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Smaragdjungfer

Smaragdjungfer

Titel: Smaragdjungfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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warnenden Blick zu. »Lass es, Paula. Was ist mit der Tatwaffe?«
    »Die haben wir immer noch nicht gefunden, was dafür spricht, dass der zweite Mann sie mitgenommen hat und demnach wahrscheinlich der Täter ist. Wir haben inzwischen auch Kastors Kleidung untersucht. Die Blutspuren daran passen zu seiner Story, dass er versucht hat, sie wiederzubeleben und so weiter. Zumindest widersprechen sie ihr nicht. Trotzdem könnte er der Mörder sein. Ob er beim Mord anwesend war oder nicht, oder ob er ihn nicht doch begangen hat, lässt sich aus der Spurenlage nicht zweifelsfrei feststellen. Dafür haben wir was in ihrem Notizbuch gefunden. Man hat ein paar Seiten rausgerissen. Da das Buch Blutspuren aufweist, die von der Toten stammen, sind sie erst nach der Tat dorthin gekommen. Leider gibt es keine verwertbaren Fingerabdrücke.«
    »Und was macht das Ding so interessant?« Paula sah ihre Kollegin auffordernd an.
    »Der Täter hat den üblichen Fehler der meisten Leute gemacht, die Notizen verschwinden lassen wollen, und nicht auch noch die nächsten zwei bis drei Seiten rausgerissen. Auf der nachfolgenden Seite war die durchgedrückte Schrift noch tief genug, um sie sichtbar zu machen.« Maja projizierte das Bild auf die Leinwand im Besprechungsraum.
     
    Kamelie: 500 € f. 2x Französ. +
    23.09. S. Kronenberg
    Severin: = 300 €, Kasse im Tresor
     
    »Sehr kryptisch«, fand Fischer. »Zweimal Französisch sagt mir ja was. Aber was hat das mit Blumen zu tun?«
    »Gar nichts.« Paula warf einen Blick in die Runde. »Als wir bei Severin waren und uns über den Berufsnamen der Toten gewundert haben – Smaragdjungfer – hat er unter anderem erwähnt, dass eine seiner Damen sich ›Kameliendame‹ nennt.«
    »Na klar«, dämmerte es Oliver Siebert. »Die Notiz sagt, dass die Kameliendame am 23.9. dem Kunden S. Kronenberg zweimal einen geblasen hat für fünfhundert Euro. Das Plus steht für Sonderleistungen. Und Severin hat davon dreihundert als Provision kassiert. Und die liegen wohl in einer Kasse in seinem Tresor.« Er schlug sich die Faust in die Hand. »Es müsste schon verdammt mit dem Teufel zugehen, wenn wir aufgrund dessen nicht einen Durchsuchungsbeschluss für die Agentur bekämen. Endlich!«
    »Und wenn wir dann noch was finden, mit dem wir ihm nachweisen können, dass er einen Callgirlring betreibt: halleluja«, ergänzte Fischer.
    »Freuen wir uns nicht zu früh«, dämpfte Roemer die Begeisterung. »Noch haben wir den Durchsuchungsbeschluss nicht. Könnte ja sein, dass das dem Richter zu dürftig ist. Aber wir haben dadurch einen neuen Ansatzpunkt. Falls Kastor nicht der Täter war und – unwahrscheinlich, aber möglich – mit dem Mord tatsächlich nichts zu tun hat«, er blickte Paula mahnend an, »könnte der Täter mit Severin in Verbindung stehen. Der hat spitzgekriegt, dass die Tote belastende Informationen sammelt und schickt jemanden, um sie mundtot zu machen. Möglicherweise hat sie Severin sogar erpresst.« Er nickte. »Das Argument sollte den Richter überzeugen. Was ist mit Hinweisen auf die eigenen einschlägigen Aktivitäten der Toten?«
    Maja schüttelte den Kopf. »Vermutlich hat sie die auf ihrem Laptop gespeichert.«
    »Und dessen Passwörter haben wir noch nicht alle geknackt«, ergänzte Linda Schubert, die Computerspezialistin der Datenverarbeitungsgruppe des Erkennungsdienstes. »Die Dinger sind vom Feinsten. Entweder die Frau hat eine Menge von Computern verstanden, oder sie hatte jemanden, der ihr diese Passwörter eingerichtet hat. Sie hat zwei BIOS-Passwörter und mindestens ein Desktop-Passwort, an dem wir uns gerade die Zähne ausbeißen. Und sämtliche Hintertüren, durch die man das umgehen könnte, sind sorgfältig verschlossen. Sie hat sich wirklich verdammt viel Mühe gemacht zu schützen, was immer auf der Platte gespeichert ist. Was natürlich dafür spricht, dass es sich um sehr brisante Informationen handelt. Mehr darüber, sobald ich das Ding geknackt habe. Ist nur eine Frage der Zeit.«
    Was keine Übertreibung war, denn Linda Schubert war eine Koryphäe, was Computer betraf.
    »Was ist mit der Abarbeitung der Kundenliste?«
    »Bis jetzt nichts Auffälliges«, meldete Fischer. »Von den Herren, die wir schon identifizieren und befragen konnten, schwören alle Stein und Bein, dass sie die Frau nur für eine harmlose Begleitung gebucht haben. Sie unterstellen uns eine schmutzige Fantasie, weil wir es gewagt haben, was anderes anzunehmen. Bei einigen stimmt das wohl,

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