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Smart Magic

Smart Magic

Titel: Smart Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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tauchte Jarkas neben Alex auf. »Warum hast du deine Brut dazu angehalten, uns anzugreifen?«, bellte er.
    »Wir dachten, wir könnten euch besiegen«, war die schlichte Antwort.
    Alex schüttelte den Kopf. Jetzt, da der Adrenalinschub des Kampfes nachließ, kehrte der Schmerz urplötzlich wieder zurück. Er blickte von der Armbrust der Frau zu seiner Schulter. Dunkles Blut sickerte aus der Wunde, und das Handmuster über seinem Herzen verwischte die Flüssigkeit zu roten Schlieren.
    Alex wurde übel. Noch bevor er sich umdrehen oder etwas sagen konnte, sackten seine Beine unter ihm weg, und ihm wurde schwarz vor Augen.
    »Herr?« Elions Stimme drang wie durch dichten Nebel gedämpft zu ihm durch. Alex schlug die Augen auf und sah sich suchend um. Er war in irgendeiner Holzhütte. Mehr ließ sich schwer sagen.
    »Wo bin ich?«, fragte er unsicher.
    »Wir sind noch in Toliosa, Herr. Jarkas wollte abwarten, bis es dir besser geht.«
    Richtig. Wir haben gekämpft. Und dann steckte dieser Bolzen in meiner Schulter. Unwillkürlich tastete Alex mit der rechten Hand nach der Wunde. Jemand hatte ihm offenkundig die Rüstung ausgezogen, und er erwartete, einen Verband unter dem Hemd zu finden. Aber da war nichts. Die Haut unter seinen Fingern fühlte sich glatt und unversehrt an. Er wandte den Kopf und verdrehte die Augen, doch sein Blick entdeckte zwar ein Loch im Stoff und Blutflecken, die es umgaben, aber darunter war – nichts.
    »Der Bolzen ist weg«, sagte er.
    »Ja, Herr.« Elion lächelte. »Ich habe ihn herausgezogen und die Wunde heilen lassen.«
    Es dauerte einen Moment, bis Alex verstand, was der Elf damit meinte. Er hatte noch immer Schwierigkeiten damit, das Konzept, dass Magie etwas ganz Alltägliches war, zu begreifen.
    »Du kannst Magie wirken? Und Verletzungen heilen? Mann, warum hast du das denn nicht früher gesagt?«, verlangte er zu wissen. Zu gut erinnerte sich Alex an die vielen Male, da er völlig zerschlagen vom Sandplatz zurückgekehrt war. Ein bisschen Heil-Abrakadabra wäre da sicher super gewesen.
    »Du hast nicht gefragt, Herr«, antwortete Elion mit unschuldigem Gesichtsausdruck. »Aber heute hat mir Jarkas befohlen, dich zu heilen. Und die anderen Soldaten ebenfalls.«
    Alex beschloss, das erst einmal auf sich beruhen zu lassen. Er schwang die Beine von der Pritsche, auf der er gelegen hatte, und stellte sich aufrecht hin. In der Tat, er fühlte sich eigentlich richtig gut. Wir haben gewonnen! Das Gefühl, nach dem Kampf noch am Leben zu sein, war überwältigend. Er streckte sich und grinste Elion an, bis ihm plötzlich eine Szene des Kampfes wieder deutlich vor Augen stand.
    »Haben wir … haben wir bei dem Angriff viele Leute verloren?«, fragte er leise.
    »Der Kampfmeister ist sehr zufrieden«, versicherte ihm Elion. »Nur fünf von unseren Leuten sind gestorben, und ein paar weitere wurden verletzt.« Er brach ab und sagte dann nach einer kleinen Pause: »Auf Seiten der Dorfbewohner sieht es viel schlimmer aus.«
    Alex blickte den Elf forschend an. »Waren da … Leute dabei, mit denen du verwandt bist?«
    Elion schüttelte energisch den Kopf. »Ich weiß nicht. Ich glaube es nicht. Und es hätte noch viel schlimmer für sie ausgehen können, wenn die Sprecherin des Ra’ini nicht aufgegeben hätte.«
    Stimmt, da war was mit einer Armbrustschützin. Plötzlich sah Alex die rothaarige Elfe wieder vor sich, die vor ihm gekniet hatte.
    »Was hat Jarkas mit ihr gemacht?«, wollte Alex wissen. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Ich hoffe bloß, sie baumelt nicht schon draußen am Galgen.
    »Sie ist mit einigen anderen Elfen draußen angebunden«, erklärte Elion. »Der Kampfmeister wartet sicher auf dich, um zu entscheiden, was mit ihr geschehen soll.«
    Alex gelang es gerade eben so, einen Seufzer der Erleichterung zu unterdrücken. »Komm«, sagte er zu Elion. »Ich will zu Jarkas.«
    Als die beiden vor die Hütte traten, sah Alex, dass die Sonne mittlerweile schon tief am Himmel stand. Er musste also ein paar Stunden weg gewesen sein. Seine Reiter, nun wieder auf ihren Tieren, waren damit beschäftigt, die Dorfbewohner umzingelt zu halten und zu bewachen. In der Mitte des Dorfes, bei dem Brunnenhäuschen, stand Jarkas und deutete auf einzelne Menschen oder Elfen in der verängstigten Menge. »Der da. Und der. Und sie. Ihr kommt alle mit.«
    Jeder, auf den er gezeigt hatte, wurde aus dem Pulk der Männer, Frauen und Kinder gezerrt. Den Gefangenen wurden Handfesseln angelegt, und sie wurden

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