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Smaragdjungfer

Smaragdjungfer

Titel: Smaragdjungfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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schob. »Für Sie.«
    Sie hob es auf, ohne Kastor aus den Augen zu lassen oder die Waffe auch nur einen Millimeter zur Seite zu bewegen. »Rauwolf.«
    »Frau Rauwolf, hier spricht Kriminalrat Niklas Fenner vom BKA in Wiesbaden. Herr Kastor ist einer unserer Mitarbeiter und ermittelt seit zwei Jahren zusammen mit Jasmin Stojanovic undercover gegen Witold Graf und seine Geschäftspartner. Sie werden –«
    »BKA?« Paula ließ kein Auge von Kastor und senkte auch nicht die Waffe. »Für wie dumm halten Sie mich?«
    »Ich halte Sie für überaus kompetent. Und deshalb werden Sie jetzt Folgendes tun.«
    » Ich entscheide, was ich tue.« Sie unterbrach die Verbindung und wählte die Auskunft. »Ich brauche die Telefonnummer des Bundeskriminalamtes in Wiesbaden. – Ja, verbinden Sie mich.« Sie starrte Kastor an. Falls tatsächlich ein Kriminalrat Niklas Fenner beim BKA existierte und sie gerade mit ihm gesprochen hatte … Dann steckte sie unter Umständen ganz schön tief in der Scheiße. »Paula Rauwolf. Ich hätte gern Kriminalrat Niklas Fenner gesprochen. Er erwartet meinen Anruf.« An Kastor gewandt fügte sie hinzu: »Wenn er tatsächlich der ist, den Sie angerufen haben.«
    »Hallo Frau Rauwolf. Ich hoffe, Sie bedrohen Jerome nicht immer noch mit der Waffe.«
    »Doch, genau das tue ich.«
    »Schalten Sie mich auf Lautsprecher. Wenn Sie bitte so freundlich wären.«
    »Okay, er kann Sie jetzt hören.«
    »Bist du in Ordnung, Jerome?«
    »Soweit ja«, antwortete Kastor. »Abgesehen davon, dass Frau Rauwolf ihren Job verdammt gut macht und wir deswegen jetzt ein kleines Problem haben.«
    Fenner grinste hörbar, als er anordnete: »Die harte Tour also. Erzähl ihr alles. Frau Rauwolf, ich weise Sie hiermit an, Herrn Kastor vollumfänglich zu unterstützen, sobald er sie eingeweiht hat. Sie arbeiten ab sofort offiziell mit ihm zusammen. Ich regele das mit Ihrem Vorgesetzten. Haben Sie das verstanden?«
    »Ich bin ja nicht blöd.« Paula verspürte den dringenden Wunsch, nicht nur den jetzt wieder überheblich grinsenden Kastor, sondern auch diesen Fenner dorthin zu treten, wo es ihnen am wehesten tat. »Aber seine Fingerabdrücke wurden auf dem Messer gefunden, mit dem Jasmin Stojanovic umgebracht wurde.«
    »Das kann man fälschen, was offensichtlich geschehen ist«, erinnerte Fenner sie.
    »Und was ist mit meinem toten Kollegen? Ich habe den Mörder gesehen und Kastor erkannt.«
    »Aber ganz sicher nicht das Gesicht des Täters, sonst wüssten Sie, dass ich das nicht war.«
    Das stimmte.
    »Frau Rauwolf, wir sind das BKA«, erinnerte Fenner sie. »Wir bringen Verbrecher zur Strecke, aber ganz gewiss nicht unsere eigenen Leute um oder Kollegen anderer Dienststellen.«
    Und in extremen Stresssituationen spielte einem die eigene Wahrnehmung manchmal Streiche. Paula senkte die Waffe.
    »Das muss ich wohl glauben. Sonst noch was?«
    »Im Moment nicht. Falls Sie keine Fragen mehr an mich haben?«
    Paula unterbrach die Verbindung und warf Kastor das Handy zu. »Lukas’ Mörder hat Ihre Statur, Ihre Haarfarbe, und er trug Ihren Schal.« Sie deutete auf den, der um seinen Hals hing.
    »Die Dinger hat Graf vor ein paar Monaten als Werbegeschenk an alle möglichen Leute verteilt. Mindestens drei oder vier Dutzend. Ihre Beschreibung passt auf Phil Wanger, Grafs Mann fürs Grobe und seine erste Wahl für jede Drecksarbeit. Und ja, der hat auch einen von den Schals bekommen. Einen mit einem Webfehler, den Graf seinen geschätzten Freunden nicht zumuten konnte. Das Alibi, das er und seine Leute mir gegeben haben, ist übrigens echt. Und meine Fingerabdrücke auf der Waffe, mit der Jasmin ermordet wurde, kann man, wie schon gesagt, fälschen, wenn man über die entsprechenden Kenntnisse und Mittel verfügt. Besonders wenn man Zugang zu meinen Fingerabdrücken hat, wie zum Beispiel die Polizei. Frau Rauwolf, Sie haben in Ihrer Dienstelle einen Informanten, der auf Grafs Lohnliste stehen.«
    »Hansen.«
    »Da sind wir uns nicht sicher. Wir haben ihn noch nicht identifiziert. Aber wir stehen – oder standen Mittwochmorgen kurz vor dem Durchbruch.« Er seufzte tief.
    Paula blickte ihn auffordernd an. »Erfahre ich jetzt endlich, was hier los ist?«
    »Ich würde die Erklärungen gern auf später verschieden. Ich bin gekommen, um Sie zu warnen. Graf will Sie töten lassen. Wahrscheinlich hat er Wanger damit beauftragt. Er ist Ex-Söldner und entsprechend gefährlich. Vor allem hat er keinerlei Skrupel.«
    »Scheiße.« Sie blickte ihn

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