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Smaragdjungfer

Smaragdjungfer

Titel: Smaragdjungfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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sich. »Ich erhielt gestern Abend einen anonymen Anruf des Inhalts, dass ich nicht länger gegen Kastor ermitteln soll, andernfalls würde ich es bereuen.«
    Roemer starrte sie durchdringend an. »Verdammt, Paula! Kaum bist du wieder im Dienst, fängst du mit der alten Scheiße von vorne an und versuchst, um jeden Preis deinen Dickkopf durchzusetzen.«
    »Das habe ich nicht getan. Zumindest nicht direkt.«
    »Raus mit der Sprache.«
    Paula erzählte ihm alles, auch von ihrem Besuch in Kastors Club. Mit dem vorhersehbaren Ergebnis, dass Roemer wütend wurde. Er schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?«
    »Dass Kastor der Mörder von Jasmin Stojanovic ist und dass er mehr Dreck am Stecken hat als nur das. Der Drohanruf beweist ja wohl eindeutig, dass ich recht habe. Und was die Befehle von oben betrifft: Ich darf dich mal daran erinnern, dass wir ohne Ansehen der Person zu ermitteln haben. Also bevor du mir hier irgendwas vorwirfst, solltest du dir besser bewusst machen, dass ich den Job auf die Weise erledige, zu der mich mein Diensteid verpflichtet. Ich lasse mich im Gegensatz zu dir und anderen Kollegen nicht ins Bockshorn jagen, nur weil ein Arschloch wie Kastor meint, er könnte sich alles leisten und käme damit durch, weil er Beziehungen hat.«
    »Pass auf, was du sagst, Paula.«
    Sie knallte ihm eine Aktenmappe auf den Tisch. »Hier steht alles, was ich bereits über ihn ausgegraben habe. Lies. Und dann sag mir, dass ich ihn immer noch in Ruhe lassen soll. Wenn er wirklich so unschuldig wäre, wie er behauptet, hätte er es wohl nicht nötig gehabt, mir anonym drohen zu lassen.«
    Roemer nahm die Mappe und überflog Paulas Bericht. Anschließend reichte er sie ihr zurück. »Das sind immer noch bloße Indizien. Für jedes einzelne könnte es eine völlig unverfängliche Erklärung geben.«
    Sie schnaubte ironisch. »Das glaubst du doch selbst nicht.«
    »Nein. Aber bis du mir Beweise liefern kannst, die eindeutig auf Kastor als Täter hindeuten – und ich betone eindeutig – oder ihn als solchen überführen, wirst du dich von ihm fernhalten. Ich meine es ernst, Paula. Natürlich werden wir die Sache mit dem Drohanruf untersuchen, aber du wirst von Kastor ab sofort die Finger lassen.«
    »Und ihn darin bestärken, dass ein einfacher Drohanruf genügt, um mich einzuschüchtern? Um Ermittlungen zu behindern? Um die Polizei einzuschüchtern? Verdammt, Jakob, das kann unmöglich dein Ernst sein.«
    Roemer seufzte leidgeprüft. »Offiziell ist das mein Ernst.«
    »Und inoffiziell?«
    Er schüttelte den Kopf. »Es war so schön ruhig hier in den Monaten, in denen du nicht da warst. Richtig erholsam. Ich musste mich nicht dauernd wegen deiner unorthodoxen Ermittlungsmethoden mit Sänger kloppen oder als Puffer zwischen dir und Hansen fungieren. Himmlischer Zustand. Der nun leider vorbei ist.«
    Paula grinste flüchtig. »Gib es ruhig zu: Das hast du vermisst.«
    »Nein, ganz bestimmt nicht.« Er winkte ab. »Inoffiziell ermächtige ich dich, Kastor unter die Lupe zu nehmen, aber ohne ihn aufzusuchen oder irgendwas zu tun, das er als Belästigung interpretieren könnte. Am besten, ohne dass er etwas davon mitbekommt. Verstanden?«
    »Ja.«
    Roemer kniff misstrauisch die Augen zusammen. »Ich kenne diesen Ton. Er sagt mir, dass du nicht vor hast, dich an meine Anweisung zu halten. Verdammt, Paula! Tu in deinem eigenen Interesse einmal, nur ein einziges Mal, was man dir sagt. Die da oben«, er deutete mit dem Finger zur Decke, »warten nur darauf, dass du Mist baust, um dich endgültig abschießen zu können. Ich an deiner Stelle würde nicht auch noch die Munition dazu liefern.«
    »Nun übertreib mal nicht, Jakob. So schlimm bin ich doch gar nicht. Und ich werde ein ganz braves Mädchen sein.«
    Roemer schnaubte. »Das würde ich dir nicht mal abkaufen, wenn du wüsstest, wie man das Wort ›brav‹ überhaupt schreibt.« Er winkte ab. »Ermittle ordentlich und halt dich ansonsten bedeckt. Und was den anonymen Anruf betrifft, werden wir nichts unversucht lassen, den Anrufer zu ermitteln.«
    Paula nickte.
    »Wie kommst du mit Rambacher klar?«
    Sie verzog das Gesicht. »Solange er die Klappe hält – prima. Leider hält er sie nicht oft genug für meinen Geschmack.« Danach hätte er am besten stumm sein sollen. Sie zuckte mit den Schultern. »Er ist ein ganz ordentlicher Ermittler und macht seine Sache gut. Alles andere ist persönlicher Natur.«
    Als sie in ihr Büro

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