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Smart Magic

Smart Magic

Titel: Smart Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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seltsamer als sonst, ihn zu hören, denn jetzt teilten sie sich einen Körper.
    Tom ignorierte die Stimme in seinen Gedanken und verbeugte sich erneut vor Matani.
    »Wie ist das möglich?«, fragte sie, aber weder wusste er eine Antwort noch hätte er eine geben können, wenn es anders gewesen wäre.
    Das Letzte, woran er sich erinnerte, war der Schwarzgerüstete, der Seelenfresser, mit seinem Schwert. Plötzlich war da sein Körper gewesen, völlig losgelöst von ihm, und dann … nichts. Und als Nächstes hatte er Flügel gehabt, einen Schnabel und hatte nicht mal mehr laufen können.
    »Geht es dir gut? Können wir etwas tun?«
    Tom nickte, so gut es ging. Dann schüttelte er den Kopf. Natürlich konnten sie etwas tun: ihm wieder einen richtigen Körper besorgen, aber wie sollte er das mitteilen?
    Richtiger Körper? Was soll das heißen? Als ob dieser grandiose Rabenkörper kein richtiger Körper wäre. Pah! Der Rabe versuchte beleidigt, die Kontrolle zu übernehmen, was dazu führte, dass sie nur wild durch die Gegend taumelten.
    Lass das!
    Du bist hier nur Gast, befand der Rabe schnippisch, stellte aber seine Bemühungen ein und überließ Tom den Vogelkörper. In den letzten Stunden hatten sie herausgefunden, dass es andersherum gar nicht funktionierte. Es gelang Tom einfach nicht, sich so weit zurückzuziehen, wie es vielleicht nötig gewesen wäre.
    Es dauerte einen Moment, bis er sich wieder aufgerichtet hatte. Die Federn an seinem Bauch waren, nachdem er beinahe gestürzt war, total durcheinander, was ein wirklich seltsames Gefühl war, wie verwuscheltes Haar, nur viel intensiver.
    Nimm den Schnabel, befahl der Rabe. Meine Güte, das juckt. Einfach glatt streichen.
    Tom versuchte es, aber es war schwieriger, als er gedacht hatte.
    Nein, nicht so … Wie kann man so etwas Einfaches nicht können?
    Tut mir leid, aber für mich ist das alles neu.
    »Ist wirklich alles in Ordnung?«, hakte Matani nach. Sie sah skeptisch auf Tom herab.
    Er nickte noch einmal und konzentrierte sich. Er öffnete den Schnabel, bewegte die Zunge probeweise und versuchte es dann: »Ga!«
    Das kam dem, was er sagen wollte, recht nahe, aber Matani schien ihn nicht zu verstehen. Also probierte er es noch einmal: »Ka!«
    Nein, das war es auch nicht. Hm, vielleicht so?
    »Dscha! Chra! Ja!«
    Tom hüpfte vor Freude.
    »Ja! Ja! Ja!«
    »Du kannst wieder sprechen.«
    »Ja«, erwiderte Tom. »Irk krang ihh …«
    Er brach ab, als er hörte, welche Laute aus seinem Schnabel kamen. Es würde wohl noch ein wenig dauern, bis er tatsächlich wieder verständlich reden konnte.
    Kannst du momentan in ihren Geist sprechen?, fragte er den Raben.
    Nein. Nicht solange du dich wie der Herr im Haus aufführst.
    Tom seufzte.
    »Huho, Tom«, meldete sich Resk zu Wort. Der Troll klang vergnügt, und so, als ob es ihm keinerlei Schwierigkeiten machte, sich Tom in dem Rabenkörper vorzustellen.
    Tom wollte ihm zuwinken, aber der Flügel ließ sich nicht wie ein Arm bewegen, und beinahe wäre er wieder umgefallen. Er fragte sich, wie Raben wohl flogen. Für ihn war es schwer genug, einfach nur zu stehen.
    »Ha’ho«, antwortete er mit einiger Mühe. »Chresk.«
    »Sehr gut«, kommentierte Matani seine Versuche. Sie griff nach Tom und hob ihn vorsichtig hoch, bis er direkt vor ihrem Gesicht war. So gepackt zu werden war unangenehm, viel unangenehmer, als er gedacht hätte.
    Weil sie die Flügel festhält, erklärte der Rabe. Das mögen wir Vögel nicht so gern.
    Zum Glück stellte Matani ihn auf ihren Schoß. Tom breitete die Schwingen ein wenig aus, um das Gleichgewicht besser halten zu können.
    »’urper«, sagte er, schluckte und startete noch einen Versuch: »Karper.«
    »Du hast deinen eigenen Körper verloren. Und du willst ihn bestimmt zurück«, riet Matani, und Tom nickte heftig. »Verstehe. Ist der Rabe mit dir … da drin?«
    Wieder nickte Tom. Es war einfacher, als zu sprechen, auch wenn er das Gefühl hatte, zumindest beim Ja den Bogen rauszuhaben.
    »Eure Verbindung muss stärker als die Magie des Seelenfressers gewesen sein«, vermutete Matani ernst. »Sein Schwert hat dich aus deinem Leib gerissen, aber seine Magie war nicht mächtig genug, um dich in seine Rüstung zu bannen. Stattdessen bist du in den Körper deines Begleiters gefahren. Das ist unglaublich. Du hattest sehr, sehr großes Glück.«
    Jetzt legte Tom fragend den Kopf schief.
    »Wenn ein Geist einen Körper verlässt, ist das sehr gefährlich. Mächtige Schamanen können das,

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