alles nichts: Einer muss den ersten Schritt tun und das Eis brechen. Dazu lernen Sie im Folgenden zwei bewährte Techniken kennen: den Start mit einer Icebreaker-Floskel oder mit einem Aufhänger.
    Mit Icebreaker-Floskeln riskieren Sie nichts
    Kontaktfreudige Menschen haben meist keine Probleme, mit Unbekannten ein Gespräch zu beginnen, ob sie nun im Supermarkt in einer Schlange warten, im Zug einem fremden Menschen gegenübersitzen oder nach einem Kongress den Redner ansprechen. Als Starter benutzen routinierte Smalltalker häufig das, was wir als „Icebreaker-Floskeln“ bezeichnen möchten: einfache Äußerungen von so allgemeinem Charakter, dass man sich über den Inhalt nicht auseinanderzusetzen braucht. Meist wird etwas Offensichtliches thematisiert oder ausgesprochen, das jeder in diesem Moment denkt. Auf der Beziehungsebene signalisieren sie: „Hallo, ich nehme dich wahr, wir sind beide hier und empfinden dasselbe, also lass uns (kurz) kommunizieren.“ Dieser Starter lässt sich in vielen Situationen erfolgreich einsetzen.
    Icebreaker-Floskeln zeichnet aus, dass sie den schnellen Kontakt zu einer anderen Person herstellen, ohne sie zu einem Gespräch zu nötigen. Das Gespräch kann jederzeit abgebrochen werden, sich aber auch fortsetzen oder gar vertiefen.
    Die Icebreaker-Floskeln haben außerdem den Vorteil, dass Sie niemanden direkt ansprechen müssen. Sie werfen etwas in den Raum, was eher so klingt, als würden Sie ein Selbstgespräch führen. In der oben geschilderten Situation an der Bar etwa könnten Sie eine Cola bestellen und sagen: „Es ist noch ziemlich früh“, dabei blicken Sie erst auf Ihre Uhr und lassen dann Ihre Augen durch die Halle schweifen. Sie überlassen es somit dem anderen zu reagieren. Offensiver ist der Kontaktversuch dann, wenn Sie direkten Blickkontakt mit der entsprechenden Person aufnehmen. Auf jeden Fall ist eine Icebreaker-Floskel ein Signal, dass Sie ins Gespräch kommen wollen – und das ist das Wichtigste.
    Steigt der andere nicht darauf ein, haben Sie keinen Gesichtsverlust zu befürchten. Sucht er auch das Gespräch, wird er etwas hinzufügen: „Ja, darum ist es wohl auch noch so leer. Wissen Sie, wie viele Personen erwartet werden?“ – „Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, aber ich bin schon sehr gespannt auf den ersten Vortrag.“ Und schon sind Sie mitten im Gespräch!
Gesprächstechnik: Icebreaker-Floskeln
    Eröffnen Sie den Dialog mit einer Feststellung des Offensichtlichen:
    Hier bieten sich Bemerkungen zum Wetter, zur Räumlichkeit oder den besonderen Umständen der Situation an.
    „Heiß ist es heute.“
    „Die Schlange ist heute aber besonders lang.“
    „Der Saal ist schon fast voll – der Kongress soll dieses Jahr ja besonders stark besucht sein.“
    „Das Programm geht noch bis zwanzig Uhr. Das ist ja ein richtiger Marathon.“
    An der Reaktion des Gesprächspartners erkennen Sie schnell, ob er für ein Gespräch bereit ist.
    Wenn Sie mehr riskieren wollen, können Sie eine Icebreaker-Floskel und eine persönliche Bewertung der Situation kombinieren, zum Beispiel:
    „Ah, nach diesem langen ersten Akt ist eine kleine Erfrischung richtig erlösend.“ (In der Opernpause)
    „Jetzt sind wir zwanzig Minuten später aus Stuttgart losgefahren. Ich bin ja mal gespannt, ob wir das bis Köln wieder aufholen.“ (Auf einer Zugreise)
    Um noch deutlicher „interaktiv“ zu werden, hängen Sie noch eine Frage an. Diese auch tag questions genannten Fragen kennen Sie vielleicht aus dem Englischen („… isn't it?“ „… don't you?“ etc.) Mit Anschlussfragen verwandeln Sie Ihre Aussage in eine Frage und fordern Ihren Gesprächspartner auf, seine Meinung zu äußern (bevorzugt Zustimmung):
    „Ah, nach diesem langen ersten Akt ist eine kleine Erfrischung richtig erlösend, oder?“
    „Die letzte Rede hatte richtig Schwung, finden Sie nicht?“
    Der „harmlose“ Gesprächseinstieg mittels

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