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Smaragdjungfer

Smaragdjungfer

Titel: Smaragdjungfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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weiter.«
    Aber bevor er fortfahren konnte, betrat Oberstaatsanwalt Maximilian Breitenbach den Raum. Was wollte der denn hier? Normalerweise nahm niemand von der Staatsanwaltschaft an den Dienstbesprechungen einer einfachen Mordkommission teil, allenfalls hin und wieder an denen einer Soko. Es musste schon einen gewichtigen Grund geben, warum Breitenbach extra aus Oldenburg angereist war. Er hielt sich nicht mit einer Begrüßung auf.
    »Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie Jerome Kastor verhaftet hatten.«
    »Herr Kastor wurde vorläufig festgenommen wegen des dringenden Tatverdachts, Jasmin Stojanovic getötet zu haben oder in ihren Tod involviert zu sein«, bestätigte Roemer. »Er wurde zur Sache vernommen.«
    »Aufgrund fadenscheiniger Indizien, wie ich erfahren habe.«
    Paula sah Breitenbach in die Augen, der mitten im Raum stehen geblieben war. »Das Blut der Toten an seinen Händen, mit denen er in ihrem Schmuck gewühlt hat, und sein Fluchtversuch vor den Streifenbeamten kann man wohl kaum als fadenscheinig bezeichnen. Ich nenne das einen hinreichenden Tatverdacht.«
    »Der sich nicht bestätigt hat, wie ich hörte.«
    »Und von wem haben Sie das gehört?«
    »Von Dr. Moritz Jasper, Herrn Kastors Anwalt, der sich bei mir über die unangemessene Festnahme und Behandlung durch die Vernehmungsbeamten beschwert hat.«
    Bestimmt gingen Max und Moritz gemeinsam Segeln oder Golfen oder waren anderweitig Busenfreunde. Sonst würde der Staatsanwalt wohl kaum intervenieren und erst recht nicht persönlich dem Moko-Team die Hölle heiß machen.
    »Von unangemessen kann keine Rede sein«, verteidigte Roemer Paula. »Ich war bei der Befragung dabei, Herr Breitenbach.«
    Sieh mal an, jetzt ist es nur noch eine Befragung und keine Vernehmung mehr und wird Kastor vom Verdächtigen zum bloßen Zeugen. Paula maß Roemer mit einem finsteren Blick.
    »Alles lief absolut korrekt ab. Und zum Zeitpunkt der vorläufigen Festnahme bestand, wie Sie sicher zugeben werden, aufgrund der vorhandenen Indizien ein dringender Tatverdacht gegen Herrn Kastor, der noch nicht vom Tisch ist.«
    »Sofern Sie nicht hieb-und stichfeste Beweise gegen ihn haben, lassen Sie den Mann außen vor. Es gibt mit Sicherheit noch andere Richtungen, in die Sie ermitteln können und sollten.«
    »Das ist nicht Ihr Ernst«, war Paula überzeugt. »Wir sollen Ihnen Beweise für Kastors Schuld liefern, bevor wir ihn als Tatverdächtigen behandeln, gleichzeitig aber nicht in seine Richtung ermitteln? Wie, bitte, soll das denn gehen?«
    »Indem Sie sich auf die restlichen Ermittlungen konzentrieren, Frau Rauwolf. Ich wiederhole: Solange Sie keine weiteren Anhaltspunkte haben, die für eine Täterschaft von Jerome Kastor sprechen, konzentrieren Sie Ihre Ermittlungen auf die übrigen Bereiche. Ich hoffe, wir haben uns verstanden.«
    Breitenbach wartete eine Antwort nicht ab, sondern verließ den Raum. Nicht nur Paula stieß frustriert die Luft aus.
    »Das ist mal wieder typisch«, beschwerte sich Fischer. »Wir sollen solide Arbeit leisten und ordentlich ermitteln, aber unser Hauptverdächtiger hat offenbar Beziehungen nach ganz oben, mit denen er uns die Hände bindet.« Er blickte Roemer an. »Du spielst das schmutzige Spiel doch nicht etwa mit, Jakob?«
    Roemer seufzte. »Wir alle müssen uns an die soeben erteilte Anweisung halten, Sigurd. Wir ermitteln gründlich in alle Richtungen. Solange nicht ein unwiderlegbarer Beweis oder extrem starkes Indiz in Kastors Richtung deutet«, er blickte Paula an, »lassen wir ihn in Ruhe.«
    »Ein noch stärkeres Indiz als das Blut der Toten an seinen Händen? Was sollte das wohl sein?«
    »Die Tatwaffe mit seinen Fingerabdrücken darauf. Zum Beispiel. Also, was haben wir noch?«
    »Die Tote hat für Severins Agentur gearbeitet«, meldete Paula. »Severin behauptet natürlich wie immer, dass seine Angestellten die Kunden nur begleiten und keine anderen Dienstleistungen anbieten. Damit wäre die Abteilung Zuhälterei mit im Boot. Kastor war übrigens laut Auskunft von Severin seit fast einem Jahr Stammkunde der Toten.«
    »Von denen sie mit Sicherheit Dutzende gehabt hat.« Roemer nickte. »Wir ermitteln auch in diese Richtung. Sonst noch was Wichtiges?«
    Niemand meldete sich.
    »Maja, dein Team macht weiter wie gewohnt. Sigurd und Ture, ihr befragt die Nachbarn. Paula und Rambacher, ihr recherchiert den Hintergrund der Toten.« Roemer verteilte die restlichen Aufgaben. »Ich kümmere mich um die Genehmigung für die

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